Schaust du konzentriert graderaus und verlangsamst nicht automatisch ein wenig?
Das reicht in der Regel schon, damit ein "Stau" entsteht.
Nein, ich sehe von weiten meistens den Krankenwagen, bin beruhigt und fahre zügig weiter weil mich das zu sehr innerlich bewegt. Wenn Not am Mann ist habe ich auch schon angehalten.
Zitat:
Zitat von tobi_nb
Ist man denn ein besserer Mensch, wenn man nicht hinschaut, oder sich nicht an diesem Fred beteiligt?
Gruß Tobi,
der bei Unfällen zwar auch nicht hinschaut, aber über den Punkt hinweg ist, andere dafür zu verurteilen.
Das war vielleicht etwas provokant geäussert. Ich habe mich darüber geärgert, daß dieser thread z.B. dazu benutzt wird, den Tod eines Menschen in Doping in den Zusammenhang zu bringen oder Deisler-Vergleiche anzustellen, obwohl man das Umfeld und die Begleiterscheinungen von R. Enkes Tod überhaupt nicht kennt.
Im Übrigen glaube ich, wäre es - wenn schon Diskussion - wichtiger, über eine Gesellschaft zu diskutieren, die ein Männerbild vom schwächelosen Macher prägt, also einer Männerwelt, in der Depression (oder sonstige Krankheiten) nicht vorkommen dürfen.
Stehen bleiben, Gaffen, sich das Maul über das Unglück anderer zerreißen, alles besser wissen und denen im Weg stehen, die Helfen ist aber was anderes als Hinschauen, zuhören und helfen wo es geht. Es gibt schon genug Leute, die lieber überall wegschauen, die Augen verschließen und von allem was ihre kostenlose Hilfe beanspruchen könnte die Augen und Ohren verschließen.
Ich habe Enke nicht gekannt - jedoch finde ich es immer schlimm, wenn ein Mensch keinen anderen Ausweg mehr sieht als zu sterben. Mein Beileid gilt der Familie.
Eine Diskussion über die Oberflächlichkeit, das Menschenbild an sich und den Umgang mit psychischen Krankheiten im besonderen kann jedoch nie schaden. Ist doch fast jeder direkt oder indirekt betroffen und jeder in der Gefahr selbst im Laufe des Lebens an einer dieser Krankheiten zu erkranken oder an einer kritischen Lebensphase zu zerbrechen.
Ich kenne jemanden - einen jungen Menschen - der Depressionen hat. Er ist auch soviel ich weiß in ambulanter Behandlung. Er will sich aber nicht stationär behandeln lassen. Seine Eltern wissen keinen Rat mehr, sind körperlich krank geworden. Der Vater denke ich trinkt mittlerweile etwas zuviel. Am Geld liegt es auch hier nicht - sie haben mehr als genug.
Wer da alles kommt, Enke wird im Stadion aufgebahrt - am Mittelkreis. Hannover will die Nummer 1 nicht mehr vergeben.
Mir ist das auch suspekt.
Als ich das gehört habe, hat das in mir sehr negative Gefühle ausgelöst.
Diese Aufbahrung am Mittelkreis ist mir persönlich zu öffentlich, zu sehr zur Schau gestellt, zu medial...
Trauer und Abschied nehmen ist für mich intimer, persönlicher, leiser.
Aber vielleicht jede(r) auf seine Art...
Ich kenne jemanden - einen jungen Menschen - der Depressionen hat. Er ist auch soviel ich weiß in ambulanter Behandlung. Er will sich aber nicht stationär behandeln lassen. Seine Eltern wissen keinen Rat mehr, sind körperlich krank geworden. Der Vater denke ich trinkt mittlerweile etwas zuviel. Am Geld liegt es auch hier nicht - sie haben mehr als genug.
Was kann ich nun konkret tun um ihm zu helfen?
problem ist, dass du gegen den willen nur handeln kannst, wenn eigen- oder fremdgefährdung besteht.
ein allheilmittel oder einen allgemeingültigen rat gibt es sonst nicht.