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Zitat von FinP
Mal ne doofe Frage: gibt es tatsächlich Sportwettbewerbe in denen mit einer Beretta (Schreibweise?) geschossen wird?
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Zunächst muss unterschieden werden von welchen Verbänden man spricht.
Es gibt den Deutschen Sportschützenbund (
www.dsb.de) und dann noch Verbände, die sog. Combatschießen veranstalten.
Wie ich schon vorher gesagt habe: Das Combatzeug gehört verboten. Das ist Wildwest und denen geht's nur ums Ballern. Die knallen mit allem rum was kracht und stinkt. Das ist Ami mäßig und hat
nichts mit Sportschießen zu tun. Hier treffen sich überwiegend Waffennarrren.
Der DSB ist die Vereinigung, die ihre Mitglieder auch zu WMs und oly. Spielen entsendet.
Hier gibt es Großkaliberwettbewerbe (allerdings sind die nicht olympisch). Es ist vorgeschrieben wie die Waffe aussehen muss (Maße, Gewicht, Zieleinrichtung, Abzugswiderstand, Kaliber etc.)
Welcher Hersteller verwendet werden muss, wird nicht vorgeschrieben.
Allerdings - ich wiederhole mich - würde nie(!) jemand mit ner Barretta schießen, weil man mit so einem Teil nix trifft. Das wäre so als würde man mit nem Hollandrad versuchen Hawaii zu gewinnen. Insofern macht der Besitz einer solchen Waffe für einen Sportschützen absolut keinen Sinn.
Ich wiederhole mich: Gebt den Sportschützen die Waffen die für die sportlichen Disziplinen - insbesondere für die Olympischen Disziplinen - nötig sind und fertig. Andere Waffen gibt es nicht und sind auch für nen Sportschützen nicht nötig.
Sowohl bei Gewehr als auch bei Pistole sind das ausschließlich Kleinklaberwaffen. Gewehr nur Einzellader und Pistole nur sog. Halbautomaten (es gibt kein Dauerfeuer).
Damit hier nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden: Wo ist denn eigentlich der Unterschied in der Praxis zw. GK und KK? Aus Gebrauchswaffensicht z.B. bei der Polizei.
Also bzgl. der Gefährlichkeit/Wirkung spricht man von der sog. Mannstopwirkung bzw. Durschlagskraft. Im wesentlichen läuft alles auf die Geschossgeschwindigkeit und das Gewicht des Geschosses hinaus. Das ergibt ne Energie, die baim Aufprall abgegeben wird.
Eine KK Waffe wird mit dem Kaliber .22 lfb geschossen. So ein Geschoß kann einen tierischen Körper normal nicht durchschlagen. Man kann mit einer KK jemanden töten oder schwer verletzen - keine Frage. Die Wahrschinlichkeit eines tödlichen Treffers ist im Vergleich zum GK verhältnismäßig gering.
Bei der Barretta wird die sog. 9mm Parabellum verschossen. Lange hat man sich bei dne entsprechenden Schutzeinheiten des Staates dagegen gewehrt dieses Ding zu verschießen. Warum? Die 9mm Para hat eine recht geringe Mannstopwirkung und eine enorme Durchschlagskraft. Dadurch gibt es eine recht hohe Wahrscheinlichkeit von sog. Sekundärtreffern (unbeteiligte werden bei einem Einsatz evtl. getroffen). Die 9mm Para produziert also gerne glatte (nicht tödliche) Durchschüsse. Loch vorne genau so groß wie Loch hinten, weil das Ding "in der NATO" als Vollmantelgeschoss verwendet wird. Es pilzt sich im Körper also nicht auf.
Ne 9mm Para macht schon nen ordentlichen rums. Deshalb trifft man damit auch nicht gut (das Ding verreist es Dir in der Hand). So eine Sportpistole (KK) dagegen macht nur "pffft" etwas härter und fester als eine Luftpumpe.
In die Kategorie der 9er Para fäält z.B. auch noch die .45 ACP - auch eine Großkalibrige Pistolenmunition (nicht Revolver).
Dann gibt es z.b. noch solche Dinge wie die .357 oder .44 Magnum. Das sind Revolverpatronen. Die sind zum sportlichen Schießen ja noch viel ungeeigneter. Die machen so einen harten Rückstoß, dass ungeübte, eher schwache Mann oder "normale" Frauen nach ein paar Trommeln verschossener Munition Handgelenksschmerzen bekommen können. Es hat so eine Waffe mit so einer Munition nicht erst einem aus der Hand gerissen. Die sind einigermaßen vernünftig nur beidhändig zu schießen. Alle olyimpischen Disziplinenen werden mit KK Waffen einhändig geschossen.
In der Regel werden diese patronen mit Bleigeschossen verwendet, die eine enorme Mannstoppwirkung haben. Die Dinger pilzen sich auch auf im Körper und machen vorne ein kleines und hinten ein riesiges Loch. Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Treffers: Enorm hoch. In den Staaten glaube ich verwendet die Polizei .357er (die "light variante"). Aber auch hier: Trifft man einen Angreifer, dann wird der sofort gestoppt und ist mit hoher Wahrschinlichkeit Tod. Die .44 oder gar die .454 kann z.B. Autos, Motorblöcke oder was weiß ich durchschlagen. Ich weiß nicht für was man so Waffen braucht, ausser zum ballern und töten.
Das Problem ist hier wie so oft: Es wird geredet. Waffe ist Waffe. Auskennen tut sich keiner. Höchstens kann man ein Gewehr von einer Luftpumpe unterscheiden.
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Ich möchte nix rechtfertigen und wer meine Beiträge liest, weiß da sich gegen Gebrauchswaffen in Privathänden bin. ich möchte etwas aufklären und sachliche Infos über Waffen und deren Verwendung zur Diskussion beitragen. Damit wir nicht alle wie Blinde von Farben reden.
peace Helmut