Zitat:
Zitat von binogu
Jepp, man kann die Kinder wohl nicht vor dem Leben schützen ...
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Das stimmt. Aber mir scheint, Du meintest diesen Wahrspruch mitsamt seiner positiven Umkehrung: Man kann den Kindern viel Schönes nahebringen, wenn man die Zeit und die Geduld (und Nerven...) dafür aufbringt.
In meinem Kinderzimmer haben sich die Donald-Duck-Heftchen gestapelt, und ich war Experte für Entenhausen – an "Schund" war also kein Mangel; auf der anderen Seite wurde uns Kindern von meiner Mutter zum Beispiel "Die Bürgschaft", eine Ballade von Friedrich Schiller, oder "Der Schimmelreiter" von Theodor Storm vorgelesen. Die "Kleine Nachtmusik" von Mozart pfiffen wir Kinder auf der Straße ebenso wie "99 Luftballons" von Nena.
Das alles sind nur Beispiele. Ich wäre als Kind nie von selbst auf den Gedanken gekommen, mich mit Schiller oder Beethoven zu beschäftigen. Ich kam ohne eigenes Verdienst und allein durch die Mühe und das Vorbild meiner Eltern dazu. Ich wünsche natürlich allen Kindern ein kultiviertes und liebevolles Elternhaus.
Natürlich ist die heutige Jugend nicht "schlechter" als die der anderen Generationen. Wer den Thread-Titel genau liest, wird feststellen, dass ich in erster Linie das TV-Programm Mittags-Talkshows als dämlich bezeichne. Ob sie der heutigen Jugend gerecht wird, daran hängte ich ein Fragezeichen.
Was aus meiner Sicht allmählich aus unserer Kultur verschwindet, ist so etwas wie Schamgefühl. Ich beziehe die Generation der Erwachsenen ausdrücklich mit ein. Was geht in den Redaktionssitzungen dieser TV-Sendungen vor? Schämen die sich nicht?
Grüße,
Arne