nebenbei bemerkt: ich finde es bemerkenswert, dass mittlerweile die Gesellschaft in Deutschland so liberal und tolerant geworden ist, dass für die Wählbarkeit eines Politikers heutzutage weder seine Herkunft (Schröder stammte aus einfachen Verhältnissen und hatte sein Abitur erst auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt), noch das Geschlecht und auch nichteinmal eine homosexuelle Gesinnung irgendein Problem darstellt.
Für die meisten hier im Forum sind das zweifellos Selbstverständlichkeiten (wir sind aber, wie man am oben ablesbaren "Wahlergebnis" genausowenig repräsentativ, wie es die zuschauer bei Stefan Raab am Samstag waren).
Das Problem ist ein strukturelles Problem - das so lange verschlafen wurde, dass es heute quasi unlösbar ist.
Die Analyse hier ist schon zwei Jahre alt, und die Wähleranalyse von gestern zeigt es genauso: der durchschnittliche SPD'ler ist ein 60 Jahre alter Arbeiter mit Haupt- oder Realschulabschluß, der durchschnittliche CDU'ler ist genauso alt und lebt als kleiner Angestellter auf dem Land. Beide Bevölkerungsgruppen sind nicht an der Umsetzung von Visionen für eine zukünftige Gesellschaft interessiert - sondern an Besitzstandswahrung.
Jede gravierende Änderung würde also den Interessen ihrer eigenen Mitglieder zuwiederlaufen.
Für "unlösbar" würde ich es nicht halten. Im Grunde muss eine totale Erneuerung her. Müntefering hat auf der offiz. Pressekonferenz vor einer Stunde ja schon seinen Abgang eingeläutet. Wenn dann die Ex-Jusos und eher links-denkenden Andrea Nahles und Sigmar Gabriel das Zepter übernehmen, um eine neue Richtung (links) einschlagen, wird sich das Wählerbild wohl bald ändern. Man darf gespannt sein.
nebenbei bemerkt: ich finde es bemerkenswert, dass mittlerweile die Gesellschaft in Deutschland so liberal und tolerant geworden ist, dass für die Wählbarkeit eines Politikers heutzutage weder seine Herkunft (Schröder stammte aus einfachen Verhältnissen und hatte sein Abitur erst auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt), noch das Geschlecht und auch nichteinmal eine homosexuelle Gesinnung irgendein Problem darstellt.
Für die meisten hier im Forum sind das zweifellos Selbstverständlichkeiten (wir sind aber, wie man am oben ablesbaren "Wahlergebnis" genausowenig repräsentativ, wie es die zuschauer bei Stefan Raab am Samstag waren).
Das ist das einzig Lobenswerte was ich mit Westerwelle verbinde. Ich frage mich aber ernsthaft, wie er das mit einer eventuellen Tätigkeit als Aussenminister in Einklang bringen will. Stichwort: Islamische Staaten.
... Wenn dann die Ex-Jusos und eher links-denkenden Andrea Nahles und Sigmar Gabriel das Zepter übernehmen, um eine neue Richtung (links) einschlagen, wird sich das Wählerbild wohl bald ändern. Man darf gespannt sein.
...vielleicht gibt's auch noch ein Ypsilanti-Comeback. In der Haut der SPD möchte ich derzeit nicht stecken...
Am meisten leid tut es mir um Steinbrück, der hat eigentlich einen guten Job gemacht und auch im Wahlkampf meist vernünftige Aussagen, statt inhaltslose Worthülsen von sich gegeben.
nebenbei bemerkt: ich finde es bemerkenswert, dass mittlerweile die Gesellschaft in Deutschland so liberal und tolerant geworden ist, dass für die Wählbarkeit eines Politikers heutzutage weder [...] nichteinmal eine homosexuelle Gesinnung irgendein Problem darstellt.
Das die Gesellschaft liberal und tolerant geworden ist, bezweifele ich ernsthaft. In diesem Zusammenhang betrachte ich z.B. Deine Wortwahl "nicht einmal".
Ob Westerwelle tatsächlich Aussenminister wird, wird sich sicher auch an seiner Homosexualität festmachen. Denn Länder wie Russland, Polen und aus dem islamischen Umfeld, werden einen schwulen Aussenminister noch weniger akzeptieren, als das für viele hierzulande möglich ist .... traurig, aber so wird es sein ...
Das die Gesellschaft liberal und tolerant geworden ist, bezweifele ich ernsthaft. In diesem Zusammenhang betrachte ich z.B. Deine Wortwahl "nicht einmal".
...
O weh, ich wusste dass das ein politisch korrekt schwierig zu formulierender Beitrag ist... und schon stehe ich in der homophoben Ecke!
Das "nichteinmal" bezog sich darauf, dass es in vielen anderen Nationen undenkbar wäre, dass ein prominenter Politiker so offen (bzw. nennen wir es am besten normal) mit einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft umgeht. Neben den von dir genannten Staaten könnte ich es mir z.B. auch in den USA nicht vorstellen.
...vielleicht gibt's auch noch ein Ypsilanti-Comeback. In der Haut der SPD möchte ich derzeit nicht stecken...
Am meisten leid tut es mir um Steinbrück, der hat eigentlich einen guten Job gemacht und auch im Wahlkampf meist vernünftige Aussagen, statt inhaltslose Worthülsen von sich gegeben.
Merkel hat ihn doch lieb.
("Ihr bleibt bei Schwarz-Gelb nur die zweit- oder drittbeste Lösung.")