Volle Zustimmung. Alles muss in der Praxis ausgiebig getestet werden. Wenn man aber seine eigene Strategie noch nicht gefunden hat oder Optimierungsbedarf sieht, kann eine solche grobe Rechnung (Schätzung ist besser!) doch durchaus Sinn machen.
ich finde die Rechnungen auch hilfreich um sich mit der Fragestellung auseinanderzusetzen. Da die Studienlage und das, was in der Praxis Cutting Edge zu sein scheint erheblich auseinanderklaffen ist der Königsweg aus meiner Sicht Probieren und nochmals Probieren. Ist ja am Ende eh wieder sehr individuell.
Auf der GA1-Ausfahrt kann ich da wenig rausfinden, das muss dann schon auf wettkampfspezifischen Einheiten passieren, 4x30min IM-Power oder 3x20 OD-Intensität etc.
180g mit 60g Fructose ergab bei mir Probleme, 180 mit 40g Fructose war alles fein über jeweils etwas mehr als 1h. Über mehrere Stunden hab ich bisher 120g geschafft.
Sowohl 120 als auch 180 war jeweils das Maximum was ich oben reinstopfen konnte ohne dass mir übel wurde. Bzw. wenn es sich komisch angefühlt hat hab ich erstmal 10min pausiert.
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Grüße
Tri-K
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ich finde die Rechnungen auch hilfreich um sich mit der Fragestellung auseinanderzusetzen.
Zitat:
Zitat von Antracis
Das ist wissenschaftlich alles sehr hilfreich gewesen, aber war jetzt nie als Ausgangspunkt zu Verbrauchsberechnungen gedacht und eignet sich dafür auch aus meiner Sicht überhaupt nicht.
Es bestehen inzwischen ja jede Menge Praxiserfahrungen, die auf diesen abgeleiteten Werten basieren, daher halte ich das für gute Startpunkte für eigene Versuchsreihen.
Zitat:
Zitat von sabine-g
Die wenigsten, die ich kenne, probieren es im Training aus, was sie im Wettkampf zu tun gedenken. Die Zahlenspielerei mit KH sind schön und gut.
Ich versuche 10x Wettkampfnah zu trainieren und teste dabei auch die Ernährung.
Und genau so sehen auch meine Versuchsreihen aus, beginnend bei 4x15min bis zu 4x30min bei WK-Leistung und mit WK Ernährung und anschliessendem Lauf (45-90min), dann merkt man ganz gut, was möglich ist und was nicht.
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Man kann sich jeden Tag auf's Neue wundern.
Es bestehen inzwischen ja jede Menge Praxiserfahrungen, die auf diesen abgeleiteten Werten basieren, daher halte ich das für gute Startpunkte für eigene Versuchsreihen.
Da kann ich aber auch gleich die 60-120g/h nehmen als bestätigte Werte , was aufgenommen und oxidiert werden kann .
Und man sollte auch wissenschaftliche Hinweise aus Studien nicht ignorieren, dass die massive KH-Aufnahme den Fettstoffwechsel negativ beeinflusst. Zumindest wenn man sich jahrzehntelang Gedanken gemacht hat, diesen möglichst gut zu trainieren.
Ich finde ja ausprobieren super, aber wenn man schneller werden will, würde ich persönlich immer Ansätze versuchen, wo es schon eine gute wissenschaftliche Grundlage gibt oder die praktisch breit validiert sind und man muss überlegen, ob man Profimethoden wirklich auf den Hobbysport übertragen kann, Und dazu gehören halt 180g/h oder Mengen deutlich über 60g/h ohne Fructose oder auch Bicarbonat auf der LD aus meiner Sicht für die meisten Athletinnen nicht.
Ich finde Testreihen super, aber man muss sich halt klar sein, dass man die Verträglichkeit testet und nicht, ob man damit schneller wird. Zumindest wenn wir jetzt über Mengen grösser 120g/h reden.
Bei den 180g/h von Caspar Stornes wissen wir, wenn es stimmt, auch nicht, ob er mit 120g/h vielleicht noch etwas schneller gewesen wäre. Abgesehen davon, das die Norweger offensichtlich auch noch einige andere Dinge richtig machen, als nur KH-Aufnahme ( und die Intervalle natürlich )
Ein riesen Faktor ist die Intensität, während man bei einem konstanten Pacing im FATmax Bereich auf der Langdistanz Fettoxidationsraten von 0,5-0,7g/min hat und damit durchaus energetisch mit 90g Kohlenhydrate pro Stunde ausreichend versorgt sein kann, ist das Pacing bei den Profis anders. Da werden mit hartem Anschwimmen und Attacken auf dem Rad vermutlich ca. 50min im Bereich der Schwelle verbracht dort werden kaum Fette und fast nur Kohlenhydrate verbrannt.
Beispiel: Unter der Annahme, dass man in allen Disziplinen bei gleicher Intensität ähnlich viel Energie verbraucht.
1. Schneller Amateur, der einfachkeit halber 9h Radfahren:
9h @240w FATmax, bedeutet ca. 7800 kcal, davon 0,7g/min*9,3kcal/g*540min=3515kcal Fett
4285kcal aus Kohlehydrate/4,1kcal/g=1045g
-400g aus Speichern=645g/7:50h(1:10h Schwimmen ohne Aufnahme)=82g/h
2. Profi 8h, davon insgesamt 50min 340w Schwelle, 7:10h 270w Fatmax, Gesamtverbrauch ca. 8000kcal
Fettoxidation: 430min*0,7g/min*9,3kcal/g=2800kcal
5200kcal aus Kohlehydrate = 1270g
-400g aus Speichern=870g/7:10h(50min Schwimmen)=121g/h
Mit einer Metabolischen Effizienz von 85%, bedeutet das eine Zufuhr von 96g/h und 142g/h um nach 9 bzw. 8h energetisch bei null rauszukommen.