BTW: Die Quote derer die Lehrer sind und die ein sehr zeitraubendes Hobby a'la Triathlon betreiben können, erscheint mir sehr hoch.
Aber das täuscht bestimmt.
Wie ich oben erklärt habe, arbeite ich z.B. (fast) jeden Tag, dafür aber nur ca. 8h (also mal 10h mal 6h). Ich habe nur eine Kernarbeitszeit (= Unterricht). Der Rest ist frei wählbar. Natürlich habe ich Zeit für Triathlon (seitdem ich 2, bald drei Kinder habe aber nicht mehr so viel). Mittwochs z.B. muss ich nur 2h Stunden unterrichten (11.35 Uhr bis 13.05 Uhr). Ich bin gegen 7.30 Uhr in der Schule, kopiere, spreche mich mit Kollegen ab, gehe zum Direktor (weil ich Abteilungsleiter bin), bereite Unterricht vor, mache Ablage, rufe Betriebe an, usw.usw. Um 13.30 fahre ich nach Hause. Bei schönem Wetter kann ich dann z.B. 3h radeln (wenn nix ausgewöhnliches ansteht, wie z.B. Konferenz, arbeiten an der didaktischen Jahresplanung, Klausuren korrigieren). Dann bin ich gegen 17.00 Uhr wieder geduscht und fertig zu Hause, spiele mit meinen Kindern. Die schlafen um 19.00 Uhr - dann noch mal Unterricht vorbereiten, Sachen zusammenpacken. So arbeite ich dann an dem Tag 8h, trainiere 3h und verbringe 2h mit meinen Kindern. Ist das verwerflich?
Sonntags sieht mein Tag auch oft so aus (außer Unterricht...). Dann habe ich Tage an denen ich 7h unterrichte und noch 3-4 Stunden am Schreibtisch sitze.
Ich hoffe, dass dies etwas Licht in Dein Dunkel wirft.
Aber Du bist bestimmt auch ein ganz fleißiger und übertriffst mich faulen Sack um Längen...(und dann hoffentlich auch beim Gehalt).
Ja, danke, das war sehr anschaulich.
Ich denke, dass es einfach so ist, dass viele Leute Lehren zwei Dinge neiden:
1. den oft relativ frühen Zeitpunkt, zu dem sie zwar vielleicht nicht aufhören zu arbeiten, aber die Schule verlassen. Flexibilität ist halt was Feines. Ich weiß, wovon ich spreche, denn seit ich etwas flexiblere Arbeitszeiten habe, erlebe ich einen deutlichen Zugewinn an Lebensqualität.
2. Die Ferien. Und die sind halt auch einfach geil. Selbst wenn einige/viele/die Mehrheit (keine Ahnung wie viele) der Lehrer auch in den Ferien Dinge für die Schule vor- oder nachbereiten.
Ich denke, ihr solltet euch nicht rechtfertigen. Die meisten hätten keinen Bock auf den Job, denn neben einer gewissen Flexibilität und Ferien sind da ja noch andere Faktoren: anstrengende Schüler, teilweise auch richtig ätzende, grauenhafte Eltern, anstrengende Kollegen, die man ertragen muss, weil man kein eigenes Büro hat, mehrere Jobs in einem: Pädagoge, Sozialarbeiter, Heilpädagoge etc. und und und
Und dass es in euer Berufsgruppe vermutlich ziemlich genauso viele unfähige, unmotivierte Deppen gibt wie in allen anderen, bestreitet ihr vermutlich auch nicht.
Schöne Grüße
Judith, die euch die nun anstehenden Ferien auch neidet!
