bundesweit durchgehende Radschnellwege sind kaum sinnvoll, nach HH rein und raus super, aber südlich des Horster Dreiecks A7/A1 kommt entlang der Autobahn erst 50km weiter südlich Soltau, was sollte da ein "bundesweiter Radschnellweg"? Nach HH rein und raus braucht es hingegen viel mehr als den einen Radschnellweg. vgl. das Bsp des überfüllten Radschnellwegs München. Gleichzeitig ein gutes Bsp das sowas angenommen wird wenns einmal da ist.
Ja, so sehe ich es auch. "Bundesradschnellwege" sind in sehr dicht besiedelten Ländern (s. Krümels Beispieil mit Benelux) sinnvoll, aber nicht in einem Flächenland die Deutschland. Hier sollten die Ballungsräume richtig versorgt werden, und gerne als Kombination von getrennten Radschnellwegen und Radstreifen an Autostraßen, ggf. auch am Rand von Wohngebieten vorbei - ich habe schon viele gute Lösungen unterschiedlichster Art gesehen. Wichtig ist, daß es nicht nur eine Achse gibt, in der man in eine Großstadt reinkommt, und daß es auch Querverbindungen gibt (nicht alle pendeln in die Innenstadt). Also ein gutes Netzwerk statt wenige große Hauptachsen.
Wenn ich die (teilweise hanebüchenen) Planungen für den Radschnellweg Heidelberg-Schwetzingen ansehe, machen sowas leider allzu oft Nicht-Radfahrer. Vielleicht sollte eine Vorgabe sein, daß im Planungsteam ein relevanter Anteil Fahrradpendler aus der jeweiligen Region vertreten sein sollte.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wir haben sowas hier, inklusive solcher Absurditäten wie radargesteuerter Ampeln, die zwar anhaltefreies Durchfahren für Radler sicherstellen sollen, aber eher auf die Geschwindigkeit von Omas mit Rollator ausgelegt zu sein scheinen und eh insofern nicht mehr als ein Vorzeigeobjekt sind, als 200m weiter eine einzige Einmündung mit drei Ampeln, die scheinbar nur nach dem Zufallsprinzip Grün werden, warten.
Oder ein Bahnübergang mitten im Schnellweg, der von ner Stunde mit 60 Minuten derer 45 geschlossen ist, weil auf der (zweispurigen) Strecke alles vom an ner Weiche daneben abbiegenden Güterzug (aka kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit wegen enger Kurve und Einmündung in die andre Hauptsrecke 400m weiter) bis zum ICE und alles dazwischen unterwegs ist.
Nicht berücksichtigt zudem, dass der Radweg weitgehendst nur einseitig parallel zur Strasse verläuft und man nachts in der der Strasse zugewandten Fahrtrichtung wegen des Abblendlichts der Autos und LKWs quasi blind unterwegs ist. Man kann zwar je nach Ausrüstung zurückblenden, bessere sehen tut man aber trotzdem nicht.
So n Ansinnen ist sicher gut im Sinne eines Hinweises, dass nicht mehr das Auto alleine als Heilsbringer gehandelt wird, handfeste Vorteile für Radler sind kurz- bis imho auch mindestens mittelfristig nicht zu erwarten.
Ein Schritt in die richtige Richtung sozusagen, aber halt ein zu kurzer. Die Verkehrsplaner denken einfach nicht konsequent fahrradspezifisch.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Wenn wir schon mal alle am Meckern sind, was Radwege angeht: es sieht zwar schön aus, wenn man als Landrat das Geld für einen separaten Radweg parallel zur Bundesstrasse organisieren kann. Wenn dieser aber im Winter nicht geräumt wird und pro Jahr genau einmal von den Scherben der aus den Autofenstern geworfenen Glasflaschen befreit wird, ist er ein Grossteil des Jahres auch nicht wirklich hilfreich.
Man soll die Sachen zwar nicht vermischen - aber mit dem Bau ist es nicht getan, es wird auch Geld für den Unterhalt benötigt.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Hinzu kommt, dass wir als Kommune auch oft einfach die nötigen Grundstücke nicht erhalten, da für Radwege viele Bürger nicht bereit sind zu verkaufen. Meistens läuft es dann auf einen Kompromiss hinaus, dass es kein Radweg, sondern ein Wirtschaftsweg wird der auch von den Bauern, denen die Grundstücke meistens gehören, genutzt wird und dadurch der Weg eben qualitativ schlechter wird.
Nett, aber ich würde das Geld lieber in eine zweite Querverbindung investieren, als solchen Komfort (Beleuchtung, Wetterschutz). Wieviel Prozent der Kosten pro km gehen in die Überdachung, PV, Beleuchtung? Unter 10 % - o.k.. Über 30 % - zu viel.
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Mir wären kleine regionale Projekte, die vor Ort auch einen tatsächlichen Mehrwert haben lieber wie die großen Prestigeorojekte. Hier im Ort wurde Jahr(zehnt)e für ein Radweg zum Nachbarort gekämpft (zwei halbwegs gut zu fahrende Waldwege wären vorhanden). Gleichzeitig gibt es keine Möglichkeit, halbwegs sicher mit dem Rad zum örtlichen Hallenbad oder ins andere Stadtviertel zu kommen.
Wenn die regionalen Projekte dann noch mit der Nachbarkommune abgestimmt wären, damit Eadwege nucht plötzlich an einer Stadt- oder Landkreisgrenze enden, wäre mehr gewonnen als mit irgendeinem Radschnellweg.