Glückwunsch Euch allen!
Dann will ich auch mal erzählen (Edith merkt an, daß es etwas lang geworden ist).
Ich hatte ein OD-drittel-extreme-Wochenende (in Köln gibt es eine OD-Extreme, wo man samstags die Smart-Distanz macht und Sonntag die OD).
Ich muß schon im letzten Jahr anfangen mit meinem Bericht. Denn ich wollte letztes Jahr als Schwimmerin in einer Staffel starten, habe mir dann aber den Fuß gebrochen, der nicht schnell genug geheilt ist. So habe ich mit meinen Staffel-Kollegen ausgemacht, dieses Jahr zu starten.
Dann hatte ich nach meinen ganz gelungenen Wettkämpfen des Sommers gedacht, daß die OD in Köln ja ein schöner Abschluß wäre.
Irgendwie hab ich dann die Anmeldefrist verpennt und mußte Donnerstag nachmelden. Das kam mir auch ganz entgegen, weil mein Gesundheitszustand Ende August mal wieder weniger gut war und ich 2 Wochen Trainingsausfall hatte.
Da es Anfang September wieder besser lief, hab ich mich also Donnerstag auch noch für die OD gemeldet - und was war? Freitag ging es mir wieder schlechter
Egal, zu spät. Da mußte ich jetzt durch.
Freitag hab ich schon angefangen, meine Beutel für Sonntag zu packen, habe mich Samstag morgen aber dagegen entschieden, sie schon mitzunehmen, weil ich eh noch Sachen von Samstag dazu packen mußte.
Also ging es Samstag morgen mit "meinen" Nicht-Triathlon-Staffel-Jungs auf die Smart-Staffel-Distanz. Wir wollten alle schön locker machen - "mein" Läufer meinte, er habe nicht ordentlich trainiert. Nachdem das Schwimmen bei mir aber wirklich gut und locker lief und ich darum früher als erwartet in der Wechselzone war, ist bei den Jungs der Ehrgeiz durchgebrochen. Der Hammer war unser Läufer - ich glaub, der ist so etwa ne 28:30 auf die 7 km gelaufen und hat uns noch auf den 8. Platz nach vorne geschoben. Leider gab es keine Splitzeiten außer der Schwimmzeit.
Jedenfalls haben die Jungs Blut geleckt und wollen für nächstes Jahr richtig trainieren.
Im Ziel haben wir noch eine Kollegin getroffen, die ihren ersten Triathlon gemacht hat.
Abends habe ich dann meine Sachen für Sonntag fertig gepackt und war danach noch auf der Geburtstagsfeier einer Freundin. Bei einem Start um 16 Uhr kann man sich das ja ganz gut erlauben, weil man ausschlafen kann.
Ausschlafen
Um 8 Uhr war ich hellwach und mir war schlecht
Sollte ich vom Vorabend irgendwas nicht vertragen haben? Alkohol hatte ich keinen gerunken, aber ne Mege unbekannte Sachen gegessen ...
Ich hab mich noch ewig im Bett gewälzt. Mittags hab ich dann widerwillig ein Milchbrötchen und 3 kleine Scheiben Weißbrot mit Frischkäse in mich reingestopft und Iso getrunken, um irgendwie Kalorien in mich rein zu bekommen.
Um 13 Uhr konnte ich dann endlich mein Rad und meine Beutel schnappen und mich mit der Straßen-Bahn in Richtung Fühlinger See auf den Weg machen. Aus der Bahn konnte ich irgendwann die Wettkampfstrecke sehen - da hatte ich das erste Mal Gänsehaut. Da würde ich in einiger Zeit auch lang kommen ...
Das zweite Mal Gänsehaut hatte ich dann auf dem Weg von der Bahn zum Start, als die LDler und MDler auf dem Rad an mir vorbeigerauscht sind (vielleicht auch, weils im Schatten echt frisch war - innere Notiz: Radtrikot zum Radeln überziehen).
Erstmal zur Beutelabgabe, dann zum Rad-Check-In. Auf dem Weg dahin erstmal mit nem Bekannten gequatscht. In der Wechselzone alles schön eingerichtet, restliche Überzieh-Klamotten mit in den Schwimmbeutel rein, weil es in der Wechselzone in der Sonne echt warm war.
Dann hat sich die Wartezeit gezogen wie Gummi. Irgendwann kamen die Liga-Starter aus unserem Verein. Die waren aber zum Quatschen zu beschäftigt, also mußte mein WZ-Nachbar dran glauben. Zwischendurch hab ich noch meinen obligatorischen 1-Stunde-vor-dem-Start-Riegel runtergewürgt.
Nochmal aufs Dixi (ohne Klopapier, also erstmal noch Taschentücher besorgen), dann Neo, Brille und (lila) Badekappe geschnappt und ab zur WK-Besprechung. Zuerst sollten die Liga-Leute starten und wir Rest dann 5 min später.
Das war das 3. Mal Gänsehaut, als der Startschuß für die Liga fiel. Und dann ging es ab zur Startline. Eingeordnet habe ich mich wie Samstag schon: 2. Reihe Mitte. Samstag hatte ich damit gute Erfahrungen gemacht.
