@speedskater: Dass Dehnen die Beweglichkeit steigert wird von niemandem bestritten (Punkt 1 in Deiner Liste).
Punkt #3 wird bestritten. Dehnen macht die Anfälligkeit für Verletzungen durch abrupte Bewegungen größer. Das sickert auch langsam zu den Fußballern durch, wo das aufwärmende Stretching mehr und mehr abgeschafft wird, zugunsten einer federnden, dynamischen und sehr kurz gehaltenen Dehnungsgymnastik.
Punkt #4 zielt auf die Beweglichkeit und wird nicht bestritten. Bestritten werden jedoch die angeblichen Vorteile einer gestreckten Sitzposition für Triathleten, aber das ist ein anderes Thema.
Punkt #5 wird bestritten. Statisches Dehnen hilft langfristig nicht vor "Verkürzungen".
Aber wer sich gut dadurch fühlt – mir soll’s recht sein, das sage ich ohne jede Polemik. Jedem Tierchen sein Plaisierchen!
Arne
Hallo Arne,
ich verstehe nicht ganz wie die Kommentare zu Punkt 1 und 5 zusammen passen. Es foerdert die Beweglichkeit, schuetzt aber nicht vor Verkuerzungen. Oder hat dies mehr was mit der Definition von Verkuerzungen zu tun; d.h. dass man nicht unbeweglicher wird, weil der Muskel verkuerzt, sondern quasi mehr unter Spannung steht (erhoehter Tonus)?
ich verstehe nicht ganz wie die Kommentare zu Punkt 1 und 5 zusammen passen. Es foerdert die Beweglichkeit, schuetzt aber nicht vor Verkuerzungen.
Ein Muskel ist immer gleich lang und kann strukturell weder verkürzt noch verlängert werden. Darüber sind zum Beispiel Gewichtheber froh, die ihre Muskeln einem erheblichen Zug aussetzen, ohne das diese länger würden und irgendwann schlaff runterhingen.
Was sich beim Stretching verändert ist lediglich der Punkt, ab dem der Muskel die Dehnung nicht mehr toleriert und mit Schutzfunktionen reagiert, zum Beispiel mit einem Dehnungsschmerz oder starker Anspannung. Dadurch erhöht sich die Bewegungsweite, was beim Schwimmen eine gute Sache ist (Schulter). Der Muskel opfert also ein Stück Knautschzone zugunsten einer größeren Bewegungsweite, bleibt aber in seiner tatsächlichen Länge unverändert.
Deshalb verlaufen Verletzungen bei gut gedehnter Muskulatur oft langwieriger als bei ungedehnter. Denn man hat durch häufiges Stretching (statisches Dehnen) dem Muskel seine natürlichen Schutzmechanismen abgewöhnt und ihm seine Knautschzone genommen.
Zitat:
Zitat von hydrophob
d.h. dass man nicht unbeweglicher wird, weil der Muskel verkuerzt, sondern quasi mehr unter Spannung steht (erhoehter Tonus)?
Korrekt. Die von mir vorgestellte Lehrmeinung vertritt diesen Standpunkt. Statisches Dehnen löst Schutzmechanismen des Muskels aus. Zwar wird kurzfristig die Spannung geringer (daher das angenehme Gefühl nach dem Stretching), doch der Muskel wird sich gegen die aus seiner "Sicht" bedrohliche Dehnung langfristig zu schützen versuchen. Das geschieht durch eine Verstärkung des Muskels, die wiederum zu einer Erhöhung der Grundspannung führt.
Eine Muskelzelle kann übrigens nicht wissen, welche Ursache eine auftretende Zugspannung hat. Der an den Z-Scheiben auftretende Zug wird identisch wahrgenommen, ob er nun von einem Krafttraining oder von einer Dehnungsspannung verursacht wird. Also ist auch die Antwort des Muskels auf diesen Reiz identisch (und sinnvoll). Bei intensivem Stretching kommt es daher zu einem Dickenwachstum und in der Folge zu einer erhöhten Grundspannung im Muskel.
hallo,
ich lese ja nur mit, keine ahnung worum es bei einigen begriffen eigentlich geht, ok, trozdem interessant.
jetzt zu dem was ich schreiben wollte.
nach dem laufen und ich mach das ja so gut wie jeden tag,
dehne ich ein paar minuten.
mach ich das nicht, steig ich stocksteif morgend's aus dem bett.
hat warscheinlich bei jedem eine andere wirkung, mir tut es gut.
Warum heisst es jetzt wieder plötzlich das Dehnen wirklungslos sein soll, wenn an gleicher Stelle im Archiv ein Film heisst "Schneller werden durch dehnen".
Man muss doch nicht auf jede neue Studie gleich immer anspringen.
Wer sich mal die Athleten auf dem Aufwärmplatz bei grossen Leichtathletikmeetings angeschaut hat, bekommt die Antwort eigentlich geliefert.
Und das hat sich in den letzten 3 Jahrzehnten auch nicht geändert.
__________________ "Meide die Berge nicht, suche sie!" Udo Bölts