Wie ich oben erklärt habe, arbeite ich z.B. (fast) jeden Tag, dafür aber nur ca. 8h (also mal 10h mal 6h). Ich habe nur eine Kernarbeitszeit (= Unterricht). Der Rest ist frei wählbar. Natürlich habe ich Zeit für Triathlon (seitdem ich 2, bald drei Kinder habe aber nicht mehr so viel). Mittwochs z.B. muss ich nur 2h Stunden unterrichten (11.35 Uhr bis 13.05 Uhr). Ich bin gegen 7.30 Uhr in der Schule, kopiere, spreche mich mit Kollegen ab, gehe zum Direktor (weil ich Abteilungsleiter bin), bereite Unterricht vor, mache Ablage, rufe Betriebe an, usw.usw. Um 13.30 fahre ich nach Hause. Bei schönem Wetter kann ich dann z.B. 3h radeln (wenn nix ausgewöhnliches ansteht, wie z.B. Konferenz, arbeiten an der didaktischen Jahresplanung, Klausuren korrigieren). Dann bin ich gegen 17.00 Uhr wieder geduscht und fertig zu Hause, spiele mit meinen Kindern. Die schlafen um 19.00 Uhr - dann noch mal Unterricht vorbereiten, Sachen zusammenpacken. So arbeite ich dann an dem Tag 8h, trainiere 3h und verbringe 2h mit meinen Kindern. Ist das verwerflich?
Sonntags sieht mein Tag auch oft so aus (außer Unterricht...). Dann habe ich Tage an denen ich 7h unterrichte und noch 3-4 Stunden am Schreibtisch sitze. Ich hoffe, dass dies etwas Licht in Dein Dunkel wirft.
...ja wirft es. So wie du's schreibst, ist Lehrer sein, tatsächlich ein geiler Beruf.
Zitat:
Zitat von Nils
Aber Du bist bestimmt auch ein ganz fleißiger und übertriffst mich faulen Sack um Längen...(und dann hoffentlich auch beim Gehalt).
Naja, selbst wenn's so wäre, ist das ein recht dünnes pro "Lehrer sind keine faulen Säcke" Argument.
Wie wärs denn mit einem lustigen "Berufe-Bashing Thread"? Nachdem hier im Forum gerne mal auf Polizisten, Ärzten und Lehrern herumgehackt wird, finde ich, auch andere schöne Berufe dürfen mal ihr Fett abkriegen. Zu Bankern, Handwerkern, Verkäufern, Maklern, Versicherungsvertretern etc. fallen euch doch sicher auch eine ganze Menge gut belegter Vorurteile ein .
Zudem wäre ich für eine Fori-Umfrage, bzgl. Beruf, Gehalt, Trainingsumfang in Stunden, Anzahl der Postings... Wäre doch gelacht, wenn wir da nicht die faulste und überbezahlteste Berufsgruppe herausfinden könnten .
Frohe Weihnachten
P.S.: Neid ist glaube ich nach dem Auto des Deutschen liebstes Kind.
...ja wirft es. So wie du's schreibst, ist Lehrer sein, tatsächlich ein geiler Beruf.
Sag ich doch immer...Kannst Du ja auch noch werden.
Zitat:
Zitat von tobi_nb
Naja, selbst wenn's so wäre, ist das ein recht dünnes pro "Lehrer sind keine faulen Säcke" Argument.
Sollte ja kein Argument sein. Ich beschreibe ja nur meinen Job und finde, dass ich viel arbeite. Es wird aber genug Leute, die mehr arbeiten. Mir ist das egal. Ich wehre mich nur gegen die üblichen Vorurteile...die gehen mir einfach auf den Sack, weil viele keine Ahnung haben.
Mir ist noch was eingefallen, was ich in der freien Wirtschaft so nicht kennen gelernt habe...
Fahrtkosten zu Betrieben werden mir nicht ersetzt, Kaffee/Kuchen muss ich bei auswärtigen Besuch selber kaufen, Fenster werden bei uns nur einmal in 18 Monaten geputzt, Schülertoiletten haben wir Lehrer in den Ferien gestrichen, beim Umzug haben wir Lehrer in den Ferien Möbel, Computer usw. geschleppt, Räume werden maximal einmal pro Woche gereinigt (wobei die Putzfrauen wenig Zeit pro Raum bekommen, was gerade bei Schneematsch super ist), Druckerpatronen, Möbel für mein Arbeitszimmer, Papier kaufe ich selber,...
Sind alles Kleinigkeiten, ich weiß, aber das summiert sich aufs Jahr doch ganz schön.