Bei jenen 47 Prozent vermute ich, sie würden die Frage ob von Guttenberg heilig gesprochen werden sollte auch bejahen. Oder ob er über Wasser gehen kann ...
Das mit dem "Über-Wasser-Gehen" sollte er aber besser lassen...nicht dass er sich erkältet, jetzt wo er doch keinen Doktor mehr hat
Er ist ein dreister Hochstapler, Lügner, Betrüger (nicht im juristischen Sinne), Wendehals, arroganter Schnösel und Heuchler. Aber Schummler würde ich ihn nicht nennen.
Er ist ein dreister Hochstapler, Lügner, Betrüger (nicht im juristischen Sinne), Wendehals, arroganter Schnösel und Heuchler. Aber Schummler würde ich ihn nicht nennen.
Ähnlich harte und deutliche Worte, hat Professor Oliver Lepsius auch gefunden.
Darf ein Minister im Amt bleiben, der zurecht so beschimpft wird ?.
Wirft das nicht ein unheimlich schlechten Schatten auf den Wissenschaftsstandort Deutschland.
KT zu Guttenberg ist eben kein "normaler" Studi, dessen Plagiat unter den Teppich gekehrt werden kann.
Ist die Zustimmung für KTzG evtl. noch so hoch, da die Bevölkerung bzw. die Mehrheit eh kein Vertrauen (mehr) zu den Politikern haben und Betrug und Täuschung leider als normales Tagesgeschäft in Berlin ansehen.
Diese Annahme finde ich noch gefährlicher und abscheulicher für die Menschen die sich vermeintlich ehrlich für uns einsetzen.
Viele der Angriffe contra zu Guttenberg und der Verteidigungslinien pro zu Guttenberg sind ja klar politisch motiviert.
Auch die meisten überregionalen Zeitungen (inklusive Bild, FAZ, Sueddeutsche) haben sich längst klar in die eine oder andere Richtung positioniert.
Dass die Uni Bayreuth jetzt versucht mit ostentativer Empörung von offenkundigen eigenen Versäumnissen ab zu lenken ist auch etwas durchsichtig.
Da tut es gut mal einen Kommentar eines mit dem deutschen Wissenschaftsbetrieb Vertrauten zu lesen, der gleichwohl, weil er mittlerweile im Ausland lehrt und forscht die nötige Distanz zum Geschehen hat und bei dem auch kein parteiplitischer Interessenskonflickt erkennbar ist:
"...Man kann sich gute Gründe vorstellen, dass Guttenberg in der Tat weder einen Ghostwriter benutzt hat noch arglistig zu täuschen versucht hat. Viele meiner Fachkollegen arbeiten ähnlich wie er. Zunächst stellt man ein grobes Gerüst eines Manuskripts zusammen, und das elektronische Zeitalter macht es nur allzu leicht, erst einmal alles Relevante in der Literatur per Copy & Paste in einem Dokument zu vereinigen. In weiteren Iterationsschleifen kann man dann entscheiden, was wörtlich, was sinngemäß oder was gar nicht benutzt wird (und es entsprechend kenntlich machen, natürlich) und entsprechend das eigene Argument aufbauen.
Für einen Feierabend-Doktorand wie Guttenberg liegt ein solches Vorgehen nur allzu nahe. In der Hektik des Erreichens eines Abgabetermins kann dann manches übersehen oder vergessen werden. Und mal ehrlich: Welcher Wissenschaftler würde, Hand aufs Herz, behaupten, er habe nicht mal Fünf gerade sein lassen? ..."
Der Kommentar hat mir insgesamt gut gefallen und die Verweis auf die Mitschuld seines Doktorvaters wurde ja auch hier im thread schon angesprochen: bei einer wirklich funktionierenden Betreuung des Doktoranden, wäre es nie zum Skandal gekommen, weil die Fehler zu Guttenbergs bereits in einem viel früheren Stadium der Arbeit aufgefallen wären.
In der Hektik des Erreichens eines Abgabetermins kann dann manches übersehen oder vergessen werden.
Ja, manches kann übersehen werden. Das ist aber eine unglaubliche Verniedlichung im Fall Guttenberg. Wenn er das übersehen hat dann möchte ich nicht wissen wie er als Verteidigungsminister arbeitet. Da gibt es sicherlich auch die ein oder andere Entscheidung die in der Hektik fällt.
Heute in der Bild, allerdings ganz unten im Artikel:
Zitat:
Im den repräsentativen Umfragen sagt eine klare Mehrheit der Befragten, Guttenberg solle im Amt bleiben.
Auch beim Telefon-Entscheid von BILD sagten 87 Prozent der Anrufer: „Ja, wir stehen zu Guttenberg“.
Doch in etlichen Online-Umfragen votierte jeweils eine Mehrheit für den Rücktritt des Ministers, auch bei der Online-Abstimmung auf BILD.de. (Dort bekam die Option „Rücktritt“ zuletzt 57 Prozent der Stimmen.)
Auch in Bayreuth verleiht sich ein Doktorand nicht selber seine Note. So gesehen sollten die Professoren, die jetzt dem Minister mit der ewigen Verachtung des Wissenschaftsbetriebs drohen, ihren Zorn lieber gegen die eigenen Kollegen richten, die für eine aus Zeitungsartikeln und Lexikoneinträgen zusammengeschusterte Arbeit ein "summa cum laude" verleihen, Plagiat hin oder her. Dass der Bayreuther Jura-Professor Oliver Lepsius sich nun mit besonders aufschäumender Kritik an dem ehemaligen Doktoranden hervor tut, muss man in diesem Zusammenhang wohl als die Übersprungshandlung eines Menschen verstehen, der aus gutem Grund um seinen Ruf fürchtet.
Lepsius war noch gar nicht Ordinarius in Bayreuth, als die Arbeit mit Summa cum Laude durchgewunken wurde, soweit ich weiß und war auch keiner der beiden Gutachter. Er ist Lehrstuhl-Nachfolger des inzwischen auf dem Altenteil weilenden Erstgutachters. Insofern finde ich es unfair, wenn Du Lepsius einen Heuchler nennst.
Wenn überhaupt jemand in Verantwortung steht, dann ist es der Heuchler Guttenberg, der sich auch noch als Gutmenschen verkauft, weil er so unglaubliche Größe bewiesen hat, zugegeben zu haben, dass er der komplexen Aufgabe einer Diss nicht gewachsen gewesen zu sein. Warum er dan aber der ungleich komplexeren Aufgabe gewachsen sein sollte, den Verteidigungsminister zu mimen, wenn er schon nicht in der Lage ist, zu unterscheiden was er selbst, und was andere geschrieben haben, hat er leider bislang offen gelassen.
Wenn er Eier hätte, wie Olli Kahn das nennen würde, würde er seinen Hut nehmen. Soll er meinetwegen nach Landsberg/Lech in Klausur gehen und dort ein Buch schreiben... er wäre nicht der erste Gauner, der von dort aus politisch nochmal durchgestartet wäre...
Ich nenne ihn Heuchler wegen seiner Aussagen und nicht wegen seines Jobs bzw. eines Jobs, den er damals nicht hatte.
Ich habe ein Problem damit, wenn die Leute nur immer die eine (bequeme) Hälfte der Wahrheit sehen wollen. Deshalb reite ich auf der anderen Hälfte rum.
Knüpft (bildlich) den Filz in Bayreuth am nächsten Baum auf!