Essen ist grad beim langen Lauf absolut kontraproduktiv, da der primäre physiologische Sinn des langen Laufes darin besteht, den Fettstoffwechsel zu trainieren, d.h. insbesondere das hormonelle Glukagon-Leptin-System und die Fettstoffwechselenzyme zu "trainieren". Das funktioniert aber nicht, wenn Du Kohlenhydrate zu Dir nimmst (Riegel, Gel, das übliche eben) da dadurch eine Insulinreaktion ausgelöst wird. Wenn Insulin aktiv ist, wird kein Körperfett mobilisiert, da Glukagon, der hormonelle Gegenspieler in den Hintergrund tritt.
Ist es nicht so, dass körpereigene Stresshormone auch bei extensiven Belastungen genügend produziert werden, um die Insulinausschüttung zu hemmen?
Meine das schon des Öfteren gelesen zu haben...
Inwiefern ist denn ein trainierter Fettstoffwechsel wichtig? Bedeutet es, wenn mein Fettstoffwechsel ausgebaut ist, dass mein Körper erst später KH benötigt, da er gelernt hat bei leeren Glykodenspeicher erstmal auf die Fettreserven zuzugreifen?
Wie läufst du dann die 35? Im unteren GA1 Bereich? Wenn ich mich bei der Pulsbereichbestimmung an die Tabelle aus den Trainingsplänen hier von der Seite halte, dann geht mein GA1 Bereich von 119 bis 151. Dann sollte ich den langen Lauf in der unteren Hälfte dieses Bereichs laufen, ja? Bisher habe ich das immer so gehandhabt dass mein Durchschnittspuls immer bei ca. 146 liegt. Damit bin ich recht gut zurecht gekommen. Aber wenn ich hier im Forum teilweise lese dass viele den langen Lauf im unteren Bereich laufen, dann mache ich mir natürlich Gedanken über die Grenze gehen zu laufen
Das Tempo der LL hab ich immer von der Marathonzeit abgeleitet, ca 45 - 60 sec langsamer als das gewünschte MRT.
Zu trinken gibts nur Wasser, auch als ich noch der Meinung war man müßte 3 h laufen in der Vorbereitung
Man gewöhnt sich dran, sollte man aber nur schrittweise machen.
Ich erinner mich noch an meinen allerersten LL, ein paar mal über den Ith, nur mit Wasser. Irgendwann kam mal mein Ex mit dem MTB vorbei guggen wie es mir geht, der mußte dann erstmal zur Pommesbude (war das nächste was offen hatte) was zu essen holen, weil ich voll eingegangen bin.
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
...
bei meinen 35ern mit endbeschleunigung hatte ich immer ein notfallgel mit dabei - im zweifelsfall ist es meiner meinung nach auf alle fälle sinnvoller, sich das gel zu genehmigen und die einheit vernünftig zu ende trainieren zu können anstatt sich mit hungerast etliche km nachhause schleppen zu müssen
Sorry, aber wenn Du im Training einen Hungerast bekommst, dann machst Du etwas falsch (Zu lang und zu intensiv).
Mag sein, dass man Ultramarathon durch die niedrigeren Geschwindigkeiten hier differenziert zum Marathon (oder darunter) betrachten muss da hier dem Fettstoffwechsel eine noch wichtigere Rolle zukommt.
Wir haben ja auch die These/das Argument, daß ein Marathon unterhalb eines bestimmten Körpergewichts komplett auf KH durchlaufbar ist.
Wohlgemerkt ohne Nachschub.
Zitat:
Zitat von Hunki
68kg bei 178cm... aber was hat das mit der Leistung zu tun?
Wie gerade angemerkt ... wer leichter ist, braucht (deutlich) weniger Energie.
Bei genügend großen, genügend gefüllten Glykogenspeichern, sollten diese irgendwann bis zu 42km ausreichen, auch bei "100% KH"-Intensität ...
Insofern finde ich es plausibel, wenn ein 90kg-Läufer einen intensiven 35er nicht ohne KH-Nachschub durchbringt.
In deinem Fall könntest du knapp dran sein ... entsprechend gefüllte und "trainierte" Speicher vorausgesetzt ..
Unter 65kg, oder so, könnte es dann eventuell für den Marathon reichen ...
P.S.:
"Interessant" bezog sich oben auf deinen Trainingsansatz generell ...
Ist es nicht so, dass körpereigene Stresshormone auch bei extensiven Belastungen genügend produziert werden, um die Insulinausschüttung zu hemmen?
Meine das schon des Öfteren gelesen zu haben...
Hmmmm ...da Insulin ja Glucose in die Muskelzellen schafft, würde eine nennenswerte Insulinhemmung - wie auch immer - fatale Folgen haben können.
Meines Wissens führt Stress und Cortisolausschüttung sogar zu erhöhten Insulinreaktionen, was dann zb bei manchen Leuten zu Fressattaken in Stresssituationen führen kann, mit denen dann physiologisch betrachtet der Unterzucker durch das Insulin ausgeglichen wird. Der Zusammenhang zwischen Stress und Übergewicht ist auch leidlich bekannt. Übergewicht kann aber nur entstehen, wenn Insulin massiv aktiv ist oder es bereits zur Insulinresistenz der Zellen gekommen ist, was aber wiederum verstärkte Hyperinsulinämie zur Folge hat, es sei denn es liegt bereits Diabetes II vor. Dass Typ-2-Diabetiker weniger Insulin brauchen, wenn sie Sport machen, hängt mehr mit der verbesserten Insulinsensitivität der Zellen als mit der Insulinausschüttung zusammen. Bei einem Gesunden dürfte das also kaum nennenswerte Effekte zur Folge haben.
Ich halte diesen Zusammenhang den Du da ansprichst eher für ein nützliches Märchen der "Nestlé-Powerbar-Forschung" aus dem Lager von Asker Jeukendrup... oder wer hat sowas publiziert?
Ich muss aber zugestehen, dass ich mich mit diesem Thema bislang nicht wirklich vertieft beschäftigt und die Literatur dazu nicht vollumfänglich studiert habe.