Heute gibt es einen 90 Minuten-Termin im Kanzleramt für die Stahlindustrie, den Stahlgipfel. In diese. Rahmen war heute Morgen der Ministerpräsident des Stahl-Landes Saarland im Fernsehen und er sagte sinngemäß: „wir brauchen jetzt, unverzüglich grünen Wasserstoff für die deutsche Stahlindustrie, sonst geht’s hier nicht weiter.“
Man könnte verzweifeln….
m.
Tolle Forderung. Und würden wir morgen grünen Wasserstoff produzieren, wären dann die Stahlkosten international konkurrenzfähig? Egal, grüner Wasserstoff in den benötigten Mengen ist noch entfernte Zukunftsmusik. Arcerol Mittal hat schon entsprechend reagiert, andere werden wohl folgen:
Ist das wirklich Ankurbeln, oder nur noch das Sterben verlängern?
Klimaschutzmäßig ragmatisch wäre es m.M.n. schon mal Kohle durch Erdgas zu ersetzen - das würde die CO2-Emission sofort deutlich reduzieren, und Erdgas könnten wir sogar im Land fördern, wenn wir wollten. Aber wie so gerne in der Klimapolitik: alles oder nichts ist die Devise .
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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Und noch fataler: statt auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit setzen sie jetzt auch auf staatliche Unterstützung:
Ist das wirklich Ankurbeln, oder nur noch das Sterben verlängern?
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Ich gehe mal davon aus, dass die Politik diese Mitnahmeeffekte aus der Wirtschaft kennt und das mitdenkt. Kurz nochmal abräumen ist ja nichts, was es erst seit heute gibt.
Ich gehe mal davon aus, dass die Politik diese Mitnahmeeffekte aus der Wirtschaft kennt und das mitdenkt. Kurz nochmal abräumen ist ja nichts, was es erst seit heute gibt.
Die Frage ist, ob die Politik an den langfristigen Nutzen für die Wirtschaft, oder eher an den eigenen Nutzen in Bezug auf die aktuelle Presse und Umfragen denkt. Solche Themen wurden schon mal viel diskutiert vor über 20 Jahren,ist natürlich nichts Neues. Damals war der Staat der "Retter", heute heißt es halt "Sicherung des Standorts", die Nachhaltigkeit ist nicht besser.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Die Frage ist, ob die Politik an den langfristigen Nutzen für die Wirtschaft, oder eher an den eigenen Nutzen in Bezug auf die aktuelle Presse und Umfragen denkt. Solche Themen wurden schon mal viel diskutiert vor über 20 Jahren,ist natürlich nichts Neues. Damals war der Staat der "Retter", heute heißt es halt "Sicherung des Standorts", die Nachhaltigkeit ist nicht besser.
Manche Unternehmen agieren ja global und können woanders das gleiche oder noch mehr Geld verdienen. Zumal die großen Eigner von AGs nicht selten sowieso im Ausland sitzen. Die Gefahr ist also schon da, dass gerade nochmal über den deutschen Staat mitgenommen wird, was geht. Wie gesagt, wäre seltsam, wenn man gerade lernt, dass es solche Prozeduren gibt. Zumal darüber längst offen gesprochen wird.
Klimaschutzmäßig ragmatisch wäre es m.M.n. schon mal Kohle durch Erdgas zu ersetzen - das würde die CO2-Emission sofort deutlich reduzieren, und Erdgas könnten wir sogar im Land fördern, wenn wir wollten. Aber wie so gerne in der Klimapolitik: alles oder nichts ist die Devise .
Dem Unternehmen steht es doch frei, Gas statt Kohle zu verwenden.
Dem Unternehmen steht es doch frei, Gas statt Kohle zu verwenden.
Klar, und das Unternehmen kann rechnen: das abgeschriebene Braunkohlenkraftwerk mit Direktanschluss an den Tagebau und billigstem Brennstoff für viel Geld umzurüsten auf einen Energieträger, der teurer ist, wobei nicht klar ist, ob ich in 20 Jahren, also am Ende der Abschreibung der Investitionen, überhaupt noch Gas verwenden kann, ist betriebswirtschaflich kompletter Unfug.
Von daher: solange die Politik nicht klare Zeitpläne legislaturübergreifend vorgibt und diese nach jeder Wahl wieder infrage stellt, wird sich an der Kohleverstromung nichts ändern.
Schlussfolgerung: wir brauchen eine lenkungswirksame CO2-Bepreisung, die wiederum auch auf die CO2-Äqulvalente importierter Produkte angewandt wird. Ansonsten können wir den Laden auch zusperren und den Chinesen den Schlüssel geben.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Jeder von uns hat eine Verantwortung, darüber muss man nicht reden.
Findest du aber nicht, dass mancher eine größere hat als ein anderer?
Was kann meine Nachbarin mit Halbtagsjob knapp über Mindestlohn und ohne Auto in Miete lebend bewirken?
Du meinst wahrscheinlich, dass deine Nachbarin weniger Möglichkeiten hat, ihrer Verantwortung (hinsichtlich ihres CO2-Footprints) gerecht zu werden, oder? Ja, das meine ich schon auch. Verantwortlich für ihr tun ist sie ja dennoch.
Wobei man an der Stelle m.E. auch fragen sollte, wem gegenüber ist sie denn eigentlich in der Verantwortung und wie stark bzw. in welcher Form ist sie eigentlich durch wen verpflichtet ihre Möglichkeiten zu ergreifen?
Hier scheint es mir als Staat schon wichtig einen Unterschied zu machen zwischen deiner Nachbarin und z.B. einer Susanne Klatten o.a.).
Aber wie so gerne in der Klimapolitik: alles oder nichts ist die Devise .
Naja, ob Alibiaktionen besser sind?
Und dann nach einem halbherzigen „ist doch besser als nichts!“ Unter Verweis auf ebendieses Feigenblatt weitere Verbesserungen als völlig unbezahlbar und überhaupt ablehnen, man hat doch jetzt wirklich schon so viel getan, jetzt sollen mal die anderen…
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Wann wird eigentlich der Tag des Orgasmus gefeiert?
Ich würde kommen.