Wie das ständig breiter werdende Bio-Sortiment bei Aldi zeigt, ist ziemlich vielen beides wichtig.
Dazu kenne ich recht genaue Angaben, was das Einkaufsvolumen angeht. Du hast recht, es ist gestiegen, was Bio angeht, aber ist ein marginaler Anteil am Gesamten, was wiederum bestätigt, was ich geschrieben habe. Du wirst verzeihen, wenn ich die Zahlen (von 2009) nicht im Web angebe.
Hast Du Angaben, wieviele Menschen das tatsächlich bereits machen? Ich habe mehr den Eindruck, vor allem in Deutschland, dass den "Consumern" vor allem die Preise wichtig sind (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das zeigt der Erfolg der Discountern und der "Geiz ist Geil-Mentalität". Die Kunden sind umwelt- und gesundheitsfreundlicheren Produkten generell sicher aufgeschlossen, aber der Preis steht in der Regel darüber.
Und dass der "Consumer" der "Boss" ist, liegt wohl daran, dass er den Umsatz und indirekt den Gewinn beeinflusst. Wer bietet schon Produkte an, die keiner kaufen möchte? Dass sich der Einkauf danach richtet, ist die logische Folge. Dazu muss man kein "Führunscoach" sein. A propos Führungscoach: Du bestätigst jegliche Vorurteile, die ich gegen solche Coaches habe.
Ich hoffe, Du bleibst uns hier noch 20-30 Jahre erhalten, so dass wie wirklich sehen, ob sich Dein Lebensstil "lohnt" oder nicht.
Dass der Konsumet der Boss ist, geht auf einen ehemaligen CEO von Procter&Gamble zurück. Dass dies der sinnvolle Anknüpfungspunkt für eine Unternehmensphilosophie ist, die man "Marketing" nennt, ergibt sich aus dem Umstand, dass wir seit Ende der 1960er Jahre ausgeprägte Käufermärkte erleben (Angebot > Nachfrage).
Das sind für jeden, der sich nur ein wenig mit BWL beschäftigt hat fraglos Gemeinplätze, aber Du würdest staunen, wie viele gestandene Praktiker des Handels bei der Darstellung solcher, eigentlich trivialer Zusammenhänge einen Aha-Effekt erleben. Daher muss ich als Hochschuldozent bei meinen Studenten, als auch als Coach/Führungskräftetrainer - und auch hier ist es offenbar sinnvoll, weil sich die wenigsten ihrer Macht als Konsument bewußt sind - immer wieder auf diese Basics hinweisen.
Im übrigen bemesse ich meinen Lebenstil nicht nach den Jahren, die ich vielleicht noch vor mir habe, und die noch von ganz anderen Risiken als Plastik in Wasserflaschen beeinflusst werden, sondern nach ethischen und erkenntnistheoretisch von mir persönlich und subjektiv als richtig bewerteten Maßstäben. Diese muss ein jeder für sich selbst formulieren - leider denken die wenigsten überhaupt daran dies zu tun, sondern gliedern sich in die Horden der Dummköpfe ein, die unhinterfragt einen Lebenstil pflegen, der ihnen von einschlägig interessegeleiteten Seiten vorgegeben wird.
Dass der Konsumet der Boss ist, geht auf einen ehemaligen CEO von Procter&Gamble zurück. Dass dies der sinnvolle Anknüpfungspunkt für eine Unternehmensphilosophie ist, die man "Marketing" nennt, ergibt sich aus dem Umstand, dass wir seit Ende der 1960er Jahre ausgeprägte Käufermärkte erleben (Angebot > Nachfrage).
Das sind für jeden, der sich nur ein wenig mit BWL beschäftigt hat fraglos Gemeinplätze, aber Du würdest staunen, wie viele gestandene Praktiker des Handels bei der Darstellung solcher, eigentlich trivialer Zusammenhänge einen Aha-Effekt erleben. Daher muss ich als Hochschuldozent bei meinen Studenten, als auch als Coach/Führungskräftetrainer - und auch hier ist es offenbar sinnvoll, weil sich die wenigsten ihrer Macht als Konsument bewußt sind - immer wieder auf diese Basics hinweisen.
