Zitat:
Zitat von felix__w
Nein, aber nochmals für alle die etwas schwer von Begriff sind: Für uns ist das Risiko viel grösser im Verkehr zu sterben als durch ein AKW Unfall. Und darum sollten wir und mehr Gedanken über das zweite machen.
Felix
|
das mag für dich in deinem individuellen umfeld so stimmen.
wenn du intensiv am (strassen)verkehr teilnimmst und weit abseits der AKW wohnst.
wohnst du in der nähe von AKW oder deren endlagerstätten und bewegst dich vorwiegend per schienen-ÖPNV, dann kann sich das risikoverhältnis deutlich verschieben.
problematisch an solchen vergleichen (verkehrstote - AKW unfälle) ist, daß sie völlig willkürlich sind und einer empirischen grundlage entbehren. man käme auch nicht auf die idee zu behaupten, daß das alter die todesursache nummer eins ist und man deshalb das altern verbieten sollte. ich weiß, dieses beispiel ist absurd. auf anderer ebene ist der vergleich von AKW mit dem strassenverkehr ebenso absurd.
es wird immer eine art unteren grenzwert von verkehrsunfällen geben, auch von verkehrstoten - weil es bis zu einem bestimmten punkt nicht möglich ist, den strassenverkehr abzuschaffen.
bei unfällen handelt sich um ein flächendeckendes ereignisnetz, deren container - größtenteils jedenfalls - fahrzeuge sind. um das ereignisnetz zu durchtrennen, müßte man container und interaktionsorte abschaffen (strassen und so). weil das natürlich irrsinn ist, versucht man auf verschiedene weise, die ereignisse innerhalb des netzes zu begrenzen. es wird aber weiter unfälle geben. das liegt einfach in der natur der sache, da es zum verkehr an sich keine alternative gibt.
ein krieg ist auch ein ereignisnetz mit verletzten und toten. die ereignisse kann man nur dadurch reduzieren/eliminieren, daß man nicht hingeht (wenn man kann), oder kriege einfach abschafft (was leider ebenso idealistisch ist)
ein AKW ist ganz was anderes. es ist ein überflüssig punktuelles risiko. anders als beim verkehr darf man nicht den fehler machen aus den ereignisse der vergangenheit eine statistische prognose für die zukunft abzuleiten. so gesehen ist die gefahr gering. es gibt AKW aber noch nicht so lange, daß man verläßliche hochrechnungen über störfälle der zukunft anstellen könnte.
jeder unfall, bei dem der eine tropfen das fass zum überlaufen bringt, könnte zum GAU führen. jedes zerborstene endmüllfass, jeder container, jedes einstürzende unterirdische zwischenlager, jeder denk- und undenkbare menschliche fehler könnte der sein, der dich trifft. unmittelbar, weil du in der umgebung lebst, mittelbar, weil landstriche unbewohnbar und schwerwiegende gesundheitliche folgen offenbar werden.
das risiko ist derzeit nicht quantifizier- aber vermeidbar. es gibt alternativen.
und deswegen hinkt der vergleich mit allen formen des verkehrs.
