Im Rahmen von Danksta seinem Blog hatten wir uns vor Jahren mal ein paar Gedanken zum Laufen auf dem Laufband gemacht. Keine Ahnung ob Das durch neuere Erkenntnisse nun falsch ist. Hier nun das, was ich damals geschrieben habe. Vielleicht erhellt es ja.
http://www.triathlon-szene.de/forum/...&postcount=711
Die Vorlage:
Wenn man die Körperhauptachse leicht nach vorne neigt , so erzeugt man ja ein kippen. Und damit sind wir schon bei dem was Laufen eigentlich ist. ein permanentes Nach vorne Kippen, das man versucht unter Kontrolle zu halten.
Man stelle sich mal einen Stab vor, den man auf dem Finger balanciere. Wenn man den Stab leicht ankippt, so fällt er entweder um, oder man rennt dem Stab sprichwörtlich in seine Kipprichtung hinterher. Spich, der Stab lässt sich wesentlich besser in die angegebene Richtung beschleunigen. Und genau das wollen wir ja auch beim laufen. Nach vorne kommen. Weil wir eine Neigung nach vorne haben, können wir am unteren Auflagepunkt ein Mehr an Kraft in Bewegungsrichtung dann auch in Vortrieb für den ganzen Körper verwenden. Wir müssen praktisch weniger mit dem Körper ausgleichen. Praktisch gesehen muss man um nicht nach vorne auf die Schnauze zu fallen ein Gegendrehmoment erzeugen. Vernachlässigen wir den Luftwiderstand, so ist uns dies ausschließlich über unseren Bodenkontakt möglich. Und ein Drehmoment bekommt man nur dadurch zustande ,indem man einen Kraftstoß senkrecht zur Körperachse fabriziert. Für eine kleine Vorneigung (kann bei allen üblichen Laufgeschwindigkeiten des Dauerlaufens angenommen werden) heiß das nach hinten abstoßen.
Ich komme jetzt nochmal auf das Beispiel mit dem Stab auf der Fingerspitze zurück. Habt Ihr auch das Gefühl, das wenn er einmal kippt und mann Ihm hinterherrennt, dann man Ihm immer schneller hinterherrennen muss? Zumindest solange, wie man nicht durch einen geschickten Schlenker mit dem Arm die Neigung des Stabes verringert. Der Schwein trügt nicht. Es handelt sich tatsächlich um eine beschleunigte Bewegung. Aber wiso eigentlich beschleunigt? Ganz einfach. Auf den Stab wirken zwei Drehmomente (Besser gesagt eigentlich Kippmomente). Beide sind gegenläufig. Sprich, das resultierende Moment ist Null (klar, sonst würde er ja umkippen). Nur leider hat unser Stab keinen Auflagepunkt. das heißt, auf den Stab selber wirkt eine Kraft. Und diese Kraft beschleunigt Ihn. Das heißt in unserem idealisierten fall jetzt: Der Stab wird immer schneller! Wird er dann so schnell, bis er Lichtgeschwindigkeit erreicht? Nein, keine Angst. erstens kommst Du bei dem Experiment schon lange vorher nicht hinterher und zweiten gibt es ja doch noch den Luftwiderstand. Der sorgt dafür, das es eine Grenzgeschwindigkeit gibt (welche wesentlich kleiner als die Lichtgeschwindigkeit ist). Und ihr seid nix anderes als der Stab, der angekippt ist. Nur müsst Ihr selber für eurer Gegenmoment und somit für euren Vortrieb sorgen. Der Große unterschied zum Stab ist nun, das Ihr kein konstantes Moment erzeugen könnt. Somit kommen wir zum nächsten Punkt!
Hohe Schrittzahl:
Anders als in dem Beispiel mit dem Stad und auch anders als z.B. ein Wellenreiter, können wir nicht darauf vertrauen, das die Kraft an unserer unteren Auflagefläche konstant wirkt. Ist ja auch logisch. Ohne ab und zu die Füße vom Boden zu heben kommen wir nicht vorwärts. Lehnen wir uns nach vorne, so fangen wir an zu kippen. Um so höher nun unsere Schrittzahl, desto näher kommen wir dem Ideal, einer konstanten Neigung, da die einzelnen (Dreh)Impulse zum wieder etwas aufrichten immer kleiner werden, dafür aber immer häufiger. Unsere Vorlage bleibt sozusagen wesentlich stabiler. Dadurch ergibt sich auch gleich das "weniger belastend" für den Bewegungsapparat. die Stoße werden schließlich kleine,
Praxis:
Labert der hier nur Dünnes, oder was? Nein! Hab mir diese Gedanken da oben während eines netten Laufes am Abend gemacht.
