Zitat:
Zitat von schoppenhauer
Auch vor der €-Einführung war es Yamaha völllig frei gestellt, welchen Preis sie für ihre Ersatz-Teile verlangen. Oder gab es in D zu Zeiten der DM eine Yamaha-Ersatzteile-Preisfestsetzungskommission?
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Nanana, nu mach mal halblang.
Natürlich gabs nie ne Preisfestsetzungskommision (nehm ich an) und es steht auch jedem frei, wie er seine ersatzteile oder sonstige Preise kalkuliert, aber du wirst mir, Dreiländereck oder nicht, zustimmen müssen, dass viele (oder nur einige ?) die Währungsumstellung sehr wohl zu ihrem Vorteil genutzt haben.
Rein zufällig hab ich ungefähr n halbes Jahr, bevor der Euro kam, begonnen, die Preise für identische Artikel bei Aldi, Lidl, Norma etc. zu vergleichen und in ner Tabelle zu erfassen.
Dadurch hab ich astrein mitgekriegt, wie die Freunde schon deutlich vor der Währungreform die Preise derartig angehoben haben, dass sie natürlich leichten Herzens den regulären Eurokurs auspreisen konnten, als die neue Kohle schliesslich da war.
ich kann mich noch saugut erinnern, wie knapp ich plötzlich mit meinem richtig umgerechneten Einkommen hingekommen bin, wo vorher stets und ständig richtig was übrig war.
Schau an die Tankstelle: da gehts mal eben nicht im Pfennigbereich hoch (oder runter), sondern, huch, mit einem Mal 3Cent oder auch mal 5.
Kannst du dich dran erinnern, dasses das zu DM-Zeiten gegeben hätte? Nen Schritt um 5 oder 10Pfennig? Nie und nimmer! Und wenn, dann im absoluten Ausnahmefall.
Und was meine Originalersatzteile angeht, gibbet wenig Alternativen. Gleich die Marke wechseln, weil einem die Preispolitik aufn Senkel geht, kann man vielleicht in Bezug auf das eigene Motorrad, aber was die Kunden einem in die Annahme schieben, kann man sich nicht immer aussuchen.
Ich weiss noch ziemlich gut, wie die Reaktionen in der Anfangszeit des Euro so ausgefallen sind, wenn die Reparaturrechnung knapp das Doppelte als zu DM-Zeiten betrug.
Das Ironische iss für mich lediglich, dass alle Gejammert haben, dass sie nu mehr abdrücken mussten. Irgendwo in der Kette zwischen Verbraucher und Erzeuger muss sich irgendwer die Taschen gründlich vollgemacht haben.
Bloss wills keiner gewesen sein und ich wars absolut sicher nicht, ich schwörs!
Zitat:
BTW: In den 60'ern haben die Menschen 50% ihres Einkommens für Lebensmittel ausgegeben.
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Ich will mit keinem wort behauptet haben, dass wir nicht auf hohem Niveau jammerten.
Mir iss klar, dass wir immer noch unsagbar günstige lebenshaltungskosten, ne milde Inflation und Asche ohne ende übrig haben, die wir für drei Urlaube (bei Radlern/Triathleten wahlweise Trainingslager...

) im Jahr, alle zwo n neues Auto und jedes Jahr n neues Rad raushauen können.
Dennoch behaupte ich, dass einige sich hübsch ne goldene Nase verdient haben, als der Euro kam.
So, und nu zu den Tagesthemen:
Ich könnte mir in den Arsch beissen. Beim Autobahntriathlon hab ich trotz Irrsinnswind nen 35er Schnitt auf die Gasse gerotzt und ich möcht nicht wissen, wie der ausgesehen hätte, wenn ich die Scheibe dringelassen und nen schnittigen helm aufgesetzt hätte.
Hölle ging das ab!
Schwimmen kam ich ganz gut vom Fleck, deutlich besser, als ich das vermutet hätte, und ziemlich weit vorne ausm Wasser, wobei sich noch zwo Hanseln direkt zu ihren Rädern begeben wollten und zurückgepfiffen wurden, weil sie den Transponder vergessen hatten.
Da hab ich natürlich als alter Kradfahrer Vorteile, weil da bei den 2- oder 3- oder sonstwievielstundenenduros die Runden gezählt werden.
Laufen war auch knorke.
Ging auf so nen Müllberg hoch, dem sie ne handvoll Solarpanels umgehängt hatten und ich war voller Vorfreude auf die Höhenmeter. Oben gabs ne Höllenaussicht, nen Blütenkranz und was zum Trinken.
