Ich bin zwar bei Weitem nicht so erfahren bzw. schnell wie Du, aber ich seh's in allen Punkten genauso. Ich lese hier nämlich sehr interessiert mit, weil ich ebenfalls Ende April meinen ersten Marathon in Hamburg laufen will und mir großkotzig gleich mal irgendwas um die 3h, am Besten natürlich drunter , vorgenommen habe.
Im Moment dehne ich in erster Linie die Umfänge aus und mache noch nicht sooo viel fürs Tempo. Derzeit schwanken meine Wochen-km so zwischen 55 und 70km. Das sollte in der heissen Phase ca. auf 80km hochgehen. Ich hab jetzt auch erst mal beschlossen, doch keinem Plan zu folgen. Mal sehen, was daraus wird. Ich denke, ich weiß UNGEFÄHR worauf es ankommt. Mal schau'n, ob ich mir diesmal zu viel vorgenommen habe oder nicht.
mein Haupttip für solche wie dich
schon möglichst häufig FMP!
1000m Intervalle in 3:20 sind mbMn eher kontraproduktiv um ein schluffiges 4:10er M Tempo zu joggen
eher häufiger nen 20er nen 25er bis hin zum 30er im gewünschten Tempo
die 5-10x1000 auf der Bahn in 3:30 schaden natürlich keineswegs
da so ein junges Kerlchen wie du ja auch mal nen 10er in 35 laufen können sollte
und zu guter letzt: es gab mal unter spitzenläufern eine umfrage, was diese trainieren würden. man wollte daraus ableiten, was das spitzentraining denn nun auszeichnete. ergebnis: es war alles dabei und bunt gemischt. einzige grundlegenden gemeinsamkeit bei über 300 athleten: es wurden mehr oder weniger in allen fällen rel. viele km gelaufen. das schöne daran: es gibt unendlich viele wege und sogut wie jeder kann recht haben mit dem was er vorschlägt.
Unser schnellster Läufer damals in der Gruppe (Marathon 2:28) lief regelmässig einer Zugmaschine hinterher, die ihn auf dem Nachhauselauf (25km) abends gelegentlich überholte. Je nachdem wie lange er dranbleiben konnte (der Traktor fuhr ungefähr 20-25km/h ), erkannte er, wie fit er gerade ist. Das sind Dinge, die man mal miterlebt haben muß Bahntraining oder Intervalle ist er nie gelaufen, aber Wochen <100km waren schlechte Wochen.
das mit der tempofindung gibt sich von ganz alleine. wenn du zu den tdl kommst in den letzen wochen weißt du, was geht und was nicht (solange du ehrlich zu dir bist). was im training nicht geht, wird auch im wk vermutlich nicht gehen. wunder geschehen nur selten.
Wieviele Wochen vor dem Wettkampf sollte ich denn z.B. einen Tempodauerlauf um die 15-20km im Training im Zieltempo drauf haben?
Bzw. wie nähert man sich da idealerweise an?
Erst mal kürzere Läufe im Zieltempo und dann Strecke ausdehnen? Oder wöchentlich 15km Läufe und Schritt für Schritt das Tempo erhöhen?
Ich erahne die Antwort: Wahrscheinlich isses wurscht und sollte ausprobiert werden, oder?
@keko: genau, es gibt nix, was es nicht gibt. ein österreichischer spitzen mtbler ist z.b. immer mit seinem kinderanhänger drann seinen hausberg hochgefahren. wenn er es hart wollte, hat er halt zwei seiner kinder reingesetzt. erlaubt ist, was hart macht. und davon gibt es viel. zatopek ist über matschfelder gerannt, irgenendwelche bekloppten finnen die dünen hoch und andere haben 40x500m auf einer 200m bahn gemacht oder rennen halt dem trecker hinterher. alle dieser leute werden eins gemeinsam gehabt haben: sie waren nicht zimperlich zu sich selbst.
@glaurung: seh ich so wie powermanpapa. langsam rantasten. vielleicht mal auf nen 30er die letzten 5km im zielpuls draufpacken und schauen wie es geht. von 10km tdl langsam auf 15km steigern... und halt immer schauen, wie es mit der gleichmäßigkeit aussieht. gleicher puls hilft nix, wenn das tempo abfällt und gleichmäßiges tempo nix, wenn der puls wegfliegt. du musst sozusagen dein persönliches steadystate finden. das geht gut wenn man in sich reinhört und die fakten betrachtet.