Manch einer ist aber evtl. froh, genau diesen Job bekommen zu haben...
Ja und?
Zitat:
Zitat von JF1000
Pures Selbstmitleid ist es aber auch nicht, wenn man dadurch an Antriebslosigkeit, Magen-Darm Geschichten oder gar Schmerzen leidet... Menschen die dadurch betroffen sind, schliessen sich bestimmt nicht freiwillig ein, vernachlässigen soziale Kontakte, etc.
Das alles kann doch durchaus aus Selbstmitleid resultieren.
Ja, Distanz kann den Blick schärfen, aber auch die Sicht trüben.
Diese "JederistseinesGlückesSchmied" - Haltung findet bei denen, die sich gerade auf der sonnigeren Seite des Lebens befinden, häufig große Zustimmungn.
Schaut doch ab und zu mal in den Block vom Rather-Lutz. Der beschreibt sehr anschaulich, wie verquer die Gedanken werden können und welche Hilflosigkeit entstehen kann, wenn das System erst einmal aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Und den Punkt, ab dem es zu kippen beginnt, zu erkennen und darauf auch zu reagieren ist das große Problem der Ausbrenner. Als gesunder und leistungsfähiger Systemfunktionierer ist es leicht, schlau daher zu reden "Wenn du willst, dass sich was ändert, musst du was ändern..."
Sehr guter Beitrag! Du machst deinem Namen wieder alle Ehre...
Was mich wundert: Ist eigentlich noch Nichts über den Lehrerberuf gesagt worden?
Es scheint, dass zwei Tendenzen erkennbar sind:
1. Der (zu sehr) engagierte Pädagoge. Er scheint (zunächst) der Richtige für den Job (zumindest in den ersten Berufsjahren) gewesen zu sein. Irgendwann tauchen aber die ersten (ganz unterschiedliche) Probleme auf. Es wird klar, wie er auf die positive Resonanz der Schülerschaft angewiesen ist/war. Bleibt diese aus, geht er daran zugrunde.
2. Dann der Lehrer, dessen "Feuer scheinbar nie gebrannt hat". Er wirkt am Anfang seiner Laufbahn eher "tougher". Diese Unberührtheit (manche sagen vielleicht fälschlicherweise Professionalität dazu) führt irgendwann dazu, dass er sein scheinbares Engagement irgendwann ganz einstellt.
Immer wiederkehrende Beschäftigungsmuster, über Jahre hinweg in Verbindung mit pädagogisch/sozialen Aspekten, die mangelnde "Fluchtmöglichkeit" vor der charakterisierenden "Berufssituation" korrelieren oft damit...
Ja, Distanz kann den Blick schärfen, aber auch die Sicht trüben.
Diese "JederistseinesGlückesSchmied" - Haltung findet bei denen, die sich gerade auf der sonnigeren Seite des Lebens befinden, häufig große Zustimmungn.
Schaut doch ab und zu mal in den Block vom Rather-Lutz. Der beschreibt sehr anschaulich, wie verquer die Gedanken werden können und welche Hilflosigkeit entstehen kann, wenn das System erst einmal aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Und den Punkt, ab dem es zu kippen beginnt, zu erkennen und darauf auch zu reagieren ist das große Problem der Ausbrenner. Als gesunder und leistungsfähiger Systemfunktionierer ist es leicht, schlau daher zu reden "Wenn du willst, dass sich was ändert, musst du was ändern..."
Ich bin zwar kein Mann aus fernen Ländern, aber ich habe den Satz mit dem 'ändern' geschrieben.
Ich mag an dieser Stelle nur anmerken: Ich war im Jahr 2007/2008 weit davon entfernt ein gesunder und leistungsfähiger Systemfunktionierer zu sein. Ich hatte zwar keine klinische Diagnose, aber trotzdem deutliche Anzeichen eines Burnouts/einer Depression mit Angststörungen, Schlaflosigkeit, Antriebslosigkeit. Was eben so dazugehört.
Wenn ich deshalb sage, wenn Du etwas ändern willst, musst Du etwas anders machen, dann ist das meine ganz persönliche Erfahrung.