Im übrigen bemesse ich meinen Lebenstil nicht nach den Jahren, die ich vielleicht noch vor mir habe, und die noch von ganz anderen Risiken als Plastik in Wasserflaschen beeinflusst werden, sondern nach ethischen und erkenntnistheoretisch von mir persönlich und subjektiv als richtig bewerteten Maßstäben. Diese muss ein jeder für sich selbst formulieren - leider denken die wenigsten überhaupt daran dies zu tun, sondern gliedern sich in die Horden der Dummköpfe ein, die unhinterfragt einen Lebenstil pflegen, der ihnen von einschlägig interessegeleiteten Seiten vorgegeben wird.
Besten Dank für Deine Antworten. Macht Sinn und finde ich gut, vor allem die Aussage zum Lebensstil. BWL musst Du mir sicher nicht erklären und Marketing auch nicht. Da gibt es aber, wie Du sicher einräumst, sehr viele verschiedene Meinungen und Sichtweisen. Da es hier um eine andere Thematik geht, möchte ich das an dieser Stelle nicht ausbreiten.
Leider baust Du schon wieder verschiedene Ausdrücke in Deine Argumentation, die den Inhalt schon wieder negativ färben. Könntest Du nicht bei der Sachlichkeit bleiben? Als Hochschul-dozent und Führungskräftecoach wäre das ein oberstes Gebot. Ist doch schade, wenn man sich so seine Seriösität versaut, nicht?
Da hast du natürlich Recht, aber in den meisten Fällen hat man schon das Gefühl, dass die Tante an der Kasse es überhaupt nicht interessiert.
Aber vielleicht ändern die Facebook-Möglichkeiten hier ja etwas. Da kann der Kunde ja oft direkt und öffentlich mit dem Unternehmen in Kontakt treten.
Anderseits kommt hier ja auch oft die Trägheit der Massen zur Geltung. Viele möchten gerne etwas ändern und weniger Plastik in ihrem Leben haben, aber es ihnen dann dochoft zu aufwändig. Die Glasbecher bei den Joghurts haben sich ja auch nicht wirklich, zumindest hier in Österreich, durchsetzen können. Die Leute haben halt keine Lust einen Riesenberg Mehrweg zu hause anzusammeln.
Wie sieht es denn mit den plastikähnlichen Säcken für die Bioware aus. Die sollen ja aus Mais oder der hergestellt werden. Vielleicht kann man ja dies so weiterentwickeln, dass das Plastik in weiteren Lebensbereichen ersetzen kann. Dann müssten viele nicht auf ihre gewohnte Lebensqualität verzichten.
Die Dame an der Kasse ist vielleicht auch nicht die ideale Ansprechpartnerin - greif Dir einfach mal die Filialleitung und sprich die Dame/den Herrn gezielt an. Du wirst Dich wundern, wie kooperativ und interessiert diese Leute auf sowas reagieren. Ich habe neulich nach einem Gespräch mit dem Filialleiter einer Norma-Filiale über das dürftige Angebot an Bio-Weinen in deren Sortiment erlebt, dass der Filialleiter meine Kontaktdaten wollte und hat mich beim eMail-Wechsel mit seinem Zentraleinkauf auf CC gesetzt, so dass ich selbst Zeuge wurde, dass sich da was tut.
Ansonsten sind Deine guten Ideen und Gedanken alleine schon ein Zeichen dafür,, dass in uns Kunden ein Potenzial schlummert, was zu ändern. Wir müssen es nur wollen und aktiv werden.
Zitat:
Zitat von remi
Bio ist nicht gleich Bio. Die Discounter haben in erster Linie Bioprodukte, weil es gerade hip ist. Das zeigt sich an der Verwendung eigener Bio-Marken bzw. "nur" des EU-Bio-Labels, deren Richtlinien gegenüber konventioneller Produkte sehr gering sind. Im Gegensatz zu Demeter, Bioland, Naturland ......... deren Richtlinien und ethischen Grundsätze sehr streng sind.
Da hast Du absolut recht. Auch hier ist es m.E. keine Zeitverschwendung, wenn man sich mal ne Stunde Zeit nimmt und die Richtlinien der verschiedenen Bio-Siegel zu vergleichen, damit man ein bewußtere persönliche Entscheidung treffen kann. Da ich aber ein Freund des Kaizen-Prinzips bin (auch kleinste Schritte summieren sich zu großen Sprüngen), halte ich es trotz unbestrittener Defizite für besser, wenn man Ware gegenüber konventioneller bevorzugt, die vielleicht "nur" das EU-Bio-Siegel trägt. Konventionelle Agrarindustrie schadet uns und unserer Umwelt, verachtet die Lebensrechte der Tiere und trägt massiv zur Armut in der Welt bei. Niemand kann einen daran hindern, das nicht mehr zu unterstützen - und wenns nur ab und zu der Fall sein sollte, summiert sich das.
