@docpower
warum tust du dir das hier an? ist doch hoffnungslos.
Ich fand einen Großteil von Roberts Gedanken sehr lesens- und nachdenkenswert. Ich war bisher davon ausgegangen, mit ihm durchaus kontrovers aber sachlich auch ein schwieriges Thema diskutieren zu können.
Leider scheint er seiner eigenen Vorgabe (nämlich bei einem Meinungsaustausch fair und sachlich zu bleiben und nicht persönlich zu werden) nicht folgen zu können. In diesem Fall habe ich dafür durchaus Verständnis, er scheint auf medizinischer Ebene so Einiges an Schwierigkeiten durchgemacht zu haben.
Das rechtfertigt aber keineswegs, hier pauschal ein "Schulmedizin-bashing" aufzuziehen.
Ich bin weit davon entfernt, seine Paleo-Theorien in ähnlicher Weise abzukanzeln. Ich hatte sicher ausreichend genug mehrfach meinen Respekt bekundet.
@docpower: Sind diese AI Krankheiten eigentlich alle recht gefährlich oder gibt's da Unterschiede im "Ausgang"? Für mich hört sich das sehr gefährlich - ja tödlich - an, wenn das eigene Immunsystem meinen Körper angreift?
Mit der Mehrzahl von Autoimmunerkrankungen ist in der Tat nicht zu spassen.
Zumal sie wie in der von Robert zitierten Studie angegeben mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden sind, aber nicht allein (wie von Robert leider falsch behauptet) wegen der Therapie.
Ich denke doch, es wäre an der Zeit, Robert mal zu beruhigen.
Roberts Reaktion war nicht angemessen. mauna_keas Auftritt, der hier als Moderator Verantwortung trug, ist alles andere als freundlich gewesen. Und Deine Anmerkung, Du würdest Robert künftig nicht mehr ernst nehmen können, war ebenfalls keine Friedenspfeife.
Deine Anstrengungen, hier sachlich zu diskutieren, habe ich bemerkt und finde sie sehr gut. Vielen Dank!
Mit der Mehrzahl von Autoimmunerkrankungen ist in der Tat nicht zu spassen.
Zumal sie wie in der von Robert zitierten Studie angegeben mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden sind, aber nicht allein (wie von Robert leider falsch behauptet) wegen der Therapie.
Wiki schreibt zur Therapie der AI-Therapie:
"Da die Ursachen von Autoimmunerkrankungen nicht bekannt sind, ist keine kausale Therapie möglich. Autoimmunerkrankungen können daher nur symptomatisch behandelt werden (entzündungshemmend, beziehungsweise immunsupprimierend). Autoimmunerkrankungen werden je nach betroffenem Organ von den jeweiligen Fachärzten, etwa Internisten, Dermatologen, Neurologen, Endokrinologen oder Nuklearmedizinern behandelt. Grundprinzip der symptomatischen Therapie ist hierbei, die Aktivität des Immunsystems durch Gabe von Immunsuppressiva, etwa Cortison, zu dämpfen. Aufgrund der mannigfaltigen systemischen Neben- und Wechselwirkungen dieser Substanzen wurde versucht, neue Medikamente zu entwickeln, die spezifisch die am Krankheitsgeschehen beteiligten Mechanismen beeinflussen. Beispiele hierfür sind Natalizumab und Infliximab, die zur Therapie der Multiplen Sklerose oder der Rheumatoiden Arthritis eingesetzt werden. Obwohl diese neueren Substanzen spezifisch wirken und von den meisten Patienten gut vertragen werden, kann es in seltenen Fällen zu schweren Nebenwirkungen kommen (etwa progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) unter Natalizumab)."
Der molekularpathologische Ansatz gibt - wie auch bei der Therapie einiger Krebserkrankungen - in letzter Zeit sehr zur Hoffnung Anlass. Es gelingt bereits in einigen Fällen bösartiger Erkrankungen, auf molekulargenetischer Ebene die Krankheitsursache (nämlich eine spezifische genetische Läsion) aufzudecken und hier ganz spezifisch medikamentös eingreifen zu können.
Ich denke, dass es halt wie immer eine Chancen Risiko Abwägung ist, oder? Ggf. habe ich eine AI Erkrankung an der ich sterben würde. Nehme ich Medikamente, könnte(!) ich ein erhöhtes Krebsrisko haben - d.h. ja noch nicht das ich Krebs bekomme. So habe ich vielleicht ein lebenswertes (Rest)Leben vor mir, ohne Medikamente würde ich sterben.
Meine Schwiegermutter hat sehr starkes Rheuma - ist glaube ich auch ai bedingt. Sie ist in so nen Forschungsprogramm der Uni, kriegt überwacht spezielle Medikamente. Würde sie die Medikamente nicht bekommen, säße sie im Rollstuhl. So lebt sie normal. Ein Segen für die gute Frau.