Es ging auch ganz gut los, es zog sich zwar nicht so schnell auseinander, aber es war gut zu schwimmen, bis sich bei 500 m plötzlich eine Wand aus Schwimmern auftat. Also bin ich schräg nach links geschwommen, um dran vorbei zu kommen. Dabei bin ich wohl einem anderen Schwimmer, der von hinten kam, in den Weg geraten, denn der packte meine linke Schulter und versuchte, sich über mich drüber zu ziehen, wogegen ich mich wirkungsvoll gewehrt habe. Jedenfalls wollte er mir ein Gespräch aufzwingen ...
Egal, weiter gings. Langsam taten die Arme weh - sollte das Schwimmen von Samstag sich rächen? Selbstnotiz: Augen zu und durch, die Arme brauche ich nachher nicht mehr.
Nach der Wende hab ich nur noch den Ausstieg herbei gesehnt.
Da angekommen, bin ich auf einer Stufe fast ausgerutscht, konnte mich aber noch fangen und wurde von einer hilfreichen Hand nach oben gezogen.
Der Weg in die Wechselzone war abenteuerlich weil lang und sehr eng. Ich habe einige Leute überholt, aber es kamen noch schnellere von hinten. Mein Rad hab ich dann super gefunden (in der Reihe mit den riesigen Busch), hab mich zum Umziehen sicherheitshalber gesetzt, dann Wechsel-Automatismus an: Füße trocknen, Socken und Schuhe an, wieder aufstehen, Radtrikot über, Startnummer um, Helm und Brille auf, Riegel und Gel ins Trikot und raus aus der WZ und rauf aufs Rad.
Auf dem Rad hatte ich das Gefühl, daß die ganze Zeit Gegenwind war, dabei war es doch eine Wendepunktstrecke
Erst gings ab in die Stadt. Die Stücke mit dem frischen Asphalt waren ein Traum. Trotzdem fingen schon bei km 15 km die Beine an zu schmerzen. Am ersten Wendepunkt hab ich dann die Kollegin von Samstag (erster Tria) schreien hören. Das war echt toll. Unterwegs ist nicht viel passiert. Ich habe überholt und wurde überholt, mir entgegen kamen immer mal wieder RTFs, aber nun gut, wenn die meinen, daß sie bescheißen müssen, ist das deren Sache. Immerhin sind in der Liga ein paar Leute disqualifiziert worden, weil sie ihre Zeitstrafe nicht abgesessen haben.
Auf dem Stück in Richtung WZ2 hab ich dann das erste Mal im Leben ein Gel zu mir genommen - iiiih! Aber auf den Riegel hatte ich keine Lust - und darum hab ich ihn wohl auch gleich beim Gel-aus-dem-Trikot-holen gleich mit rausgerissen und verloren.
Vor WZ2 schrie wieder meine Kollegin - ebenso wie beim Loslaufen. Räder bekam man netterweise abgenommen, dann wurde ich angeschien, meine Startnummer nach vorne zu drehen und war schon vorbei an meinem Beutel, also abbremsen und Beutel in Empfang nehmen und ab zum Umziehen ins Zelt - brav auf die rechte Seite, wo "Damen-Umkleide" stand.
Dann die Treppen hoch auf die Brücke, über die Brücke und ab auf die Laufrunde. Die Basketballer auf dem Platz ließen sich überhaupt nicht stören, schienen uns sogar mit ins Spiel integrieren zu wollen. Nach km 4 hatte ich schon keine Lust mehr, wußte aber, wenn ich einmal gehen würde, wäre es vorbei. Also ne Runde um den Pudding laufen, irgendwo mal vom Deich runter und woanders wieder hoch. Immer wieder an LDlern und MDlern vorbei - wie weit die Armen wohl noch müssen ...
Der kleine Anstieg auf den Deich und später hoch zur Brücke taten schon ziemlich weh. Als meine Kollegin - inzwischen auf die andere Rheinseite gekommen - meinte, es sei nicht mehr weit, konnte ich nur noch sagen "Gott sei Dank, ich mag nicht mehr".
Noch einmal über die Brücke - der km vom Rhein runter bis auf die Brücke hoch hat nur noch ganz knapp unter 6 min gedauert ...
Dann nochmal bergab, unter der Brücke durch und einen kleinen Anstieg ins Ziel ... ZIIIIIIEL - GESCHAFFT!
Nach ein bißchen Beutel- und Verpflegungs-Chaos hab ich mich auf den Weg zu meinem Rad gemacht. auch hier mußt ich im Gegensatz zu vielen anderen nicht lange suchen - ich hatte den richtigen Gang erwischt.
Spontan hab ich mich dann entschieden, nicht zur Bahn zu fahren sondern gleich auf dem Rad nach Hause - waren von da ja nur 5 km. Aber mit den schmerzenden Beinen nochmal über die Brücke war schon heftig.
Das Zahlenwerk:
1,5/40/10 - vermutlich alles sehr exakt (auf dem Tacho hatte ich 40,11 km stehen)
Schwimmen 00:28:53
Wechsel 1 00:03:31
Rad 01:17:56
Trans 2 00:03:59 (allerdings inkl. der ersten 500 m Lauf)
Lauf 00:51:45
Gesamt: 2:46:02 (paßt irgendwie nicht in der Summierung, aber egal)
Gesamtplatz 19 - AK-Platz 3