Im Vorlauf zur in der nächsten Woche beginnenden internationalen Welt-Klimakonferenz (COP 30) in Belem publizierte Oxfam einen Bericht / Studie über die Aufteilung der CO2 Emissionen nach Vermögen....
Daraus:
Zitat:
Allen voran sind Milliardär*innen für enorme Mengen an CO₂-Emissionen durch ihre Investitionen in Unternehmen verantwortlich: 308 Milliardär*innen verantworten mehr Emissionen als 118 Länder zusammen.
Durchschnittlich verursachen sie allein durch Investitionen jährlich 1,9 Millionen Tonnen CO₂ – etwa 346.000-mal mehr als ein Mensch im Durchschnitt. Dabei gehen fast 60 Prozent ihrer Investitionen in klimaschädliche Sektoren wie Öl und Gas.
Ist es jetzt also verwerflich Unternehmen zu gründen und zu betreiben? Unternehmen produzieren Güter, die die Menschen brauchen und haben wollen, schaffen Arbeitsplätze und zahlen Steuern. Und welche 118 Länder werden damit verglichen? Erwirtschaften diese Länder ähnlich viel Wohlstand und Arbeitsplätze, wie die Unternehmen? wären diese Unternehmen weniger verwerflich, wenn sie in staatlicher Hand den CO2 produzieren würden (mit vermutlich geringerer Effizienz)?
Zitat:
Zitat von qbz
Entsprechend asozial finde ich es, wenn Reiche und Arme gleich viel Steuern für eine Tonne CO2 zahlen und keine Entlastung über ein Klimageld bei der CO2 Besteuerung stattfindet.
Asozial finde ich diese plakative Gegenüberstellung von Extremen, die soziale Schichten gegeneinander aufstacheln sollen, obwohl sie in der Gauss-Verteilung beide begrenzte Bedeutung haben. Und wenn die Armen doch so viel weniger CO2 produzieren, dann zahlen sie ja auch viel weniger, passt doch. Warum sollte gleicher Preis für alle nicht sozial gerecht sein? Soll dann der Reiche auch fürs Brot mehr bezahlen, als der Arme?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
.... Und wenn die Armen doch so viel weniger CO2 produzieren, dann zahlen sie ja auch viel weniger, passt doch. Warum sollte gleicher Preis für alle nicht sozial gerecht sein? Soll dann der Reiche auch fürs Brot mehr bezahlen, als der Arme?
Ist doch logisch: Die Belastung für CO2 / Tonne insgesamt im Verhältnis zum Einkommen / Vermögen ist für einen Bürgergeldbezieher unvergleichlich höher als für einen Milliardär. Entsprechend niedrig wirkt sich der materielle Anreiz, der mit der CO2 Steuer intendiert ist, für eine CO2 Einsparung bei letzterem aus, obwohl sein Verbrauch weitaus am höchsten ist. Gerecht wäre, gleicher Hebel für alle oder noch besser klimagerecht, hoher Hebel bei hohem Verbrauch, niedriger Hebel bei niedrigem Verbrauch, während gleicher Steuerpreis auf CO2 für alle die Ungleichheit verstärkt, d.h. unsozial ist.
Das sind freiwillige Entscheidungen unter den reichsten Menschen der Welt. Ich finde es berechtigt, sie dafür zu kritisieren.
Das, worauf Du Dich beziehst:
Zitat:
Dabei gehen fast 60 Prozent ihrer Investitionen in klimaschädliche Sektoren wie Öl und Gas.
ist aber völliger Quatsch. Es gibt viel zu wenig Investitionen in den Bereich. Wenn wir tatsächlich bei 60% der Investitionen in den Sektor wären, würdest Du ÖL, Gas und Kohle wahrscheinlich geschenkt bekommen. Die ESG Richtlinien haben das Problem sogar verstärkt. Wir werden hier sicher bald in den unangenehmen Teil des Schweinezyklus laufen. Und dann kommt noch dazu, dass durch die Ächtung dieser Investitionen die Kapitalkosten für die Förderer deutlich gestiegen sind. Diese Kapitalkosten sind aber spiegelbildlich die Renditen der Investoren. Man belohnt diese also besonders. Und wenn es dann mit der Versorgung eng wird, wird man ihnen dankbar sein. Ok, vielleicht nicht in Deutschland.
Selbstverständlich ist für den CO2eq Ausstoß, den die Produktion eines Produktes erzeugt, der Produzent verantwortlich. Oder um in der Terminologie des GHG Protocols zu sprechen: Für alles was Upstream Scope 2 und Scope 3.1 ist und natürlich auch Scope 1. Im Emdeffekt auch für gewisse Anteile von Downstream Scope 3.2.
Ein ggf. vorhandener Mangel an CO2eq ärmeren Alternativen befreit nicht von Verantwortung.
Klar, ist dort so definiert. Das ist aber willkürlich und sinnlos. Wenn die Nachfrage da ist, wird sie befriedigt. Wobei hier einen sozialistische Gesellschaft tatsächlich eine Alternative wäre. Das Erfüllen von Bedürfnissen sind ja nicht gerade deren Stärke. Dafür sind sie umso ineffizienter. Das betrifft auch auch die Emissionen.
Klar, ist dort so definiert. Das ist aber willkürlich und sinnlos. Wenn die Nachfrage da ist, wird sie befriedigt. Wobei hier einen sozialistische Gesellschaft tatsächlich eine Alternative wäre. Das Erfüllen von Bedürfnissen sind ja nicht gerade deren Stärke. Dafür sind sie umso ineffizienter. Das betrifft auch auch die Emissionen.
Das ändert doch nichts an Verantwortung? Darum ging es doch, oder habe ich was falsch verstanden?
Das ändert doch nichts an Verantwortung? Darum ging es doch, oder habe ich was falsch verstanden?
Ich kann nachvollziehen, was Du meinst. Allerdings bewerte ich das anders. Bei privatem Konsum teile ich Deiner Perspektive vollumfänglich. Wenn es um die Produktion geht nicht.
Unabhängig davon muss man sich fragen, ob das per se eine sinnvolle Perspektive ist. Wenn wir in Europa einen Zertifikatehandel haben, regelt sich das eh über den Preis. Mikromanagement und diese sinnfreien Aufschreie würden dann nachvollziehbar sein, wenn man eh daran glaubt, dass man diese Limitierung bis zum Ende durchhält. Aus dieser Perspektive ist auch die angestrebte Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 völlig sinnlos.