Kirchturmlauf Waldkirchen 2011 (10km)
Der Kirchturmlauf Waldkirchen hat für mich persönlich immer einen besonders hohen Stellenwert. Zum einen ist es eine absolute Bestzeitenstrecke und zum anderem stellte er vor 3Jahren den Kick-off in meine "Läuferkarriere" dar. Deswegen wollte ich trotz Verletzung nicht drauf verzichten.
Das Profil ist von Km 0 bis Km 5 relativ angenehm(legiglich eine paar kleinere,kaum nennenswerte Anstiege). Ab KM 5 gehts dann stetig leicht bergab bis einschließlich KM 9. Damit die Höhenmeter-rechnung aufgeht muss es folglich am Ende wieder hochgehen. Und das tuts auch!!!!
Los gings eigentlich unter eher miesen Vorraussetzungen:
Seit 2Wochen zwickt die Wade, seit einer Woche fast komplette Laufpause, 31°C und das obwohl ich absolut kein Hitzeläufer bin und dazu mein absolutes (negativ) Rekordgewicht von 65.5kg

Ziel war eigentlich 37:30min aber aufgrund der widrigen vorraussetzungen bin ich auf sub 38min gelaufen.
Am Morgen das obligatorische Frühstück: weiße Semmel mit Honig, dazu eine Banane und ein Glas Orangensaft.
Bereits beim Einlaufen war ich irgendwie völlig schmerzfrei und ich hatte richtig Bock!!!
Am Start standen 117 Läufer und Läuferinnen. Den ersten KM bin ich im Gegensatz zu sonst nicht zu schnell angegangen sondern hab ihn mit 4:03min komplett verschlafen

Den nächsten km gings dann schon zügiger in 3:43min. Die Beine fühlten sich absolut klasse an und auch die Hitze schien ich irgendwie vergessen zu haben. KM 3: 3:51min, hab mich irgendwie durch andere Läufer etwas ausbremsen lassen aber alles noch im Rahmen. Weiter geht die wilde Hatz! Der nächste km ging wieder in 3:51 weg und vom einen Moment auf den anderen Moment schiens hart zu werden. Wars zu viel???
Weiter immer weiter!!! "Ab km 5 gehts bergab" war meine einzige Motivation. Zusätzlicher positiver Nebeneffekt war dass es ab der zweiten Rennhälfte größtenteils schattig wurde.
Leider setzte ab hier meine Uhr aus und somit musste ich rein nach gefühl laufen...
Bei Rennhälfte gabs schnell 2Becher zum trinken bzw duschen und dann kam das lang ersehnte bergabstück. Von nun an wars einfach nur noch schei**e hart. Anders kann ichs nicht ausrücken. Ab km 7 fing ich an mir selbst zuzureden. Bei km 8 stand die Uhr exakt bei 30min. Eigentlich eine sichere Sub 38 wenn da nicht noch das Hügli am Ende wär. Dummerweise estreckt sich das Hügli über 700m. Also volle Lotte!!! Den vorletzten km lief ich wie in Trance und außer Schmerzen hab ich auch nicht mehr viel wahr genommen. Immer wieder musste ich einen kleinen Schrei loslassen, da ich einfach absolut am Ende war. Und da war immer noch dieser Berg. Das 9.km Schild war passiert und zuerst gings über eine kleine Brücke, dannach gings kurz leicht ansteigend weiter und dann gings hoch richtung ziel. Ich hatte das Gefühl ich muss jeden Moment stehen bleiben oder mich drehts irgendwo zur Seite ins Gebüsch. Die hitze drückte von allen Seiten auf mich ein, ich konnte meine Beine kaum noch anheben und selbst die Arme wurden schon sauer. Endlich waren am Straßenrand wieder ein paar Zuschauer die mich anfeuerten und so quählte ich mich Schritt für Schritt hoch zum Ziel. Auf der Zielgerade kurzer Blick auf die Uhr: 37:45min... Alles was geht!!!!
Im Ziel wurde sofort alles schwarz und erst als ich einen Becher Wasser über den Kopf bekam gings wieder einigermaßen. Die nächsten 5min lag ich einfach nur am Boden herum und es dauerte bis ich wieder einigermaßen mitbekam was rundum mich so ablief. Dannach hab ich mir erstmal paar Becher zu Trinken besorgt und mich am Buffet bedient.
Blöderweiße viel mir meine Startnummer runter und sobald ich mich Bücken wollte fing der hintere Oberschenkel an zu krampen, sodass mir eine umstehende Frau helfen musste

Erst kurze Zeit später viel mir ein, dass ich vll. mal nach meiner Zeit schauen sollte:
37:54.5min
YES,YES,YES!!! Maßarbeit, sozusagen
Erster in der AK und 7/117. Ich bin zufrieden, wenn auch total am Ende