Ich persönlich finde es auch sehr schade, dass die Leute immer schwach geredet werden. Immer wieder diese Leier, die schaffen das nicht, die können das nicht, die haben eh keine Chance mehr. Das mag ja nach Einfühlungsvermögen und Empathie klingen, ich höre da eher Abwertung und Verachtung. Da ist mir ein dude, der sagt, dass kriegst Du schon hin, sehr viel lieber.
Das ist Unfug. Du engst Dich doch selbst nur mit Deinen Anspruechen ein. Die Latte fuer 'Luxus' ist fuer mich sehr niedrig. Fuer mich ist JEDER, der hier mitspielt, in diesem Bereich.
Nicht für jeden!
Für mich sieht der vollkommene folgendermaßen aus:
Einen Dreier mit 2 Topmodels und das alles für lau!!
Zitat:
Zitat von keko
Dann werde mal konkret. Ich habe Kinder, Wohnung, Auto, Hobby usw. Fixkosten x.xxx€ jeden Monat, völlig ohne echten Luxus. Um das bezahlen können, brauch ich einen gewissen Job, der hat eine gewisse Arbeitszeit. So kommt es, dass ich manchmal zu wenig schlafe, mich genervt fühle und ausgebrannt bin. Wie komm ich da raus?
In Deutschland: Garnicht!!!
Wer in der Mühle steht, der muß auch treten. Hört er auf damit, wird er von den anderen im Hamsterlaufrad totgetreten!
Zitat:
Zitat von dude
Burnout durch 38h/Woche Arbeit? Darum ging es uns ja, nicht um's Einkommen.
Es geht fast immer anders, aber kaum einer ist bereit auf Dinge zu verzichten. "Ich bleib' hier, weil hier meine Freunde sind.", hoere ich andauernd.
Wohnung, Auto, Hobby etc. ist doch alles schon Luxus. Du kannst jederzeit Deinen Krempel verscherbeln und damit in einem dritte Welt Land von vorne anfangen. Burnout ist sicherlich dort kein Problem fuer Dich.
Fuehrt das zum Burnout? Beim Thema bleiben!
Na bei 38 std ist das unmöglich!
Freunde findet man auf der ganzen Welt, oft sogar die besseren als zu Hause!
Eben!
Zitat:
Zitat von schoppenhauer
@ Männer aus den fernen Ländern
Ja, Distanz kann den Blick schärfen, aber auch die Sicht trüben.
Diese "JederistseinesGlückesSchmied" - Haltung findet bei denen, die sich gerade auf der sonnigeren Seite des Lebens befinden, häufig große Zustimmungn.
Als gesunder und leistungsfähiger Systemfunktionierer ist es leicht, schlau daher zu reden "Wenn du willst, dass sich was ändert, musst du was ändern..."
Mein Blick wurde durch die Distanz erst scharf!
Und es kommt halt immer drauf an, was man aus seinem Erdendasein macht!
Und da hast du vollkommen Recht!
Zitat:
Zitat von dude
Genau DAS macht es zu einem Luxusproblem! Glaubst Du wirklich mir faellt alles zu? Ich mag' den Eindruck erwecken, aber wem faellt schon alles zu. Jeder hat sein Paeckle zu tragen.
Neid muß man sich hart erarbeiten, Mitleid bekommst du geschenkt!
Und manche jammern sogar wenn sie ihr "Päckle" getragen bekommen!
Ich persönlich finde es auch sehr schade, dass die Leute immer schwach geredet werden. Immer wieder diese Leier, die schaffen das nicht, die können das nicht, die haben eh keine Chance mehr.
Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist der Punkt dass man das nicht pauschalisieren kann. Klar gibt´s Leute die Chanchen hätten und sie nicht nutzen, es gibt aber auch genug bei denen die Wahl nicht so einfach ist.
Mit vernünftigem Berufsabschluss, Studium oder sonstwelcher guter Bildung hat man halt mehr Wahl und deutlich mehr Chancen. Aber was macht jemand der das nicht hat? Der für 6€ die Stunde putzt, briefe austrägt oder sowas um überhaupt seinen Lebensunterhalt zu bezahlen? Für den heißt beruflich kürzer treten sofort Hartz IV, die Leute gehen für wenig mehr Geld vollzeit arbeiten. Und dafür haben sie meinen Respekt, gibt genug Leute die lieber ihr Leben faul mit Hartz IV verbringen. Nur kann das weder für die Leute selber noch für unser Land die Lösung sein.