Kurt hat imho recht, wenn er sagt, dass sich der Marathon-Trend im Triathlon wiederholen wird.
Ich sehe diesen Trend nicht. Die großen Marathons in Berlin, Frankfurt, Hamburg und Köln hatten letztes Jahr 66.000 Teilnehmer, das sind mehr als 50% aller Marathon-Teilnahmen auf deutschem Boden. Allein der Berlin-Marathon schlägt mit 35.000 Teilnehmern zu Buche. Alle diese Rennen verpflichten die besten Läuferinnen und Läufer, die sie sich leisten können.
Im Triathlon sind es ebenfalls die Großevents, die die Massen der Starter anziehen, und die Veranstalter achten sehr darauf, möglichst viele Spitzenprofis an Bord zu haben.
Die Medien berichten fast ausschließlich über die Rennverläufe der Profis.
Ich will mich ja gerne überzeugen lassen, aber ich kann die hier angeführte Trendwende beim besten Willen nicht erkennen. Auch das offizielle Werbeplakat zum Ironman Frankfurt wirbt mit nicht weniger als 8 Spitzenprofis, die namentlich erwähnt sind (im Bild das Plakat von 2008).
Die Medien berichten fast ausschließlich über die Rennverläufe der Profis.
Echt? Meine Wahrnehmung ist: Die Berichten über jeden der gewinnt (und evtl. noch den einen oder anderen dahinter) egal was der für einen Beruf hat. Natürlich fällt das in Falle LD Tri meist zusammen.
Heutzutage ist es nur noch möglich international beachtete Leistungen im IM (nicht nur dort aber dort sicher auch) durch aufwendiges Training, Reisen, zurückstellen der persönlichen Bedürfnisse, oft auch temporäre Zurückstellung von Ausbildung usw. zu erreichen.
Um das zu kompensieren, versuchen Leistungssportler ihren Lebensunterhalt mit Sport zu zu verdienen. Damit sind sie Berufssportler (aka Profis).
That's it. Derjenige, der seinen Lebensunterhalt nun über den Sport und dessen Kommerzialisierung bestreiten kann, kann möglicherweise einer der Besten werden und gewinnen.
Dann berichten die Medien über ihn und er kann sich evtl. noch besser vermarkten, wenn er nicht gerade so 08/15 Typ ist.
Es ist dazu weder eine MPRO Klasse nötig, noch eine Lizenz der WTC.
Weil im IM aber "per Gesetz" (scheinbar) sowas wie eine Pro Lizenz gelöst werden muss/soll/kann, ist das halt so, dass die Rennen ausschließlich von Pros gewonnen werden. Es macht halt einfach jeder. Wahrscheinlich ist es auch sowas wie ein "Traum" - Triaprofi.
Die Gewinnen nicht, weil sie ne Prolizenz haben, die gewinnen, weil sie wie'n Pro trainieren (und talent haben bla bla usw. und sofort - eh klar). Es ist wie im echten Leben: Manche haben noch nen Nebenjob. Schuhe verticken oder reiche Agies coachen.
EDIT: Ich bin schon bei Dir Arne, dass man um einen IM in FFM oder sonstwo zu gewinnen, nix anderes machen darf als Triathlon - alos Profi sein muss. Aber das heißt nicht zwingend:
- Der Lebensunterhalt muss aus Preisgeldern/Antrittsgeldern bestritten werden
- Es muss eine MPRO geben
- Es muss eine WTC-Pro-Lizenz geben
Das mag alles aus irgendwelchen Gründen so sein müssen, aber nicht damit ein IM gewonnen werden kann.
Die Gewinnen nicht, weil sie ne Prolizenz haben, die gewinnen, weil sie wie'n Pro trainieren (und talent haben bla bla usw. und sofort - eh klar). Es ist wie im echten Leben: Manche haben noch nen Nebenjob. Schuhe verticken oder reiche Agies coachen.
EDIT: Ich bin schon bei Dir Arne, dass man um einen IM in FFM oder sonstwo zu gewinnen, nix anderes machen darf als Triathlon - alos Profi sein muss. Aber das heißt nicht zwingend:
- Der Lebensunterhalt muss aus Preisgeldern/Antrittsgeldern bestritten werden
- Es muss eine MPRO geben
- Es muss eine WTC-Pro-Lizenz geben
Das mag alles aus irgendwelchen Gründen so sein müssen, aber nicht damit ein IM gewonnen werden kann.
Das bestreite ich auch nicht. Ich sage nicht, man muss der Profiklasse angehören um Rennen zu gewinnen, denn die Profiklasse ist lediglich ein (sinnvolles) Verwaltungskonstrukt. Ich sage, dass diejenigen, die die Rennen gewinnen, Geld damit verdienen – und in der zweiten Bedeutung des Wortes: verdient haben.
Genau das ist der Knachkpunkt an dem hier dauernd vorbeigeredet wird.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Dann nenne mir doch bitte mal ein großes Rennen, das von einem Amateur gewonnen wurde, damit wir nicht weiter aneinander vorbeireden.
Grüße,
Arne
Es geht mir nur darum, dass fuer die sog. Pros kein Anspruch auf Preisgeld besteht, wenn fuer ein Unternehmen wie die WTC die Gegenleistung fehlt (hier haben wir differierende Ansichten). Die grossen Rennen werden IMHO von Triathleten gewonnen, die ausser Triathlon nicht arbeiten. Aber dafuer braucht es weder eine Proklasse, noch Preisgeld.
Vor ein paar Jahren wurde die WTC US-Meisterschaft der Herren in CdA und die der Frauen in LP ausgetragen (IIRC). Das jeweils andere Geschlecht bekam kein Preisgeld. Es hat den Rennen nicht geschadet. Der Herrensieger in LP hat sich damals gut vermarktet (er war in der US Triathlete mit Artikel und Interview).
Schaut Euch doch mal die Postings in den Threads Regensburg und Immenstadt an. Die Klickzahlen und Postings in den Threads sprechen Bände und spiegeln sehr gut den Stellenwert der Veranstaltungen wider.
Die WTC-Jungs verstehen Ihr Handwerk und wissen Ihr Produkt zu verkaufen und zu vermarkten. Der Mythos Hawaii wird noch lange ziehen und alle anderen Serien sind ein netter Versuch, mehr aber auch nicht. Roth war der erste IM in Europa und ist fest bei den Triathleten verwurzelt. Dafür bezahlte ich gerne einen WTC-ähnlichen Obolus. , da zieht auch der Mythos. Aber beim Rest sollte man sich überlegen, ob man unbedingt einpaar Pros finanzieren muss und die Startgebühren so anziehen muss. Wie ist es anders zu erklären, dass das Startgeld sich bspw. im Kraichgau von 2005 bis heute verdoppelt hat. Wenn das die Folgerung aus einem illustren Kreis Profi-Triathlet ist, dann verzichte ich gerne darauf.
Ich gönne jedem seinen Unterhalt, aber manche Dinge finde ich schamlos. Antrittsgelder für Pros die aussteigen, exorbitante Startgelder mit geringem Gegenwert.