Im Zweifel lieber eine Schuldige laufenlassen, als eine Unschuldige verurteilen.
Grüße,
Arne
das ist sehr weise!
entspricht nur leider nicht der gängigen geisteshaltung der öffentlichkeit und der funktionäre
ob das wohl an dem verhalten der doper liegt
Im Zweifel lieber eine Schuldige laufenlassen, als eine Unschuldige verurteilen.
Grüße,
Arne
Die Aussage an sich ist ja richtig und basiert auf einer humanistischen Grundhaltung ("ind dubio pro reo"), widerspricht aber der allgemeinen Lebenserfahrung im Anti-Dopingkampf.
Erwischt wird im Leistungssport aus vielerlei (bereits oft diskutierten) Gründe ohnehin nur die Spitze des Eisberges (die Mehrzahl der Cheater machen ja ohnehin ungeahndet weiter). Wenn man nun für die Wenigen, die im Sieb der Dopingfahnder hängenbleiben, statt einer z.B. 99%igen "Schuldwahrscheinlichkeit" eine 100%ige fordert, kann man genauso gut auf Tests und Antidopingkampf in Zukunft verzichten, denn jeder Labortest hat nunmal eine definierte Irrtumswahrscheinlichkeit, aufgrund der seine Ergebnisse im Einzelfall anfechtbar sind, von den allseits bekannten Ausreden erwischter Sportler ("Trinkflasche vertauscht, Hormone im Essen, Haschkekse von der Tante genascht, am Hustensaft vergriffen") mal ganz abgesehen.
Die "echten" Experten im Fall Pechstein (Schänzer, Sörgel), nämlich die, die sich im Anti-Dopingkampf und nicht nur wie die sich jetzt in den Vordergund drängenden Experten in der Hämatologie auskennen, sehen nach wie vor keinen Grund für eine Entlastung Pechsteins!
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Die "echten" Experten im Fall Pechstein (Schänzer, Sörgel), nämlich die, die sich im Anti-Dopingkampf und nicht nur wie die sich jetzt in den Vordergund drängenden Experten in der Hämatologie auskennen, sehen nach wie vor keinen Grund für eine Entlastung Pechsteins!
Ich denke, dass sagt es!
Falls sie jetzt frei gesprochen wird, ist das für mich wie eine Verfahrenseinstellung aufgrund eines Verfahrensfehlers...
Nur mal so ne Vermutung: Wenn es im Essener Klinikum einen Professor gab, der erst gegen viel Kohle Leute behandelte, scheint es mir nicht zu abwegig, dass man nach längerer Suche (!) auch jemanden findet, der einem einen Doping-Persilschein ausstellt...
Dieser "Jemand" hat durchaus verdient, dass man seine Argumente hört:
Zitat:
Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie DGHO, Gerhard Ehninger, sagte, dass nach diesen Erkenntnissen Pechsteins zweijährige Sperre aus medizinischer Sicht haltlos sei. Vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas seien Gutachten in ihr Gegenteil verkehrt oder verfälscht dargestellt worden, kritisierte Ehninger.
"Ich vollziehe keine Rolle rückwärts. Wir wissen jetzt, was die Ursachen der erhöhten Retikulozyten sind, Zweifel sind ausgeräumt", bekräftigte Ehninger, der sich im vergangenen Sommer zunächst kritisch zu den erhöhten Werten von Pechstein geäußert hatte.
Scharfe Kritik übte Ehninger an den Dopingfahndern des Eisschnelllauf-Weltverbands Isu. Er nannte sie "fanatisch" und sprach von "Sippenhaft" im Anti-Doping-Kampf.