Hach, hab ich wieder n paar Tage gefaulenzt hier...
Naja, gibt soviel zu lesen und schreiben hier, soviele Baustellen...
Gestern hats mich nochmal richtig reingeritten. Kopfschmerzen schon beim Aufwachen, es dauerte ewig, bis ich mich zu nem Läufchen aufmachen konnte und bei der anschliessenden Schneeräumaktion mit angehängtem Holzhacken gings dann so allmählich und bis abends war ich leidlich fit, um dem heutigen Tag entgegenzufiebern.
Heute früh dann Ernüchterung: es war grad dabei, 30cm Schnee vom Himmel zu fallen;- von der Haustüre mit der Schaufel zur Strasse und aufm Rückweg konnt ich gleich wieder schaufeln.
nachdem ich meiner Teampartnerin telefonisch die "Vertrauensfrage" gestellt hatte, war klar, dass wir dennoch starten: wer nicht kommt, kann nicht gewinnen, und die Bedingungen sind ja für alle gleich.
Zunächst hatte ich jedoch die Herausforderung zu lösen, hier aus meinem Nest zu kommen, da hier noch kein Schneeschieber unterwegs war.
Die 6km bis zur Bundestrasse waren Meter für Meter von der Unsicherheit gekennzeichnet, sang- und klanglos einfach steckenzubleiben und ich musste nen kleinen Umweg machen, denn an dem Stich auf die Hauptstrasse wollte ich im Tiefschnee nicht stehenbleiben, da ich hundertpro sicher war, da aus eigener Kraft und ohne Schwung nimmer wegzukommen.
Wo nicht grad im Windschatten vom Wald der Schnee nicht gar so hoch lag, hab ich mit der Stossstange vorne schlichterdings Schneepflug gespielt.
Auch nedd schlecht;- ich hatte aber auch gerne drauf verzichtet.
Zumal dann auf der Achter die Oberflachzangen unterwegs waren, die trotz halbwegs ordentlicher Räumung mit 30 und 40 über die Piste schlurchten.
Nachdem ich innerhalb von Sekundenbruchteilen berechnet hatte, dass ich in diesem Stiefel erst dann inn Regensburg sein würde, wenn 25km weiter der Wettkampf schon vorbei ist, half alles nix und ich musste die neuen Winterreifen testen.
So ganz kein Schnee, wie sich das am Telefon anhörte, war dann auch in der Stadt nicht gefallen und ich war gespannt, wie das am Wettkampfort aussehen würde, zumals vorher erst noch ein 14%iges Gefälle runtergeht...
Parken war so ne Sache, weil nirgends Schnee geräumt war, also mit Schwung in nen Schneehaufen und die Dose dort halbwegs austariert.
Rad konnte erst noch drinbleiben;- ich musste ja mindestens ne halbe Stunde warmlaufen.
Das ergab zwo Runden, dann liess ich meine Partnerin noch ne Runde drehen und probierte das Rad aus.
Spikes gingen klasse, da die Jungs die Rennrunde zwomal mitm Auto umfahren hatten und in den Reifenspuren der Schnee ordentlich festgewalzt war.
Ich hab die Fahrerei dann noch im Tiefschnee und bei verschiedenen Geschwindigkeiten ausprobiert und war zufrieden;- Bedenken hatte ich nur wegem Überholen, da man dazu halt die festgewalzten Spuren verlassen musste, und im Zusammenhang damit hatten wir leider nen dummen Fehler in der Kalkulation.
Das Rennen geht los, indem erstmal beide Teampartner nacheinander 250m nen Schneehang hochrennen mussten, um ne Pylone rum und wieder runter, damit sich das Feld entzerrt.
Wir hatten ausgemacht, dass meine Partnerin zuerst das Intro rennt, dann ich und sie mir das Rad derweil hält.
Da wir das schon ausprobiert hatten, wusste ich, dasses mir aufm Rad die ersten Meter und dann an der ersten steileren Steigung das Pfeiferl aussehaun würde, wenn ich zu flott losrennen würde.
Deshalb machte ich halbwegs piano, weil ich die Spur nicht treffen würde, wenn ich Sternchen seh.
Nu wars halt leider so, dass damit einige sich vor uns eingefunden hatten, die bergauf unmöglich zu überholen waren.
Bergab im Tiefschnee war kein Thema (ausser, dasses mir pro Meter ne halbe Tonne Schnee vom Vorderrad auf die Schuhe haute, die dadurch schon von der "Besichtigungsrunde" klatschnass waren...), bergauf haben wirs einmal probiert, dann flog gleich einer ab, lag im Weg und das wars dann mitm Überholen...
Um zum Ende zu kommen: mit der heute erreichten Zeit hätten wir voriges Jahr knapp 10 Minuten auf die Zweiten warten müssen, obwohl die Bedingungen heuer durch den tiefen Schnee viel schwieriger waren.
Leider isses nu so, dass die Veranstaltung aus den Kinderschuhen raus ist und mittlerweile die halbe Lauf-, Rad- und Triathlon-Elite der Oberpfalz mitmacht.
Wenn wir Zweite geworden wären, hätte ich befürchtet, zum ewigen Zweiten verdammt zu sein, so kamen wir auf dem dritten Platz ins Ziel und beim Schwimmen hätte ich an dieser Stelle dann trocken bemerkt: "Zum Glück ist keiner ersoffen"...
Zufrieden sein konnten wir dennoch, weil die Pokale echt unhandlich waren und dieses Jahr konnte man sich die Preise selbst aus nem bunten Potpourrie aussuchen.
Da mir die feilgebotenen Firewoolfs nicht gepasst hätten, konnte ich mir den Schmöker vom Johan Bruyneel "Die Kunst zu siegen" an Land ziehen.
Lauf-Handschuhe häts zwar auch gegeben, die brauch ich aber beim Lesen vorm Ofen nedd und es ist natürlich klar, dass ich den Schinken bis zum nächsten Jahr restlos inhaliert und verinnerlicht hab...
Zuhause gings dann noch mit der Schneeschaufel meiner verschneiten Hütte an den Kragen.
Mittlerweile hatte es (auch während des Wettkampfs) geregnet und der Schnee war so richtig ätzend pappig und klebte an der Schaufel.
So quälte ich mich, bis ich einige mannshohe Schneehaufen beinander hatte, Türen und Tore wieder aufkriegte und schon wieder pitschepatschenass war.
Nach ein paar Kaffees zur Regenration und nem kleinen Happenpappen gelang es mir, mich nochmal vor die Tür zu prügeln, um im mittlerweile niedergehenden Eisregen noch ne Runde für die 100/100-Story hinter mich zu kriegen.
Passt eigentlich...
