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Triathlon Rentner mit diversen Sporthobbys
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BBJ Blue Belt (seit 2020)
Ironman PB 9:01h (2016)
Solo Marathon: 2:43h (2014)
Auch nicht, gerade bei großen führenden Unternehmen hast du intern mächtige Widerstände gegen Veränderung. Siehe unsere Autoindustrie ...
20-25000€ braucht's heute für PV nicht, auch Finanzierung lohnt. Und bei 1400€ für 2kWp inkl. Speicher gehen doch langsam die Argumente aus da nichts zu machen: https://www.ankersolix.com/de/produc...DLE-A5553411-4
Außer zu faul, will ich nicht, ich will iieber Kohlestrom, mein Strom kommt aus der Steckdose, ...
Wenn man dann noch so "Blödsinn" wie bitcoin anguckt die etwa den Gesamtstromverbrauch der Niederlande brauchen ...
Nein, Vorurteile und bloß keine Änderung setzen sich durch.
...
Warum wollen immer noch so viele AKWs obwohl es schlicht die teuerste Art überhaupt ist Strom zu erzeugen?
Stammtischmeinung, Überzeugungen, Image, Fake-News - am Ende spielt so vieles eine entscheidende Rolle bei der (Kauf-)Entscheidung
Ich finde ein solches Menschenbild besonders in einer Zeit, in der Vielfalt so gerne als hoher Wert gepriesen wird, schon etwas merkwürdig: nur Entscheidungen, die Deiner Bewertung entsprechen, sind rational, alles andere ist Vorurteil, Stammtisch, Fake-News, oder einfach dumm. Als ob die Menschen nicht sehr unterschiedliche Lebensbedingungen und Prioritäten und damit unterschiedliche Entscheidungswege hätten, und nicht auch ein Recht, sich zu irren, und ggf. zu korrigieren. Wie deprimierend wäre eine Welt, in der alle die gleichen "sinnvollen" Entscheidungen träfen?
Zitat:
Zitat von Meik
Photovoltaik: Gibt kaum etwas rentableres auf dem eigenen Dach als eine PV, warum hat das nicht jeder auf dem Dach?
Nicht jeder Hausbesitzer hat das Geld übrig, nicht jedes Dach verträgt die zusätzliche Last, ... Übrigens, eine Mobilfunkantenne ist deutlich lukrativer und kostet den Hausbesitzer nicht mal Geld.
Zitat:
Zitat von Meik
Oder noch simpler: Warum macht 1/3 der Arbeitnehmer keine Steuererklärung obwohl davon über 90% Geld zurück bekämen?
Ist es vielleicht das Drittel mit eher niedrigem Einkommen? Da ist Aufwand zu Nutzen nicht immer im Verhältnis, Steuerberater lohnt nicht, und nicht jeder blickt den Prozess und die nötigen Details durch (nicht mal alle im Finanzamt), die Steuererklärung auf dem Bierdeckel wird leider auch mit Merz nicht kommen.
Zitat:
Zitat von Meik
Warum wollen Leute heute noch teure Varianten bei der Heizung?
Hier gibt es viele Gründe, vor allem daß nicht in jeder Immobilie die gleiche Lösung "billiger" ist.
Zitat:
Zitat von Meik
Warum wollen immer noch so viele AKWs obwohl es schlicht die teuerste Art überhaupt ist Strom zu erzeugen?
Z.B. weil es, wenn es steht, emissionsfrei und zuverlässig regelbare sichere Grundlast bietet.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ja der Markt bedient Bedürfnisse mit passenden Angeboten. Ethisch ist der Markt nur so weit, wie die Käufer/Verbraucher es sind, weil ihre Nachfrage sich nach ihren eigenen ethischen Rahmen richtet.
Das ist nicht richtig. Märkte sind in allen zivilisierten Gesellschaften reguliert. Es ist keineswegs so, dass jede Nachfrage ein Angebot findet und finden soll.
Beispielsweise lehnen wir Kinderarbeit ab, auch wenn eine Nachfrage nach möglichst billiger Arbeitskraft für die Kinderarbeit spricht. Das ist nur ein Beispiel. Ganz allgemein haben wir jede Menge Umwelt- und Sozialstandards, welche den freien Markt einschränken. Es ist ganz normal und auch sinnvoll, aus ethischen Gründen in einen Markt einzugreifen.
Davon abgesehen: Es ist keineswegs so, dass sich das Angebot eines Marktes stets an der Nachfrage orientiert. Oft ist es umgekehrt: Die Nachfrage orientiert sich am Angebot. Dass wir bis vor kurzen alle mit Verbrennungsmotoren gefahren sind, war keine freie Entscheidung zwischen diversen Alternativen. Es gab ja realistischerweise nur Verbrenner. Daher ist es falsch zu behaupten, die enorme Dominanz des Verbrenners sei eine freie Entscheidung der Konsumenten auf einem freien Markt – denn er war nicht frei, sondern begrenzt.
Ich finde ein solches Menschenbild besonders in einer Zeit, in der Vielfalt so gerne als hoher Wert gepriesen wird, schon etwas merkwürdig: nur Entscheidungen, die Deiner Bewertung entsprechen, sind rational, alles andere ist Vorurteil, Stammtisch, Fake-News, oder einfach dumm.
So pauschalisiert habe ich nicht
Es ist aber nunmal so und auch menschlich dass viele Entscheidungen eben nicht auf nüchternen Fakten und Zahlen beruhen.
Mein 9000€ Tri-Rad kann ich auch nicht mit billig oder rechnet sich begründen.
