Ernst gemeinte und keineswegs zynisch oder respektlos gemeinte Frage: Würden die dann sofort sterben (so ähnlich wie erschossen werden)? Oder könnte die dort weiter arbeiten und später sterben (so wie tödlich krank sein mit kurzer Lebenserwartung)?
Ich frage, weil ich vermute, wie Japaner in diesem Fall denken.
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
Ich halte das Abklingbecken von Block 4 für die eigentliche Zeitbombe.
Lt. Zustandsbericht auf www.grs.de:
" Alle Bemühungen gelten der Sicherstellung der BE-Lagerbeckenkühlung der Blöcke 3 und 4."
Nicht nur das in Block 4, auch das Abklingbecken in Block 3 gehört wohl derzeit zu den Hauptproblemen. Wobei auch ein teilweiser Erfolg im Becken von 3 durch die Wasserwerfer der Armee gemeldet wird.
Mal gucken was die Bemühungen mit der externen Stromversorgung und den Wasserwerfern bringen, angeblich will man ja bis Samstag den ersten Netzstrom in die Anlage bekommen. Dann kommt die nächste spannende Frage: Was von den Kühlsystemen funktioniert nach den Explosionen noch.
"NISA berichtet, dass TEPCO Stromversorgung von der in der Nähe befindlichen Hoch-spannungsleitung aus herstellen will. Die Stromversorgung wird von Tohoku Electric Power bereitgestellt. Eine Fertigstellung soll am Nachmittag des 17.03.2011 erfolgen. Nach NHK ist es beabsichtigt, die Nebenkühlwasserpumpen zu reparieren. Laut TEPCO (zitiert nach ASAHI) ist allerdings noch nicht sichergestellt, ob die Notkühlsys-teme bei der hergestellten Stromversorgung wieder funktioniert."
Leider immer noch eine der wenigen Seiten die sich um eine sachliche Darstellung der Situation bemühen. Der Müll der da teilweise in Presse und Medien verbreitet wird ...
Was aber bezüglich der Elemente in den Abklingbecken noch fehlt ist die Angabe der Restaktivität/Nachwärmeproduktion. Produzieren die noch so viel Nachwärme dass die tatsächlich schmelzen können oder ist "nur" die Belastung durch verdampfendes Wasser das Problem.
Die letzte offizielle Meldung mit den 84° liegt ja auch schon etwas zurück, das können jetzt schon deutlich mehr sein.
Danke! Wo wäre denn dosismäßig so eine Kernschmelze in Block 4 auf der Liste einzuordnen?
Gar nicht so einfach. Die Dosis nimmt ja quadratisch mit dem Abstand ab, dazu kommen gewisse Abschirmmaßnahmen. Hauptgefahr ist eben wegen dem Abstand wenn der Körper radioaktive Stoffe aufnimmt. Dann ist er lange und mit Abstand 0 der Strahlung ausgesetzt. Reine Strahlenexposition von außen ist dagegen weniger schädlich. Kommt aber eben extrem auf den Abstand zur Strahlenquelle und der Dauer der Bestrahlung an.
Mir ist nicht bekannt, mit welcher Äquivalentdosis genau zu rechnen ist, das hängt von zahlreichen Faktoren ab. Man darf aber allgemein von tödlichen Dosen ausgehen. Das bedeutet, dass alle sterben, die sich im skizzierten Fall noch an der Unglücksstelle befinden.
Im Moment haben die dort arbeitenden Techniker eine Belastung von 400 Millisievert pro Stunde! Summiert sich das auf 1-2 Sievert, dann sterben 10% innerhalb der nächsten 30 Tage. Bei 6-10 Sievert liegt die Todesrate bei 100% innerhalb der nächsten 30 Tage.
Man kann das nur schätzen, aber ich denke, bei einer Kernschmelze an einem mehr oder weniger offenen Abklingbecken werden alle Techniker sterben.
Was aber bezüglich der Elemente in den Abklingbecken noch fehlt ist die Angabe der Restaktivität/Nachwärmeproduktion. Produzieren die noch so viel Nachwärme dass die tatsächlich schmelzen können oder ist "nur" die Belastung durch verdampfendes Wasser das Problem.
Danke Meik, für die Infos. Du hast Recht, die Frage, wie viel Restwärme noch erzeugt wird, ist über die Medien noch nicht beantwortet. Ich bin davon ausgegangen, dass eine Kernschmelze auch hier möglich sei. Ein Physiker im Studio bei Phoenix sprach davon. Hoffen wir das beste.
Im Moment haben die dort arbeitenden Techniker eine Belastung von 400 Millisievert pro Stunde! Summiert sich das auf 1-2 Sievert, dann sterben 10% innerhalb der nächsten 30 Tage. Bei 6-10 Sievert liegt die Todesrate bei 100% innerhalb der nächsten 30 Tage.
Ah! Kapiert!
Ich denke, dass es japanische Arbeiter geben wird, die - sofern es ihnen körperlich möglich ist - bis zum Letzten dort versuchen werden, die Schmach für den Arbeitgeber (und damit für sich selbst), nämlich die Situation aufgeben zu müssen, abzuwenden. Wenn das heißt in 30 Tagen zu sterben, dann sterben sie eben.
Ich weiß nicht wie die "jungen" Japaner heutzutage ticken. Zu meiner Zeit (vor 17/18 Jahren) wäre das jedenfalls so gewesen.