Bewobachtungen:
Bei genügend Vorlage hatte ich das Gefühl immer schneller zu werden. wurde ich auch. Nur muss ich als bekennender wenigläufer zugeben das die gewählte Vorlage doch recht schnell zu einer Laufgeschwindigkeit führte die irgendwo im Bereich der anaeroben schwelle lag. Aber was tut man nicht für die Wissenschafft. Hab dann trainingstechnisch unsinnige 2* 1km in der besagten Vorlage absolviert und musste diese, obwohl ich eigentlich nicht dampf gemacht habe die schneller Laufen als mein derzeitiges 10km Wettkampftempo wäre. Die stöße waren irgendwie wirklich kleiner. Zumindest haben sie sich nicht wirklich hart angefühlt.
Und was mach ich jetzt, wenn ich nicht WSA laufen will, sondern FSW, GA1, GA2, ...
Schwere Frage, einfache Antwort: Weniger Vorlage.
Während ich zum Zwecke der Erholung zwischen den 2*1km doch in ein absolut komisches traben verfiel, so hab ich beim Auslaufen noch etwas mit kleinen Neigungswinkeln experimentiert. Man kann auch bei einem langsamen Tempo mit Vorlage laufen. Für Läufer meiner Leistungsklasse heißt das: Mit kaum merklicher Vorlage.
Bringt mir das soeben erlesene Wissen sonst noch was?
Klar: Wer kann sich nicht mehr an die langen Diskussionen über das Laufen auf dem Laufband erinnern. (Wir auf 3athlon.info) Da kam unter anderem die Frage nach dem Sinn des Neigungswinkels. Und da haben wir ja auch schon die Antwort:
Warum Laufband mit Aufwärtsneigung?
Ganz einfach. Wenn ich mich auf dem wagerechten Laufband nach vorne neige und versuche mein Kippen durch ein Moment auszugleichen, das ich mit meinen Füßen auf den Boden bringe gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Ich laufe so schnell wie das Band. (Ist ja der sinn des Laufbandes. man will ja auf der Stelle laufen.)
Resultat: In dem Fall kippe ich leider um.
2. Ich laufe so schnell (in unserem propagierten Laufstiel), das ich das Kippen trotz Vorlage verhindere. In dem Fall werden sich meine Füße ungefähr doppelt so schnell bewegen müssen, wie ich eigentlich wollte und auch wie das Laufband es vorgibt.
Resultat: Ich laufe vorne vom Laufband runter.
Für den Fall, eines unendlich langen Laufbandes:
Resultat: Ich bin fix und fertig und kann schon nach 1 Minute nicht mehr.
Warum jetzt nochmal die Steigung: Wie ich in dem oben zitierten Fred schon erwähnte ermöglicht das Einstellen der Neigung ein realistischeres Laufen. Allerdings noch aus weit mehr Gründen als dort genannt. Eine wirkliche Vorlage im Bezug auf die Erdoberfläche lässt das zwar immer noch nicht zu, aber immerhin in Relation zum Laufband. Somit kann man zumindest fast den gleichen Bewegungsablauf trainieren, den man in nartura durchführen sollte. Vielmehr ist sogar die Richtung der Kraftentfaltung identisch. Oftmal gibt es ja die empfelung Steigung von 0,5 ° bis 2° (falls das überhaupt die maßeinheit ist die das gerät verwendet) zu benutzen. wer also ein 6:00er Tempo möglichst realitätsnah laufen möchte muss nicht gleich auf besagte 2° gehen, sondern eher das untere Ende der Fahnenstange wählen. Wer ein 3:30er Tempo laufen möchte, darf natürlich die 2° einstellen.
Christian
PS: Aber eigentlich ist der komplette hintere Teil der Diskussion nur akademisch. Wer lauft schon drinnen?
Rechtschreibung immer noch mangelhaft...