Berlin läuft - Grand 10 am 09.10.2011
Es war mal wieder so weit. 10km Wettkampf. So richtig liegt mir die Strecke momentan nicht. Im August die City Night lief suboptimal mit einer 41er Zeit und im September beim Mercedes Benz Lauf hab ich es auf eine grandiose Zeit über 43 Minuten gesteigert.
„Einfach unter 40 Minuten“, das war das einzige Ziel für den Tag und wenn die Uhr am Ende 39:59 zeigen sollte, damit wäre das Soll erfüllt!
Die Trainingsergebnisse der letzten Wochen ließen eigentlich deutlich bessere Ergebnisse erwarten, doch der Marathon war auch erst 2 Wochen her.
Das schöne am Grand 10 Lauf ist, der Start ist am Schloss Charlottenburg, also 500m weg von meiner Wohnungstür. Der Start war zudem um 12 Uhr, ein weiterer Pluspunkt, da ich mich nicht zu den Frühsportlern zähle. Das Wetter war auch perfekt! Sonne, blauer Himmel und ca. 10-12 Grad!
Um 11.15 Uhr lief ich mich etwas warm und stellte mich relativ früh um 11.40 Uhr in den Startblock 1 (<40 Minuten). Viele bekannte waren um mich herum. Ich erhoffte mir, das ich mich so auch etwas bremsen könne.
Pünktlich um 12 Uhr erfolgte der Startschuss. Ich drückte sofort auf die Uhr und etwa 5 Sekunden später ging es über die Zeitmatte.
Nach ein paar Metern auf dem Spandauer Damm ging es auf die Otto-Suhr-Allee Richtung Ernst-Reuter-Platz. Das Tempo fühlte sich locker an. Nach 500m ging es ganz sachte nach oben und das erste Kilometerschild hatte ich nach etwa 3:54 Minuten passiert. Ich war erstaunt, denn ich dachte in dem Moment das heute echt was drin ist. Es waren viele Läufer im gleichen Tempo um mich herum, was deutlich besser war als beim Mercedes Benz Lauf, hier lief ich ja quasi alleine. Nach 7:45 Minuten waren zwei Kilometer rum und da waren ja noch die knapp 5 Sekunden vom Anfang abzuziehen.
Am Ernst-Reuter-Platz ging es weiter auf die Straße des 17. Juni. Bisher konnte man gut im Schatten laufen, es war angenehm kühl. Die nächsten 2 Kilometer waren dann vom Tempo um 3:55min/km, ich hatte das Tempo etwas rausgenommen, war ja schnell genug dabei.
Bei Kilometer 5 zeigte meine Uhr 19:32 Minuten, womit ich mehr als gut unterwegs war. Sowohl bei der City Night als auch beim Mercedes Benz Lauf hatte ich fast die gleichen 5km Durchgangszeiten, allerdings ging es mir nun viel besser. Ich war schon sichtlich angestrengt und der Puls war hoch, aber die Beine fühlten sich gut an.
Ich konnte nur manchmal nicht ganz tief einatmen, was meinen Atemrhythmus etwas unregelmäßig machte. Der sechste Kilometer verlief fast komplett durch den Zoologischen Garten von einem Eingang zum anderen.
Aus dem Zoo raus ging es nach km6 (23:31) auf die Kantstraße und ich lief gefühlt voll gegen eine Wand! Es ging minimal nach oben doch viel schlimmer war der Wind der nun von vorne kam. Dazu noch ein bisschen Seitenstechen und aus „heute läufts super“ wurde binnen Sekunden „jetzt heissts wohl kämpfen“.
Meine Taktik war ganz einfach „möglichst wenig verlieren und alles auf den letzten Kilometer setzten“. Der letzte Kilometer geht immer irgendwie unter 4 Minuten!
Die nächsten 2 Kilometer auf der Kantstraße waren richtig hart. Ich verlor an Boden und wurde vereinzelt immer wieder von Läufern überholt. Ich versuchte mich immer dranzuhalten und im Windschatten zu laufen, doch so richtig Dampf konnte ich nicht machen.
Kilometer 7 war nach ungefähr 27:35 Minuten durch, also etwas über 4 Minuten und gefühlt wurde ich langsamer. Das Gefühl bestätigte sich denn Kilometer 8 war nach 31:45 vorbei. „Jetzt einfach ruhig bleiben“. Wenn der neunte Kilometer in maximal 4:10 Minuten vorbei gehen sollte, dann passt es auch mit einer 39er Endzeit.
Nach 8,5 Kilometer ging es auf die Zielgerade in die Windscheidtstraße! Das Schloß Charlottenburg war ganz weit hinten zu sehen, dort war das Ziel! Bis dahin war es aber noch ein gutes Stückchen!
Eine Frau lief auf mich auf, hatte aber nur ein geringfügig flotteres Tempo. Ich versuchte dranzubleiben und es gelang. Kilometer 9 und ein Blick auf die Uhr verrät 35:56 Minuten. Der letzte Kilometer muss jetzt unter 4 Minuten her, ich wollte es erst gar nicht drauf ankommen lassen das es doch noch knapp wird! Die Läuferin und ich pushten uns gegenseitig gut voran und wechselten immer wieder die Führung. Ich lief jetzt voll am Limit, kurz vor der IKS.
Ein Läufer vor mir scheint sie überschritten zu haben, denn er meinte, auf die Straße kotzen zu müssen. Da wurde mir gleich noch übler, also schnell vorbei an dem, bevor ich mich dazu geselle.
Das Schloß wurde jetzt immer größer! Über den Spandauer Damm rüber und dann eine letzte leichte Kurve nach links und ich stoppte meine Uhr bei 39:51 Minuten!
Geschafft! Nach 3 Jahren endlich mal wieder eine Zeit unter 40 Minuten und nach 2 eher bescheidenen Läufen mal wieder ein 10er, bei dem ich mich bis zum Ende durchbeissen konnte. Die offizielle Zeit beträgt 39:47 Minuten, damit war es mein drittschnellster 10km Lauf.
Immerhin hat es zu Platz 216 von 2733 Männern gereicht. Gesamtplatz 226 von 4316. Altersklassenplatz 56 von 438.
Hier noch 2 Bilder die Sinapur gemacht hat. Mein Grandioser Laufstil auf dem letzten Kilometer (immerhin nochmal 3:55er Tempo)
