Man könnte sagen, als Dach- oder Landesverband einen gewissen Prozentsatz von den Einnahmen der Veranstalter einzufordern entspricht moderner Wegelagerei.
Man kann aber auch sagen:
Von 100 Startern an einem Volkstriathlon sind maximal 50 in einem Verein, damit im Landesverband und er DTU Mitglied. Die anderen 50 nutzen die oft ehrenamtlich umgesetzten Terminkalender (Druck-Online), die Fairness durch die überwiegend gut ausgebildeten Kampfrichter, das hohe Niveau der Veranstaltung weil schon im Genehmigungsverfahren in der Regel auf die Einhaltung bestimmter Mindeststandards geachtet wird. Diese „Nichtorganisierten“ tragen mit ihren 10%-Anteil von ihrem Startgeld zur Finanzierung des notwendigen Überbaus bei.
In unserem Landessportbund, wie auch in vielen anderen auch, genießt Triathlon in der Rangliste eher einen der hinteren Plätze obwohl wir seit 20 Jahren dabei sind und das auf höchstem Niveau. Wir haben als kleiner und recht junger Landesverband bis jetzt keine reelle Chance bekommen, einen
hauptamtlichen Landestrainer für unseren Kader über den Landessportbund finanziert zu bekommen. Alle bestehenden Fördergelder und Verträge der Sportfachverbände wurden vor langer Zeit, als wir noch nicht so gut waren, auf dem bestehenden Niveau „eingefroren“, d.h. es kommt nichts obendrauf, es muss aber auch keiner der anderen LVs deutlich abspecken, weil es nun nicht mehr so gut läuft. Einen hauptamtlichen Trainer bekämen wir nur über Athleten die langfristig im A/B-Kader der DTU sind. In diesen Bereich kommen sie nur durch bezahlte Trainer und Kaderlehrgänge und solange der Landessportbund nicht bezahlt müssen wir das unter anderem aus den Mitglieder- und Vereinsbeiträgen sowie den Veranstalterabgaben machen.
Für den
Kampf gegen Doping bekommt unser Landesverband vom Landessportbund keine zusätzlichen Mittel, auch die DTU stellt hier keinerlei Finanzen zur Verfügung. Umgekehrt stellt der Landessportbund die Forderung nach einem aktiven Anti-Doping-Kampf, inklusive Tests, ansonsten müssen alle Gelder zurückgezahlt werden! Wir finden das gut so und finanzieren deshalb Wettkampfkontrollen durch unsere Beauftragten gerne selber – auch aus Mitteln der Veranstalterabgaben!
Die LVs bilden Fachtrainer im Triathlon aus, seit 1991 und in mehreren Lizenzstufen, der Erfolg in den Stützpunkten und den Vereinen gibt uns Recht. Hierfür werden ebenfalls auch Gelder aus den Abgaben der Veranstalter verwendet.
Die LVs stellen alle
Termine des Jahres zusammen, sichten, bereiten auf, prüfen, beraten und setzen die Termine in die entsprechenden Medien – ehrenamtlich! Dennoch fallen Kosten an: Telefon, Domains, Homepageerstellung, Internet, Fax, Bilder, Druck, …. Ändern sich Termine, fallen Veranstaltungen aus, wir übernehmen die überregionalen Infos! Ach ja: Jeden Herbst tippen in 16 LVs Ehrenamtliche die Termine stundenlang in eine Onlinemaske des Verlages, der mit diesen Terminen und Adressen sein Geld verdient – ohne das die Daten von den LVs anschließend werbe- und auflagenfrei für eigene Kalender (Print/Online) genutzt werden dürfen/können.
Die
LVs und auch die DTU bilden Kampfrichter aus, über mehrere Tage mit guten Referenten und auf hohem Niveau (gilt zumindest für die meisten die ich kenne und ich mache das seit 1990). Unser letzter Wochenendlehrgang mit ca. 40 Teilnehmern hat insgesamt ca. 7.000€ gekostet, inkl. Material, Fahrtkosten und Übernachtungen.
In 2008 haben wir ein Werbeplakat für die
Mitgliederwerbung der Vereine erstellt und gratis zur Nutzung verteilt. 2009 wurde für die Veranstalter ein
mobiler, großer Zielbogen angeschafft und er reist von den Landesmeisterschaften zu Ligawettkämpfen. Ebenfalls eine
Infotheke zur Mitgliederwerbung, ein
Flyer zur Bewerbung des Startpasses/von Vereinsmitgliedschaften/zur Transparenz von Abgaben ist in Arbeit. Ebenfalls umgesetzt seit 2007: eine
Fotoausrüstung inkl. ehrenamtlichen Fotografen der seine umfangreichen
Bildersammlungen oft noch am gleichen Tag den Veranstaltern frei zur Verfügung stellt.
Wie glaubt ihr eigentlich, schaffen andere Fachverbände ihre Arbeit? Schaut euch doch einmal ganz konkret die Abgaben des Bund Deutscher Radfahrer an:
rad-net.de
Wenn DTU und LVs auf 10% verzichteten, glaubt ihr dann tatsächlich dass alle Starts auch dauerhaft um diesen Prozentsatz günstiger werden würden?
Unbestritten ist, nicht das ich falsch verstanden werde, dass die starren Vorgaben (10%) inkl. der bekannten aber dennoch geheimen „Insellösungen“ einer Diskussion bzw. Änderung bedürfen – unser LV steckt mittendrin und zwar gemeinsam mit Veranstaltern.