Ich brauch mal wieder Lob von kompetenter Seite, da es mir von der eigentlich zuständigen Partei verweigert wird
Nach dem kleinen Fahrradausflug durch Frankreich Anfang der Woche wollte der Terminplan, daß meine Herzensdame am darauffolgenden Sonntag bei einem Radmarathon erstmals die magische 200km-Marke durchbrechen sollte.
Nach drei Tagen Pause, die ich hauptsächlich darauf verwendete, das entstandene Kaloriendefizit von ca. 30.000 durch die unablässige Zufuhr von Alkohol und fetthaltigen Lebensmitteln zu decken, stand ich also am Sonntag um 5 Uhr auf und machte mich mit meiner Amazone auf den Weg. Allein das war schon eine Heldentat.
Mach 100 absolvierten Kilometern revoltierte meine Sitzfläche brachial. Ich hatte ja auch den Deal gebrochen. Sie bringt mich ohne Mucken von Paris nach Brest und wieder zurück und ich gönne ihr dann Ruhe. Die Rache kam schnell, gründlich und nachhaltig. Die zweite Hälfte der wunderschönen Strecke über die Schwäbische Alb albsolvierte ich im Stehen. So sieht man auch mehr von der Landschaft.
Anstatt nun aber für meine partnerschaftliche Selbstaufopferung liebvoll umsorgt oder doch zumindest gelobt zu werden, kam nur harsche Kritik aus ihrem Erdbeermund: "Also heute hätte ich auch alleine fahren können, ich konnte keinen Kilometer in Deinem Windschatten fahren. Da war völlige Scheiße!!".
Ok, rein technisch hatte sie recht (sie hätte sich halt ein bißchen mehr anstrengen sollen

). Aber wo bleibt die Anerkennung für die Geste. Der Respekt vor der vielbeschworenen "Arbeit an der Beziehung". Natürlich hätte ich mich lieber den ganzen Tag in der Hängematte gefläzt und meine Heldentaten der Woche Revue passieren lassen. Es war mir aber wichtiger, meine Cheffin bei ihrem Triumph über die Gesetze der Physik und Biologie zu begleiten.
Ganz am Rande sei angemerkt, daß möglicherweise auch das Überschreiten der 10.000 Jahreskilometermarke ein ganz klein bißchen zum Start motiviert hat. Aber das braucht sie ja nicht zu wissen...
Frauen, wo bleibt die Liebe?????
