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Zitat von eifel-man
(gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen 180km Rad oder 350km Rad in der Fettverbrennung)
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Denk ich nicht. Limitierender Faktor sind KH-Speicher bzw. KH-Nachschub.
Fährst Du länger, musst Du verhaltener losfahren, um die Speicher länger zu schonen.
Bei klappt das mit Riegel+Saft bis ca. 400km recht gut, dann braucht es einen Energieschub (Nudeln, Bäcker) mit 15-30min Verdauungspause (oder gemächlicher Weiterfahrt).
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Zitat von eifel-man
Das Problem ist ja , dass wir solche langen Koppeln nicht trainieren wollen - können (orthopädische Probleme, Zeitproblem, Regeneration ... )
Der ambitionierte IM-Freak fährt also im Wettkampf mit Power die 180km - bei 130km-140km ist er schon platt, den Marathon läuft er im "normalerweise" lockeren IM-Tempo und geht dann oftmals bei 20km-30km auf die Bretter.
Haben wir es hier mit einem Problem der "Triathletischen Fettverbrennung" zu tun - d.h. der Athlet ist für diese Distanz nicht ausreichend in der Fettutillisation trainiert ?
(das ist jetzt eine Unterstellung von mir - trifft jedoch häufig zu )
Oder hat er mental nicht die Stärke - bzw. die einfachste Erklärung - überzockt (die wie hier mal aussen vor lassen) .
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Ich glaube, Überzocken ist das Wahrscheinlichste.
Mentale Stärke ist schön und gut, aber wenn der Körper einfach keine Energie mehr hat, kann er auch kein Tempo mehr bringen.
("Fett verbrennt im Feuer der KH, usw...)
Du "schleppst" Dich dann halt aufgrund der mentalen Stärke mit geringem Tempo weiter.
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Zitat von eifel-man
Die spannende Frage ist also, können wir die Fettverbrennung als Triathleten positiv beeinflussen, indem wir auch längere Einheiten von 200km bis 250km - ca. 8h fahren ?
Bringen uns lange Koppel von 180km Rad und Koppellauf 15km bis 25km weiter ?
Wie sind Deine Erfahrungen als Brevet-Fahrer ?
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Koppeleinheiten mag ich mangels Erfahrung nicht bewerten.
Was die langen Fettstoffwechselausfahrten angeht, mal meine persönlichen Erfahrungen.
Die ersten Jahre hab ich versucht, nach Hottenrott zu trainieren. Viel lange GA1-Ausfahrten, die ersten 2h praktisch immer nüchtern. Am Wochenende oft 5h/6h-Blöcke.
Eine gute Grundlage hat es definitiv gegeben, aber: ich war (obwohl Student mit viel Zeit zur Regeneration) im Rückblick nie in der Lage, das vorgesehene Tempotraining zu absolvieren. Raus kam dann ein ewiges GA1-Geeier (in allen 3 Disziplinen) plus ab und an mal KA (großes Blatt). Keine echten Fortschritte über die Jahre. (Aber schöne Touren gehabt...)
Nach Berufseinstieg und mittlerweile recht stressigem Alltag mit deutlich weniger Zeit hab ich mich mehr an dem Konzept von Friel orientiert bzw. hier viel von Arne's Filmen mitgenommen, also weniger lang+locker, dafür mehr Intensität. Diese Saison bin ich übern Winter nur 1x wöchentlich lang gefahren (4h, später 5h), erst im März dann 2 Wochen TL@home mit 5/6/7/8 Stunden. Dafür mit Krafttraining (Geräte) begonnen und im Winter viel Spinningkurs (Intervalle). vorm Hauptwettkampf dann viel Tempo-KA (4x40 etc.), also auch 4-5h intensiver.
Fakt ist, ich bin deutlich schneller geworden, bin aber auf den Langstrecken subjektiv deutlich mehr als früher auf KH-Nachschub angewiesen. Das liegt aber sicher auch am jetzt höheren Tempo.
Ein meines Erachtens sehr wichtiger Aspekt wird bei der Diskussion oft unterschlagen: Die Grundlage bzw. der Stoffwechsel passt sich ja langfristig an, Stichwort "Lebenskilometer". Die Grundausdauer, sehr lange Strecken ohne Probleme fahren zu können (d.h. Ankommen ist keine Frage mehr) hat sich bei mir über Jahre (jetzt 5) entwickelt.
Gesamtfazit nach viel blabla:
- lange Einheiten (8h) würde ich in der ambitionierten IM-Vorbereitung nicht machen, weil zu ermüdend, andere Aspekte leiden zu sehr
(Ausnahme: Ersttäter mit massiv Schiss vor der Distanz, dann halt 1x zum Ende der Grundlagenphase oder TL, also fürn Kopf)
Der Ansatz von 4-5h von Friel/Arne ist denke ich für IM ausreichend.
Lieber über Krafttraining die muskulären Voraussetzungen für hohes Tempo über längere Zeit schaffen.
- nur 1x wöchentlich lange Ausfahrt ist mir persönlich zu wenig, allerdings mach ich auch kein Triathlon mehr, d.h. langer Lauf ist nicht existent. Ich werde nächstes Jahr die aufsteigenden Wochenendblöcke zumindest zu Beginn der Grundlagenphase (Ende Base1/Anfang Base2) wieder einbauen, jedoch keine langen Nüchternfahrten.
- Langstreckenausdauer über Jahre geduldig aufbauen & Geduld haben.
Gruß
Michael