Der Post von 190824 ist den Umständen entsprechend recht moderat und es besteht kein Anlass ihn gleich dumm anzumachen mit so Sprüche wie 'mach dich mal locker'. Würde mich mal interessieren, wie du in seiner Situation reagieren würdest.
Ich finde der Veranstalter trägt in dem Fall schon eine Mitschuld, wenn er in der Ausschreibung nicht ausreichend auf die gefährliche Abfahrt hingewiesen hat, was wohl der Fall gewesen ist. Wie soll denn jemand, der von der gefährlichen Abfahrt nichts wusste und nun nur die Tüten hat, an den Start kommen. Er steht auf dem Berg und befidnet sich einer saudummen Situation. Ich würden den Veranstalter auf 50% des Schadens sowie Schmerzensgeld verklagen. Die Klage hätte schon Chancen und das wäre ein wirksames Mittel, dass dieser Punkt in Zukunft besser organisiert wird.
Cengiz
Das mach dich mal locker war lediglich auf die neunmalklugen Kommentare bezogen und nicht auf den Unfall seiner Frau.
Hinterher sagt sich das natürlich immer leicht, aber ich würde von vorneherein mit entsprechender Geschwindigkeit den Berg herunterfahren und wenn es mir zu riskant werden würde auch anhalten und absteigen. So habe ich es zum Teil auch schon gemacht.
Es gibt einige Veranstaltungen bei denen es steile Abfahrten zu den Seen gibt, zB. Schömberg. Das ist bei einem Triathlon nichts ungewöhnliches, deshalb muss meiner Meinung nach auch nicht extra daraufhin gewiesen werden.
Der richtige Ansatz ist jedoch nicht sich nur mit einer Warnung in der Ausschreibung, die auch nicht von jedem gelesen wird, gegen klagefreudige Anwälte/Teilnehmern abzusichern, sondern den Beuteltransport besser zu organisieren, zB. Erst Abgabe, dann Abfahrt.
Wenn der Teilnehmer auf dem Berg steht und sich in dieser saudummen Situation befindet, hat er doch die Gefahr erkannt. Warum geht er dann das Risiko ein und fährt ab?
Die eigene Sicherheit ist doch wichtiger wie ein paar Minuten Zeitersparnis.
Er geht sofern er die Situation erkannt hat das Risiko bewusst ein und ist deshalb auch selbst Schuld.
Auf jeden Fall wünsche ich den gestürzten Athleten gute Besserung.
Full ack, Drullse. Eigentlich sieht man die Abfahrt vor sich und wenn es einem dann zu heikel ist, kann man die Tüten von sich werfen, sicher anhalten und sich überlegen, wie man heil runter kommt. Verklagen und recht bekommen wären für mich echt amerikanische Verhältnisse. Sorry, die Abfahrt an sich ist nicht gefährlich, es ist das Fahren mit den Tüten am Lenker, das gefährlich ist. Ich habe mich einmal in der Ebene auf die Weise hingelegt und das tat dermaßen weh, dass ich nicht wieder mit Tüte am Lenker fahre.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Produkthaftung und die Einführung von Sicherheitsstandarts in Autos beruhen auf der Arbeit von Leuten, die sich mit dem status quo nicht zufrieden geben wollten.
Das hat nichts mit Amerikanisierung des Rechts zu tun, zumal die zugesprochenen Beträge bei uns sehr überschaubar sind. Bei dem was ich aus dem Fred hier weiß, würde ich als Richter 50% der Schuld dem Veranstalter geben. Was meint ihr, wie es dann nächstes Jahr organisiert ist? Jetzt soll mir aber keiner damit kommen, dass die Veranstaltung nächstes Jahr dann nicht mehr stattfindet.
Cengiz
jetzt nehmen wir mal an, ich fahre während dem Jahr, also nicht am Veranstaltungstag dieselbe Strecke ab und hänge mir dazu Tüten an den Lenker, ist dann die Stadt, das Land mitschuld wenn ich stürze?
Ist die Abfahrt am Veranstaltungstag keine öffentliche Straße?
Bei dem was ich aus dem Fred hier weiß, würde ich als Richter 50% der Schuld dem Veranstalter geben.
Aber warum???