Eine Bekannte hat MS - mit teils heftigen Schüben keine Ahnung wo die ohne Medikamente wäre?! So hat sie's einigermaßen gut im Griff.
Insofern sind die Medikamente doch schon eine Hilfe für den betroffenen Menschen. Das Kind ist ja schon in den Brunnen gefallen (der Mensch schlimm krank) und evtl. kann der Kranke ja gar nix dafür (durch falsche Lebensumstände etc.), dass er eine Krankheit hat. Evtl. ist die genetisch bedingt oder man kann gar nicht sagen woher die eigentlich kommt bzw. sie ist durch sehr viele Faktoren bedingt. Wirklich sicher ist in dem Umfeld ja nicht so viel, die meisten Studien sprechen ja - ich nehme das subjektiv zumindest so wahr - oft von "könnte", "kann" und Wahrscheinlichkeiten. Sicherheiten wie "wenn Du Dir einen Finger abhackst, hast Du einen weniger" gibt es eher nicht.
Ich denke auch, man kann leicht reden, wenn man gesund ist. Ich kenne viele, die lehnen Medikamente total ab. Bis sie dann selbst (oder das kleine Söhnchen/Töchterlein) mal schwerer krank sind, die Angst in ihnen hochsteigt, sie starke Schmerzen haben und leiden müssen. Dann sind sie froh darüber, dass sie was nehmen können und Linderung und ggf. Heilung erfahren.
Ich nehme übrigens in meinem Umfeld schon wahr, dass seriöse Ärzte, Apotheker usw. durchaus ein Bewußtsein für "unerwünschte Arzneimittelwirkungen" haben, sich dem oft notwendigen Trade-Off bewußt sind und nicht unreflektiert verordnen bzw. abgeben.
Guten Morgen!
Eine interessante Diskussion ist das hier, die mich ja seit dem letzten Jahr persönlich betrifft.
Als ich die MS Diagnose erhielt, war für mich sehr schnell klar, dass ich mich medikamentös behandeln lasse. Ich stehe nach wie vor hinter der Behandlung. Ich habe so das Gefühl, aktiv etwas gegen die Krankheit tun zu können. Habe gestern noch die Quarks-Sendung angeschaut, auf die hier hingewiesen wurde (Danke!) und konnte mich am meisten mit der Aussage von dem Typen am Anfang der Sendung identifizieren, der davon sprach, dass es schwierig ist, dass da eine Krankheit im eigenen Körper ist, die fortschreitet und sich gegen ihn richtet. Irgendwie so sinngemäß.
Mir geht es gut, die Symptome des letztjährigen Schubes sind ganz abgeklungen, aber trotzdem gruselt mich der Gedanke, dass da eine Krankheit ist, die fortschreitet, auch wenn ich nichts davon merke und dass sie sich jederzeit wieder bemerkbar machen kann und das dann unter Umständen mit gravierenden Folgen für mein Leben und mein Glück. Puh! In solchen Momenten bekomme ich große Angst, vor dem, was noch kommen könnte.
Deshalb spritze ich mir mit großer Überzeugung einmal in der Woche ein Interferon, auch wenn das natürlich nervt, so ein starkes Medikament nehmen zu müssen.
Die Ärzte haben mir gesagt, dass statistisch gesehen die Interferon-Basistherapie die Schubfrequenz und -schwere um ein Drittel reduziert. Das ist mir genug, um mich dafür zu entscheiden und zu hoffen, dass ich zu denen gehöre, bei denen es so wirkt.
Trotzdem befasse ich mich nun auch wieder zunehmend damit, was sonst noch gut oder schlecht ist und finde deshalb Roberts Ausführungen ganz interessant. Weil er mir zu extremistisch rüber kommt, überprüfe ich Aussagen von ihm, die ich interessant finde, indem ich nachlese oder eine Ernährungswissenschaftlerin frage und sie bestätigt vieles von dem, was er sagt.
Für mich wäre es trotzdem hilfreich, wenn es nicht so radikal und teilweise predigerhaft rüberkäme und wenn du, Robert, manches "weicher" rüber bringen könntest, in dem Sinne, dass du auch Tipps gibst, wie man einzelne Elemente sinnvoll nutzen kann. Machst du ja auch teilweise, ich weiß (wenn du z.B. sagst, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss), aber in solchen Diskussionen wie gestern trittst du dann doch meist so auf, dass ich echt keinen Bock mehr habe, mich mit deinen - vielleicht wichtigen - Aussagen auseinanderzusetzen. Schade.
Schöne Grüße, schönen Tag
Judith - 1. Vorsitzende der AI-Krankheiten-Hasser