Ich wagen zu bezweifeln dass deine Argumentationskette irgendwo zutrifft. Wer keine Steuererklärung macht hat auch keine Ahnung was er zurückbekommen würde. Wer eine PV nicht durchrechnet weiß nicht was die ihm einbringen könnte. Wer nicht rechnet und sich nüchtern mit Fakten und Zahlen auseinandersetzt kann halt nur auf Basis von Meinungen, Vorurteilen oder den Infos in seiner Sozial-Media-Blase entscheiden. Eben auf den Infos die in seinem Kopf ankommen, Meinungen denen er vertraut, ...
Genauso wie dein Märchen mit den AKWs, auch unsere alten Trümmer in D sind nicht billig wenn die weiterlaufen. Das "neueste" AKW ist Neckarwestheim 2, Baubeginn 1982. Wir sind mittlerweile 43 Jahre später, die nominelle Lebensdauer selbst des neuesten Blockes ist abgelaufen. Wir haben kein modernes sicheres AKW stehen dass problemlos weiterlaufen könnte. Von den Kosten und der im Gegensatz zu deiner Meinung kaum vorhandenen Regelbarkeit ganz zu schweigen. Die sind nur in einem engen Lastbereich schnell regelbar.
Für die Leute die sich hier sachlich informieren wollen mal ein Beispiellink:
Es gibt nirgendwo auf der Welt eine Lagerstätte die sich eignen würde 100.000e Jahre strahlendes Material zu lagern.
Es ist daher auch eine Zumutung für kommende Generationen.
Diese Kosten - gerechnet über die gesamte strahlende Zukunft - muss beim Betreiben eines AKW dazugerechnet werden.
Damit ergibt sich, dass es die teuerste Energiequelle ist, die der Mensch nutzen kann.
Wie bewertest Du die daraus abgeleiteten Klimaschutzziele der Europäischen Union und das deutsche Klimaschutzgesetz, die beide auf das Pariser Abkommen Bezug nehmen?
Sowohl die EU Gesetzgebung als auch die Gesetzgebung in D war freiwillig. Das Pariser Abkommen hat dazu weder die EU noch D verpflichtet.
Das Pariser Abkommen ist ja insbesondere eine politische Verpflichtung für die Unterzeichner. Ob diese Verpflichtungen als Gesetz, als Verwaltungsprozesse oder Strategien oder sonst was umgesetzt werden müssen, gibt das Pariser Abkommen nicht vor. In Wirklichkeit ist es so, dass sich D mit wenigen anderen Ländern aufgrund des Pariser Abkommens ein Gesetz gegeben haben. Die Mehrzahl der anderen Unterzeichner hielten das nicht für nötig.
Das Pariser Abkommen gibt ja auch gar keine verbindlichen Ziele vor, sondern nur die Pflicht Prozesse wie Bericht, Planung, Zielsetzung, Ambitionen usw. irgendwie zu implementieren.
Die EU hat halt was gemacht, damit es für die Mitgliedsländer einheitlich ist. Die hätten auch genauso ein Förderprogramm auflegen können und wären auch Compliant gewesen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Insbesondere das deutsche Bundesverfassungsgericht betrachtet das Pariser Abkommen als verbindlich für Deutschland.
Du beziehst dich auf das Urteil zum Klimaschutzgesetz aus 2021.
Zunächst ist dem BVerfG das Pariser Abkommen egal, es geht ihn grundsätzlich auch nix an: Es ist für völkerrechtliche Verträge grundsätzlich nicht zuständig. Es kümmert sich nicht darum, ob der Staat völkerrechtliche Verpflichtungen einhält. Not my Circus, not my Monkeys.
Es wurde in diesem Zusammenhang relevant, weil das freiwillig erstellte KSG in seiner Begründung (und nicht verpflichtend im Text) darauf Bezug nimmt. Und genau darauf nimmt auch das BVerfG Bezug. Es ist sogar noch klarer und sagt, dass es dabei um die „materiellen“ (also nicht juristischen) Pflichten aus dem Pariser Abkommen geht. Darüber hinaus bezeichnet es das Pariser Abkommen als genau das was es ist: Eine Auslegungshilfe für Art 20aGG.
Was man dem Pariser Abkommen zugute halten muss ist, dass es die Unterzeichner verpflichtet sich irgendwie mit dem Klimaschutz zu beschäftigen.
Das ist nicht richtig. Märkte sind in allen zivilisierten Gesellschaften reguliert. Es ist keineswegs so, dass jede Nachfrage ein Angebot findet und finden soll.
Sollte vielleicht nicht, aber es tut es, im Zweifel im Darknet. Du kannst Drogen, Waffen, Kinderpornos, alles Verbotene kaufen, und Du findest ein Angebot. Regulierung kann es begrenzen, nie verhindern.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Es ist ganz normal und auch sinnvoll, aus ethischen Gründen in einen Markt einzugreifen.
Grundsätzlich gebe ich Dir Recht. Was man als "berechtigten ethischen Grund" für einen (wie starken) Markteingriff ansieht, ist dann etwas, wo die Meinungen ggf. auseinandergehen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Oft ist es umgekehrt: Die Nachfrage orientiert sich am Angebot.
Das kenne ich aus der Kindheit, ist kein wünschenswerter oder profitabler Zustand, weder für Käufer, noch für Verkäufer.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Daher ist es falsch zu behaupten, die enorme Dominanz des Verbrenners sei eine freie Entscheidung der Konsumenten auf einem freien Markt – denn er war nicht frei, sondern begrenzt.
Seit mehreren Jahren ist das Angebot aber nicht begrenzt, und trotzdem kaufen nicht so viele E-Autos, wie man erhofft hat. Das ist eine freie Entscheidung innerhalb der aktuellen Bedingungen (Produktfunktionalität, verfügbare Finanzmittel, u.a.m.). Es ändert sich nur etwas, wenn die Bedingungen für die Entscheidung sich ändern.
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