Ich könnte noch eine Klage gegen die Straßenbehörde verstehen, wenn da kein Schild steht, obwoh das Gefälle zweistellig ist aber was hat denn der Veranstalter damit zu tun? Gehört dem die Straße? Wohl eher nicht...
Und der Weg zum Start gehört IMHO nicht zur Wettkampfstrecke - seit wann ist der Veranstalter dafür verantwortlich was auf dem Weg zum Start (oder nach Hause) passiert?
Edit sagt: Turtle war schneller, man sollte nicht nebenbei telefonieren...
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
jetzt nehmen wir mal an, ich fahre während dem Jahr, also nicht am Veranstaltungstag dieselbe Strecke ab und hänge mir dazu Tüten an den Lenker, ist dann die Stadt, das Land mitschuld wenn ich stürze?
Ist die Abfahrt am Veranstaltungstag keine öffentliche Straße?
Nee, was hat das Land mit deinen Tüten zu tun. Der Vergleich passt doch genau in meine Argumentation. Der Veranstalter - im Gegensatz zum gestürtzten Teilnehmer - wusste, dass es vor dem Start eine steile Abfahrt heruntergeht. Der Veranstalter wusste auch, dass noch Sachen zum Start transportiert werden müssen. Anscheinend sind in den letzten Jahren auch schon Teilnehmer gestürtzt. Da hat der Veranstalter dann erhöhte Aufklärungs- und Warnpflichten. Kommt er diesen nicht nach, trägt er eine Mitschuld am Unfall.
Cengiz
Na, zu sehen wird die Abfahrt ja wohl schon gewesen sein und zu Fuß kann man da auch runter. Es gibt schließlich genügend Teilnehmer, die erkannt haben, daß es da was zu transportieren gibt und man Vorkehrungen treffen muß. Und die Tüten können schließlich nicht nur bei ner Abfahrt zum Sturz führen. Solange ein Radfahrer, der nen Schlauch auf nem Radweg sieht, drüberfährt und sich verletzt, keinen Schadensersatz kriegt, seh ich auch hier ohne Kenntnis der Verhältnisse vor Ort keinen Haftungsgrund. Prävention ist ne strafrechtliche Zielrichtung, keine zivilrechtliche und mit Produkthaftung hat das ja nun nix zu tun.
Unabhängig davon muß man 190824 nun wirklich nicht gleich anpuupen. Er hat sich als indirekt Betroffener sehr sachlich und moderat geäußert. Er hat die persönliche Verantwortung nicht abgestritten. Von neunmalklugen Kommentaren hab ich bei ihm nix gelesen. Im Gegenteil: Schaden wird ein deutlicherer Hinweis nicht und eine Antwort des Veranstalters hätte er m.E. schon erwarten können. Bei den eingetretenen Folgen wären unabhängig vom Verschulden zumindest gute Genesungswünsche des Veranstalters auf seine Email auf jeden Fall angezeigt gewesen. Auch mit nem Schildkrötenpanzer sollte man versuchen, locker zu bleiben und sich in den anderen hineinzuversetzen.
Siehste, jetzt muss ich dir schon wieder voll zustimmen!
Cengiz
Wo soll das noch hinführen?
Ich würde zwar nicht so weit gehen, zu klagen, da
- es mir zu nervig wäre,
- vermutlich wenig dabei raus kommt,
- ich nicht davon ausgehe, dass auf Veranstalterseite jemand böswillig gehandelt hat,
- ich es doof fände, wenn wegen solcher Klagerisiken Triathlons teurer würden oder gar nicht erst stattfänden.
Ansonsten sind wir aber argumentativ in der Tat auf einer Linie.
Zitat:
Zitat von Thorsten
Sorry, die Abfahrt an sich ist nicht gefährlich, es ist das Fahren mit den Tüten am Lenker, das gefährlich ist. Ich habe mich einmal in der Ebene auf die Weise hingelegt und das tat dermaßen weh, dass ich nicht wieder mit Tüte am Lenker fahre.
Kannste mal sehen. Du wusstest also auch nicht, wie gefährlich es ist, mit Tüten zu fahren. Und andere Leute wissen es offenbar auch nicht. Der Veranstalter weiß es aber und es kostet ihn nichts, zumindest für die Lesewilligen das Risiko auszuschalten.