Erst durch die Notwendigkeit, emissionsfreie Energiequellen in großem Maßstab zu erschließen, gab es einen Zukunftsmarkt für eine Massenproduktion von Solarpaneelen. Es lohnte sich durch das Pariser Abkommen, Milliarden in die Entwicklung der Photovoltaik zu investieren.
Sorry, aber das stimmt nicht ganz. Die wesentliche Entwicklung im Bereich der Solarzellen war bis Anfang der 90-er Jahre erreicht mit über 20 % Wirkungsgrad, seither tut sich im Verhältnis wenig Neues, außer die Kostensenkung durch Massenproduktion, was aber keine große Entwicklungsinvestition mehr benötigte. Das 1000-Dächer-Programm Anfang der 90-er hat einen Boom der PV-Entwicklung in Deutschland gebracht, lange vor Paris. Daß davon am Ende vor allem China profitiert hat, indem sie eine enorme Marktdominanz erreicht haben wiederholt sich halt nach den Pariser Beschlüssen auch in Bezug auf andere EE-Technologien. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Allgemein gesprochen handelt es sich um Technologien, die zunächst sehr unwirtschaftlich sind. Erst durch große technologische, finanzielle und politische Anstrengungen kann man diese Technologien so weit entwickeln, dass sie mit der bereits etablierten Technologie konkurrieren können und diese schließlich übertreffen.
Neue Technologien sind oft erst mal teurer als die bestehenden, schon wegen der Stückzahlen; wenn sie aber überzeugende Vorteile für die Käufer bieten, setzen sie sich auch ohne politische Anstrengungen durch. Politische Aktion ist vor allem dann nötig, wenn die Nutzervorteile nicht groß genug sind um einen Marktvorteil zu bieten, wenn man eine Entwicklung beschleunigen will, oder wenn man, wie China, eine Marktdominanz anstrebt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Sorry, aber das stimmt nicht ganz. Die wesentliche Entwicklung im Bereich der Solarzellen war bis Anfang der 90-er Jahre erreicht mit über 20 % Wirkungsgrad, seither tut sich im Verhältnis wenig Neues, außer die Kostensenkung durch Massenproduktion, was aber keine große Entwicklungsinvestition mehr benötigte.
Diese Kostensenkung ist aber sehr extrem, außerdem die Steigerung der Produktion (Stückzahlen). Wie gesagt, China kann aktuell pro Jahr das Sechsfache an Solarpaneelen ausliefern, was derzeit in den USA und Deutschland zusammengerechnet installiert ist.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Neue Technologien sind oft erst mal teurer als die bestehenden, schon wegen der Stückzahlen; wenn sie aber überzeugende Vorteile für die Käufer bieten, setzen sie sich auch ohne politische Anstrengungen durch. Politische Aktion ist vor allem dann nötig, wenn die Nutzervorteile nicht groß genug sind um einen Marktvorteil zu bieten, wenn man eine Entwicklung beschleunigen will, oder wenn man, wie China, eine Marktdominanz anstrebt.
Was in Deiner Argumentation erneut fehlt, ist der Klimawandel und die Notwendigkeit, künftig auf fossile Brennstoffe zu verzichten.
Zudem ist Dein Argument eine gute Verdeutlichung der Blindheit des Marktes gegenüber dem Umweltschutz. Ähnlich blind ist er gegenüber dem Tierwohl und vielen anderen ethischen Belangen.
Diese Kostensenkung ist aber sehr extrem, außerdem die Steigerung der Produktion (Stückzahlen). Wie gesagt, China kann aktuell pro Jahr das Sechsfache an Solarpaneelen ausliefern, was derzeit in den USA und Deutschland zusammengerechnet installiert ist.
Tja, das könnte China nicht ohne die deutsche (staatlich geförderte) technische Entwicklung der 90-er Jahre. Und sie wären in Autos auch nicht so weit ohne die vielen deutschen Autofabriken in China, die nur unter preisgabe von Know-how produzieren dürfen. Irgendwas läuft da nicht ganz sinnvoll, finde ich.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Was in Deiner Argumentation erneut fehlt, ist der Klimawandel und die Notwendigkeit, künftig auf fossile Brennstoffe zu verzichten.
Ja, weil es eben m.M.n nur ein Aspekt unter der Fülle von Nutzerfunktionen bei der Beurteilung von Produkten ist, und den beschriebenen Prozeß nicht grundlegend ändert. (besonders da "künftig" ein sehr unscharfer, von verschiedenen Seiten unterschiedlich quantifizierter Zeitrahmen ist). Klimaschutz ist aus Sicht einiger Nutzer eine wichtige Nutzerfunktion, für andere eher sekundär - so ist der Markt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Zudem ist Dein Argument eine gute Verdeutlichung der Blindheit des Marktes gegenüber dem Umweltschutz. Ähnlich blind ist er gegenüber dem Tierwohl und vielen anderen ethischen Belangen.
Ja der Markt bedient Bedürfnisse mit passenden Angeboten. Ethisch ist der Markt nur so weit, wie die Käufer/Verbraucher es sind, weil ihre Nachfrage sich nach ihren eigenen ethischen Rahmen richtet. Es gibt ja jetzt auch schon einen Markt für Bio, Vegan, Nachhaltig, Tierschutz, etc. gelabelte Produkte, die aber nicht über die Größenordnung der grünen Wählerschaft hinausgeht. Die stärkere Verbreitung bzw. Änderung von ethischen Gewichtungen und Prioritäten ist auch unter staatlichem Druck ein Prozess der über Generationen geht, die Menschen ändern ihre Ansichten und Prioritäten nicht so schnell, wie es manche gerne hätten.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das ist so nicht zu trennen, denke ich. Solarenergie war anfangs absurd teuer. Wir erinnern uns alle an einige solarbetriebene Taschenrechner, aber das war’s auch schon fast mit der Solarenergie.
Erst durch die Notwendigkeit, emissionsfreie Energiequellen in großem Maßstab zu erschließen, gab es einen Zukunftsmarkt für eine Massenproduktion von Solarpaneelen. Es lohnte sich durch das Pariser Abkommen, Milliarden in die Entwicklung der Photovoltaik zu investieren. Ähnlich ist es bei den Elektroautos.
Allgemein gesprochen handelt es sich um Technologien, die zunächst sehr unwirtschaftlich sind. Erst durch große technologische, finanzielle und politische Anstrengungen kann man diese Technologien so weit entwickeln, dass sie mit der bereits etablierten Technologie konkurrieren können und diese schließlich übertreffen.
Yep. Es wird immer wirtschaftlicher. Eigentlich braucht es dann keine Verpflichtungen/Abkommen mehr, weil es eh wirtschaftlicher wird.
Hä, warum nicht? Billiger setzt sich doch normalerweise durch.
Nein, Vorurteile und bloß keine Änderung setzen sich durch.
Beispiel? Photovoltaik: Gibt kaum etwas rentableres auf dem eigenen Dach als eine PV, warum hat das nicht jeder auf dem Dach? Oder noch simpler: Warum macht 1/3 der Arbeitnehmer keine Steuererklärung obwohl davon über 90% Geld zurück bekämen? Warum wollen Leute heute noch teure Varianten bei der Heizung? Vorurteile und da muss was brennen, rechnen? Bei dem mit die Zahlen da hab ich in Schule Kreide geholt.
Warum wollen immer noch so viele AKWs obwohl es schlicht die teuerste Art überhaupt ist Strom zu erzeugen?
Stammtischmeinung, Überzeugungen, Image, Fake-News - am Ende spielt so vieles eine entscheidende Rolle bei der (Kauf-)Entscheidung