Es gibt ja Leute, die fast gänzlich ohne intensive Trainingseinheiten auskommen. Ich zum Beispiel. Und damit sich ja vielleicht doch noch ´mal ´was tut in Richtung "schneller werden" verordne ich mir seit diesem Winter ein paar Dinge, die ich früher nie und nimmer getan hätte und schon gar nicht, wenn mich das auch noch Geld kostet. So habe ich eine Winterlaufserie hinter mich gebracht, die sich mit dem Wort "bergauf" am ehesten beschreiben lässt. Auch Cross-Läufe gehören mittlerweile ins Repertoire.
Heute war dann Cross-Duathlon in Dreieich. War schön. Herrliches Wetter und so. Meine Taktik habe ich leider ziemlich versemmelt. Zuerst bin ich zu weit hinten gestartet. Kommt wahrscheinlich daher, dass mich die vom Veranstalter direkt vorm Start erbetene Schweigeminute für Japan ein wenig aus der Fassung gebracht hat. Also, bei aller Liebe, ich tu mich da ein bisschen schwer mit der Version "Wir sind erst ganz besinnlich und dann fällt der Schuss". Grundsätzlich finde ich die Idee sehr gut, aber vermutlich nehme ich die Dinge einfach zu Ernst und dann stehe ich da mit meinem Kloß im Hals und muss schnell Mann und Kind küssen. Tja, und prompt starte ich weiter hinten.
Auf´m Rad habe ich dann gleich entspannt weiter geschlafen. Primaten-ähnliches Schalten gepaart mit unsäglichem Fahrunvermögen in den Kurven und dann noch abreißen lassen, nachdem ich es mir im Windschatten von ´nem baumlangen Kerl doch schon so gemütlich eingerichtet hatte. Nee, also, da ist nach oben noch verdammt viel Luft! Über die Laufzeiten möchte ich aus gegebenem Anlass den Mantel des Schweigens breiten. Kurz vorm Ziel hat mich noch ein Eintracht Frankfurt-Triathlet überholt. Und ich Eimer habe ihn einfach ziehen lassen. Das war wieder so eine typische Pantone-Aktion: einfach keine Lust gegenzuhalten. Also, das muss in Zukunft ganz anders werden.
Fazit des heutigen Tages: Man wird alt wie ´ne Kuh und lernt immer noch dazu. In diesem Sinne gute Nacht.
Heute bin ich noch ´mal glimpflich davon gekommen. Ein militanter Rentner hat im Schwimmbad einen kleinen Streit vom Zaun gebrochen. Das Ganze gipfelte darin, dass er sich an der Stirnseite des Beckens noch ein wenig weiter in meine Schwimmlinie geschummelt hat, um mich dann beim Anschlagen empört anzuquaken: "Da, da, jetzt haben Sie´s schon wieder gemacht! Sie schwimmen schon wieder auf MEINER Bahn. Das hier ist MEINE Bahn!".
Die Rentner sind aber auch die Pest... einmal hat mich doch echt so eine Omi gezielt getreten und zwar richtig in die Rippen !
Bei der nächsten Bahn ist mir bei der Kraularmvorwärtsbewegung mal kurz die Richtung entglitten (ich weiß ich bin ein schlechter Mensch), aber das hat so gut getan...
...noch eine sehr hübsche Episode zu erzählen, also zu den Rentner in Hallenbad-Gewässern:
Es begab sich, dass ich mit Freundin Inga aus irgendwelchen Gründen nicht im Sportbecken des von mir sowieso ungeliebten Leistungszentrums der Stadt schwamm, sondern im so genannten Mehrzweckbecken, das durch eine eingezogene Leine - quer! Ihr kennt diese Pest, nehme ich an. - und einen hohen Anteil von Mitbürgerinnen und Mitbürgern über 65 Jahren oder solchen mit einem Körpergewicht von über 100 kg besticht. Ich nehme an, dass ich Inga da irgendwas zeigen wollte oder so oder selbst was ausprobieren, was wir uns im Gehacke des Beckens der Stars und der vermeintlichen Stars nicht trauten. Jedenfalls wollten wir das Becken schon fast verlassen, als ich noch mal einen kleinen Apnoetauchgang über 40 m oder so machen wollte. Logischerweise musste ich dazu unter den Herren und Damen Rentnern her tauchen, was für die meisten von ihnen kein Problem dar stellte, vermutlich weil sie es ohnehin nicht mitbekamen. Eine Omi aber streifte mich durch ihre senkrechte Schwimmhaltung im Wasser leicht und als sie mich da unter ihr bemerkte, trat sie sofort mehrfach und heftig nach! Ich tauchte auf und fragte sie, ob sie eigentlich noch klar komme oder was sie Auskeilerei denn solle und was glaubt ihr, was sie mir ins Gesicht keifte? "Was schwimmen Sie auch einfach unter Wasser!?" Was soll man dazu sagen? Mit der Weisheit einer fast vierzig Jährigen am besten nix und raus.
Gruß, J.
Bei der nächsten Bahn ist mir bei der Kraularmvorwärtsbewegung mal kurz die Richtung entglitten (ich weiß ich bin ein schlechter Mensch), aber das hat so gut getan...
Das mit dem Treten hatten wir auch. Er meinte, ich würde ihn "rammen". Aber komisch, dass ich nur einen Tritt gespürt habe als ich fast an ihm vorbei war. Ich hab´s bei "Wasser werfen" belassen, aber die Versuchung, die Keule rauszuholen, war schon sehr groß.
Zitat:
Zitat von bellamartha
"Was schwimmen Sie auch einfach unter Wasser!?" Was soll man dazu sagen? Mit der Weisheit einer fast vierzig Jährigen am besten nix und raus.
Gruß, J.
Du bist aber auch schlimm .
Ich hatte mich auch nicht auf die Sportbahn getraut und die allg. Schwimmbahn war u.a. vom stadtbekannten älteren Rückenschwimmer, der an der Stirnseite des Beckens gern seine ominösen Dehnungsübungen macht, für Schwimmer geradezu blockiert.
Also, wenn ich - noch - älter bin, bin ich hoffentlich eine kleine, friedliche Omi, die sagt: "Ach, kommen Sie doch auf meine Bahn, ist sowieso so langweilig. Ich kann auch gern mal Ihre Zeit nehmen!"
Gestern die Hausrunde. Und, wen treffe ich? Genau, Sascha, den Jungspunt. Fröhlich plappernd laufe ich ca. 8 Kilometer neben ihm her. Zwischendurch frage ich ´mal scheinheilig: "Ist das Tempo ok so?" "Kann ich dir morgen sagen," klingt es aus fest aufeinander gepressten Lippen. Ich gucke so an ihm runter und frage - noch scheinheiliger: "Bist du nicht vielleicht ein bisschen dick angezogen?" "Geht so", sagt er, mehr geht nicht. Zum Ende laufe ich dann noch ein Stückchen vor, warte und verabschiede mich freundlich. Nicht, ohne ihm einen guten Heimweg zu wünschen. Aber den wird er haben, denn er ist mit dem Auto gekommen, damit er den Berg nicht hoch laufen muss.
Da wir hier ja unter uns Klosterschwestern sind: einen jüngeren Mann zu versägen ist doch besser als ein Altersklassensieg.
Heute Abend eine Stunde auf der Rolle. Versüßt mit "Vier Hochzeiten und ein Todesfall". Einer der weniger Filme, die ich immer wieder sehen kann.