Als ich grad runterkam, überholte mich irgendso n Lutscher und formierte sich mit einem vor mir zur Windstaffel.
Ging aber nicht lange gut, die waren schon am Keuchen und ich hab sie geschmeidig hinter mir gelassen.
Dann kam ewig einer hinter mir hergeröchelt und ich hab ihn vorbeigelassen, weil ichs nicht mehr hören konnte.
Der hat sich wirklich nicht gut angehört und alle zehn Schritte in die gegend gerotzt und ich hab mich gefragt, wie lange der durchhält.
Irgendwann rief uns dann ne Helferin "auf, noch 500m" zu und ich war gespannt, ob er noch zulegt.
Aber no way, es ging über ne endlose Wiese und an nem Trassenband entlang und keine Spur von nem Ziel zu sehen.
Das hat ihm wohl den Rest gegeben.
Bin neben ihn gelaufen und wollte ihm noch den Rat geben, sich zu beeilen, wenn er an mir dranbleiben wollte, aber er hörte sich nicht gut an und ich hab mir dann den Atem gespart für den Fall, dass er mich verarschen will.
Wollte er wohl nicht, oder konnte er scheinbar auch gar nicht, und schwupp, war er weg.
Der Zieleinlauf war ne Schau für sich.
100m vorm Ziel standen n paar Cheer-Girls (heissen die so?) und zwo von denen sind neben mir hergelaufen, das war echt cookie.
Tosender Applaus, echt jetzt, kein Spass, mir kommt grad die Idee, dass ich mal die Ergebnisliste studieren sollte...
Hab mich nämlich um nix mehr gekümmert als ums Kuchenbüffet und dann noch sub16 getroffen, oder eher er mich.
Nachdem ich mir den Wanst vollgeschlagen hatte, wars grad an der Zeit, die Rollschuhe anzuziehen, da dieses Autobahn-Skate-Event begann.
Das hätte ich mir sparen sollen, das war so trostlos wie der Triathlon geil.
Voreweg fuhr n stinkender LKW mit ätzender Ballaballa-Musik , die von nem ebenfalls dieselrusenden Aggreagat befeuert wurde.
Rechts und links der fetten Boxen hingen wichtige Fotografen und haben Terrabyte an Bildern geschossen und gefilmt.
Der Sattelschlepper durfte nedd überholt werden und hatte ne Geschwindigkeit, die ein flotter Fussgänger auch erreicht.
Darüber wachte ne Truppe mit Speedskates und blauen Hemden mit der Aufschrift "Highway Patrol".
Das waren die grössten Hirnis, die ich bei so nem Event je gesehen hab, ausgenommen der Knuddelbär, der uns beim amberg-Triathlon vor zwo Jahren bei Eiseskälte und nass im Wind nicht mit den Rädern aus der Wechselzone gelassen hat.
Die Kaschperltruppe gurkte rund um den LKW, dass ich nur drauf wartete, dass mal einer unter ein Rad fällt.
Stürze gabs ohne Ende, gleich am Anfang schon.
Zwomal konnte ich grad noch ausweichen, einmal bin ich selbst in die Leitplanke gescheuert beim Ausweichen und einmal aufs Kopfsteinpflaster auf der Zunge von ner Ausfahrt ausgewichen, wo ich fast selbst koppheister gegangen wäre.
Dann hats neben mir ein nettes Frolain gewürfelt. Hübsche, rosa Hose, bauch- ääh, eigentlich bauchspeckfrei und natürlich weder Helm noch Protektoren.
Für die iss die Party abends ausgefallen, so wie die aussah.
Als sich dann noch einer von der Highway Patrol n paar Meter vor mir ausbreitete (da habense echt die Böcke zu Gärtnern gemacht, mit dieser Gurkentruppe!) hatte ich die Schnauze ziemlich voll und hab mich zurückfallen lassen, wo zwar der Dieselrussgestank des LKWs fehlte, es aber ansonsten auch nicht besser zuging.
War froh, als die erste Runde rum war und bin dann zurückgefahren (ge-inlinert?), um mein Glück nicht weiter zu strapazieren.
Mein Date in Schnaittach hat dann gekniffen, also bin ich direkt nachm Duschen Richtung Heimat gedüst.
Irgendwann unterwegs fiel mir ein, dass ich nicht auf die Ergebnisliste geguckt hatte, aber so kanns gehen...