Es ging ja nie darum, dass es nix bringt. Es ging immer bloss darum, dass ein Hobbytriathlet lieber SBR betreibt, statt irgendwelche Uebungen zu absolvieren.
Schreib' weniger, lies genauer. Mein erster Kommentar:
letztens habe ich ein Interview von Bob Babbitt mit Macca gehört, der hat auch gesagt, dass er erst jetzt, zur Vorbereitung auf die Quali für den Aussie - Kader zum ersten mal wieder in die Kraftkammer geht...hat er als LD-Triathlet auch nie gebraucht/gemacht!
Ich weiss nicht, wie oft ich es noch sagen soll: natuerlich bringt Krafttraining etwas, das bezweifelt keiner. Es ist halt weniger Zeiteffektiv als Schwimmen, Radfahren oder Laufen und sollte daher IMHO den Profis vorbehalten bleiben.
Ich weiss nicht, ob Du es schon irgendwann geschrieben hast - bei der Laenge des Freds verliert man schnell den Ubererblick - meinst Du damit Krafttraining in Form von Maximalkrafttraining etc. oder auch grundlengendere Dinge wie Rumpfkraeftigung/Stabitraining? Ich frage deswegen, weil ich mich zu erinnern meine, dass Du letzteres vergangenes Jahr auch in Deiner Rolle als Coach dem Steilkueste empfohlen hattest.... oder liege ich damit falsch?
Ich frage deswegen, weil ich mich zu erinnern meine, dass Du letzteres vergangenes Jahr auch in Deiner Rolle als Coach dem Steilkueste empfohlen hattest.... oder liege ich damit falsch?
Das war eine vorwiegend psychologische Massnahme. Eine Routine, an der sein commitment(?) sichtbarer wurde.
Das war eine vorwiegend psychologische Massnahme. Eine Routine, an der sein commitment(?) sichtbarer wurde.
Wie die rohen Eier eines Boxers.
Könnte deiner Meinung nach der selbe Effekt auch durch das im Film empfohlene Krafttraining erzielt werden? -Quasi als positive Steuerung des Hirnmuskels?
Eine der grundlegensten Trainingsregeln lautet: "Von unspezifisch zu spezifisch". Weil sie so bedeutend ist, gibt es wahrscheinlich kaum einen unter unseren TV-Zuschauern, der sie noch nicht kennt. Auch unsere Trainingspläne folgen diesen Prinzip, genauso wie alle anderen ernstzunehmenden Trainingspläne, die ich bisher gesehen habe.
"Spezifisch" bedeutet: "dem angepeilten Wettkampf ähnlich". Wer in einem Wettkampf viele Stunden lang über hügeliges Gelände fahren und danach lange laufen will, macht in der letzten Trainingsphase: genau das, nur etwas kürzer als der eigentliche Wettkampf. Dann ist das Training sehr spezifisch, also wettkampfähnlich.
In den Trainingsphasen davor ist das Training unspezifischer, ähnelt also den späteren Anforderungen des Wettkampfs weniger. Ein- bis anderthalbstündige Läufe, Schwimmen mit viel Technikanteil, Radausfahrten bis 3 Stunden Länge sind typische Vertreter, außerdem Skilanglauf, Hallenfußball und so weiter.
In der spezifischen, wettkampfnahen Phase werden komplexe Fähigkeiten trainiert, die sich aus mehreren Grundfertigkeiten zusammensetzen. In unserem Fall ist vor allem die Kraftausdauer zu nennen, die von der Kraft und der Ausdauer abhängt. Im Gegensatz dazu die wettkampfferne, unspezifische Phase: Hier werden verstärkt die Grundfertigkeiten trainiert, in diesem Beispiel also Kraft und Ausdauer. Beides trainiert man überwiegend getrennt voneinander, und zwar mit denjenigen Methoden, die sich dafür am besten eignen. Ausdauer entwickelt man mit langen, ruhigen Belastungen, Kraft mit (Achtung) Krafttraining. Dazu kommen noch Schnelligkeit (kurze Sprints), Technik und manchmal auch Beweglichkeit.
Je näher der Wettkampf rückt und je spezifischer (wettkampfähnlicher) das Training wird, umso mehr bringt man diese einzelnen Fertigkeiten zusammen. Statt Kraft und Ausdauer trainiert man Kraftausdauer, zum Beispiel lange Intervalle im Wettkampftempo. Die vorher einzeln mit den jeweils wirksamsten Methoden trainierten Fähigkeiten werden nun zusammengeführt.
Es kommt also ein wenig darauf an, über welche Trainingsphase man spricht. In der unspezifischen Phase ist Krafttraining für Triathleten eine sehr gute Sache, die in vielen Fällen hilft, Leistungsplateaus zu durchbrechen. In den letzten 10 Wochen vor einem Wettkampf sollte das Training dann sehr spezifisch werden, also SBR. Zwei Anmerkungen: Für Neulinge setzt man eher 6 als 10 Wochen; es gibt auch den Trend, in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung ab 3 Wochen vor dem Wettkampf wieder Maximalkrafttraining zu machen.
Das Prinzip "von unspezifisch zu spezifisch" gilt mehr oder weniger für alle Sportarten. Krafttraining für die Arbeitsmuskulatur ist in allen Sportarten Standard, bei denen man mehr als 25% der Maximalkraft einsetzt. Beim Triathlon ist dabei zu berücksichtigen, dass man mit Vorermüdung auf die Laufstrecke geht und weniger Kraft zur Verfügung hat als ein reiner Läufer, der sich frisch auf seine Wettkampfstrecke begibt. Außerdem hat ein Triathlet immer ein schlechteres Kraft-Last-Verhältnis als ein Läufer, wegen der Rad- und Schwimmmuskulatur.