Leider baust Du schon wieder verschiedene Ausdrücke in Deine Argumentation, die den Inhalt schon wieder negativ färben. Könntest Du nicht bei der Sachlichkeit bleiben? Als Hochschul-dozent und Führungskräftecoach wäre das ein oberstes Gebot. Ist doch schade, wenn man sich so seine Seriösität versaut, nicht?
Wenn Du damit die "Horden von Dummköpfen" meinst, so verwende ich solche Termini ganz gezielt, denn meiner Erfahrung nach bringt man die Menschen vor allem durch Polarisieren zum Nachdenken: Niemand will sich zu diesen "Horden" gezählt sehen - aber ich hoffe zumindest, der ein oder andere denkt drüber nach ob diese Selbstausgrenzung eigentlich gerechtfertigt ist. Und da getroffene Hunde bekanntlich bellen, ... .
Wer nicht polarisieren kann, dessen Botschaft verhallt leider im Nirgendwo - und wer mit welchen Maßstäben definiert, was "seriös" ist, ist mir einerlei. Da hab ich - obwohl ich mit ihm inhaltlich als junger Mensch auf Kriegsfuß stand - viel von "FJS" abgeschaut. Es genügt eben leider nicht einen Standpunkt zu haben, sondern man muss ihn eben auch kommunizieren können, sonst verhallt die Botschaft im Nichts.
Alleine die hohen Klickzahlen auf Threads hier bei T.S. die ich initiiere oder in denen ich aktiv mitmische, zeigen, dass das so aufgeht, wie ich es mir vorstelle. Langweilen kann man sich anderswo ...
Wenn Du den Begriff mit Angepassheit, mit Mangel an klaren Standpunkten gleichsetzt, dann ist das eben lediglich eine - Deine - eigene Vorstellung davon, was dieser Begriff meint. Für mich ist jemand seriös, wenn er tatsächlich einen Standpunkt sowie eine Botschaft hat und darüber hinaus auch den Arsch in der Hose, sich für diesen Standpunkt ggfls auch unbeliebt zu machen, statt windschlüpfrig und ohne Anecken zu wollen sein Fähnchen in den Wind zu hängen.
Vielleicht sind ja die meisten mit Ihrem Lebensstil ganz zufrieden, diese gleich als Dummköpfe abzustempeln ist ja auch nicht ganz korrekt.
In Abhängigkeit von diesem Lebenstil und den Werten, die dahinter stehen ist dies ja auch genau das Problem.... Ich behaupte, dass die Masse so lebt, wie sie lebt, weil sie so leben wollen, wie eben "alle" leben, weil man das im TV und der bunten Welt der Werbung so vorgelebt bekommt. Für mich sind das eben Dummköpfe - aus deren Sicht bin ich es. Aber damit kann ich leben.
Bio ist nicht gleich Bio. ......... deren Richtlinien und ethischen Grundsätze sehr streng sind.
Zitat:
Zitat von alpenfex
Du hast recht, es ist gestiegen, was Bio angeht, aber ist ein marginaler Anteil am Gesamten,
Natürlich habt ihr recht. Ich denke aber, dass eine zunehmend größere Masse an Kunden versucht, hier den persönlichen Spagat zwischen Ökologie und Ökonomie zu schaffen.
Zitat:
Zitat von pinkpoison
Da ich aber ein Freund des Kaizen-Prinzips bin (auch kleinste Schritte summieren sich zu großen Sprüngen), halte ich es trotz unbestrittener Defizite für besser, wenn man Ware gegenüber konventioneller bevorzugt, die vielleicht "nur" das EU-Bio-Siegel trägt. Konventionelle Agrarindustrie schadet uns und unserer Umwelt, verachtet die Lebensrechte der Tiere und trägt massiv zur Armut in der Welt bei. Niemand kann einen daran hindern, das nicht mehr zu unterstützen - und wenns nur ab und zu der Fall sein sollte, summiert sich das.
So sehe ich das, ganz ohne Management-Rhetorik, auch.
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