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Wenn dieser Orthopäde also meinte, ich solle es ruhig angehen lassen und nicht sofort laufen, sondern erst mal radeln oder auf diesen Walking-Geräten im Fitnessstudio anfangen, dann ist er vermutlich auch der Meinung, dass ein 45-minütiges Zirkeltraining mit allerlei Sprung-Elementen nicht das Richtige ist oder?
Im Nachhinein denke ich das auch.
Allerdings hatte mich eine Patientin der Tagesklinik gefragt, ob ich nicht für die Bewegungstherapeuten einspringen kann, damit ihr geliebtes Zirkeltraining nicht ausfallen muss. Denn ohne Aufsicht dürfen die Patient*innen nicht in die Sporthalle. OK, dachte ich, mache ich und mache einfach mit.
Es waren nur drei Patient*innen da, aber die waren echt fit! Sie bauten flugs einen Zirkel aus 10 Stationen auf und los ging es, immer 30 s Belastung und 30 s Pause. Ich konnte einigermaßen mithalten, merkte aber nach 3 Durchgängen, dass es echt anstrengend wird. Die letzten Minuten wollten wir noch mit einem halben Durchgang füllen, jeder mit Stationen seiner Wahl. Ich wählte die für mich anstrengendsten aus, unter anderm Seilspringen. Das war meine vorletzte Station und ganz am Ende der 30 s sackte mir plötzlich das linke Knie weg und es gab einen heftigen Schmerz. Dann konnte ich das Bein kein bisschen mehr belasten, so unglaublich weh tat das.
Wie gesagt, sehr schlau von mir, ich weiß. Aber ich habe irgendwie nur am Rande darüber nachgedacht.
Ich arbeitete erst mal ein bisschen weiter, meine Arbeit findet ja überwiegend im Sitzen in meinem Büro statt. Aber immer, wenn ich mal zum Kopierer oder auf die Station musste, hatte ich abartige Schmerzen, konnte das Bein Null belasten. Ich organisierte mir erst mal Krücken und entschied mich dann, doch nach nebenan in die unfallchirurgische Ambulanuz der Uni-Klinik zu gehen, zum D-Arzt. Es ging für die Verhältnisse dieser Höllen-Ambulanz auch recht schnell, gute zwei Stunden später war ich schon wieder zurück in meinem Büro.
Sie haben es geröngt, um eine Fraktur auszuschließen, was auch zum Glück der Fall war. Sie meinen, dass es wahrscheinlich nur eine fette Knieprellung ist und sagen, dass ich halt ins MRT müsse, wenn es nicht rasch deutlich besser wird. Therapie: Voltaren-Verbände, Ibuprofen, hochlegen, kühlen.
Etwas schwierig, da ich ja ab morgen bis Mittwoch unterwegs bin, auf Fortbildungen, bei meinen Eltern und in Zügen zwischen Köln, Speyer, Potsdam und Essen.
Naja, wird schon irgendwie gehen.
Drückt mir bitte die Daumen, dass es bald besser wird!
VG
J., total panne.
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