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Zitat von feder
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Sodele, jetzt meine dos centavos:
Wirklich schlecht schaut das tatsächlich nicht aus! Aber ich kann mir vorstellen, dass Du nicht wirklich "Druck auf dem Löffel" hast. Da fehlt das "Festhalten" am Wasser. Wie komm ich da drauf? => Schau mal bei Video #1, etwa bei 00:06, am besten in Zeitlupe - Dein Arm geht ziemlich lang, ohne wirkliches Abklappen im Ellbogengelenk (Ziel wären etwa 90 Grad, wenn Deine Hand sich ungefähr in Höhe Nase/Mund befindet. Manche Schwimmer haben hier auch 100-110 Grad aufzuweisen aber quasi nie weniger als 90 Grad!) nach unten. Dann, etwa auf Brusthöhe versuchst Du das zu korrigieren, und klappst den Unterarm ab, und das auch noch zu stark! Das sieht man schön bei 00:11 und 00:17. Rechts ist das weit weniger ausgeprägt. Auch hier klappt der Ellbogen nicht genug ab, aber dafür erfolgt nicht diese überbetonte "Korrekturanwinklung". Du machst den größten Teil Deines Speeds mit der rechten Hand/dem rechten Arm. Das kann man bei Slo-Mo des Videos erkennen. Du versuchst das gelernte umzusetzen, bekommst aber nie richtig Druck - gerade dieses verstärkte, zu späte Anwinkeln spricht hierfür. Deine Rechte hingegen beschleunigt Dich zumindest etwas mehr, und Du führst sie auch besser durch's Wasser. Mir scheint es teilweise sogar so, dass Du durch das "Korrekturanwinkeln" des linken Arms zudem auch instabiler wirst, also an Körperspannung verlierst. Der Beinschlag dürfte gerne auch dynamischer sein, und mehr aus der Hüfte kommen, aber das ist nicht das Hauptproblem...
Die Aussenansicht bestätigt das größtenteils: Winkel Ober-/Unterarm bleibt zu lange zu groß, auf beiden Seiten. Und vor allem bekommst Du das Wasser nicht zu packen - es gibt kaum einen Moment, wo richtig Schub sichtbar wird. Die Konsequenz ist, dass Deine Energie verpufft, Dein Vortrieb Pausen aufweist, somit v.a. Dein rechter Arm immer wieder von neuem Deinen Körper beschleunigen muss und Du am Ende der Bahn müde wirst - lässt sich schön sehen, wie der rechte Arm die letzten paar Züge gar keine Vorhalte mehr hinbekommt. Natürlich hat das auch was mit Kraft zu tun, aber die vielzitierten 11-jährigen Mädchen die an uns allen (mit Ausnahme von keko

) vorbeiziehen, dürften meist noch weniger Schmackes im Arm haben... Lange Rede, kurzer Sinn. Dir wird es sehr viel bringen, wenn Du es schaffst mehr Wassergefühl aufzubauen. Dann kannst Du selber besser beurteilen:
Wann habe ich wieviel Druck, wie beschleunigt mich das, kann ich mich sogar ein wenig "am Wasser festhalten"?
Unter anderem können hier folgende Übungen hilfreich sein:
* Hundepaddeln
* Sculling
* per Beinschlag für Vortrieb sorgen, Oberarme hängen nach unten - dann Deine offenen Hände/Unterarme Schaufelraddampfer-artig aneinander vorbei bewegen. Mal vorwärts, mal rückwärts. Man kommt hier kaum vorwärts, deshalb: 4 x 15 m, Rest der Bahn immer volle Lage.
* Faustschwimmen bzw. Schwimmen mit 2 oder 3 geöffneten Fingern (ganze Lage und auch ab und an mal Abschlagschwimmen). Evtl. kleine Flossen zur Unterstützung anziehen.
Zum Üben des korrekten Ablaufs:
* Abschlagschwimmen (langsam und konzentriert, sauber zu Ende führen, auf Abklappen des Unterarms und den 90 Grad Winkel achten)
* einarmiges Schwimmen. Anmerkungen siehe oben. Nicht nach jedem Zug atmen!
* vor dem Spiegel üben, und Dich selbst beobachten: mache ich den Winkel auf der linken Seite "mit einem Mal" zu klein? Bekomme ich die 90 Grad auf Nasenhöhe hin? Usw.
Viel Spaß beim Üben und schneller werden!
