Ich habe früher genauso gedacht wie Du und das auch stark nach außen vertreten. Heute lebe ich diese persönlichen ethischen Standards für mich selbst. Ich habe aber gelernt, dass ich meine eigenen ethischen Standards nicht zur Regel für andere erheben darf.
(Geht es um Tierwohl und den Verzehr von Fleisch, habe ich in gleicher Weise meine ethischen Standards, die ich für mich selbst lebe. Ich kann sie aber nicht für allgemein gültig erklären und von allen anderen erwarten, solange sich diese innerhalb der legalen Grenzen bewegen.)
Das heißt, der Maßstab, ob du deine Stimme gegen etwas erhebst, sind schlicht und einfach aktuell geltende Regeln und Gesetze?
Es ging aber nicht darum, ob Du das Verhalten eines Läufers fragwürdig finden darfst oder nicht. Selbstverständlich darst Du das.
Es ging um Deine Erwartungen an das Verhalten anderer Menschen, konkret um einen Sportler, der sich 100% an alle Regeln gehalten hat.
Mit welchem Recht erwartest Du von anderen Menschen, dass sie Schmerzen zu ertragen hätten, für die es eine einfache und erlaubte Abhilfe gibt?
Les bitte nochmal meinen ursprünglichen Beitrag durch.
Ich habe Schmerzmitteleinsatz nicht grundsätzlich abgelehnt und in begründeten Fällen auch befürwortet. Jeder der Schmerzmittel wirklich braucht, hat mein Mitgefühl und dem habe ich in keiner Weise abgesprochen, dass er diese nehmen darf!
Es geht hier aber darum, Schmerzen zu unterdrücken, die er ohne den Sport gar nicht hätte. In seinem Fall wäre die einfache Lösung, aufzuhören. Für ihn ist die Schmerzmitteleinnahme nicht alternativlos, anders als bei vielen Schmerzpatienten.
Das heißt, der Maßstab, ob du deine Stimme gegen etwas erhebst, sind schlicht und einfach aktuell geltende Regeln und Gesetze?
Das wäre mir ein bisschen zu einfach.
Nein.
Ich halte beispielsweise die Massentierhaltung für unethisch und handle danach – wie Du auch. Außerdem bringe ich mich in Ernährungs-Debatten ein und werbe für meinen Standpunkt. Weiteres Beispiel: Im Reli-Thread habe ich versucht, meine ethischen Überzeugungen rüberzubringen.
In beiden Fällen opponiere ich gegen völlig legale Verhaltensweisen, die in der Bevölkerung häufig sind. In gleichen Sinne stehe ich jedem zu, sich gegenüber legalen Medikamenten im Sport zu positionieren, wie er oder sie möchte.
Dass Ibuprofen im Sport zu 100% legal ist – ebenso wie Koffein – halte ich für einen wichtigen Aspekt in dieser konkreten Debatte.
Es geht hier aber darum, Schmerzen zu unterdrücken, die er ohne den Sport gar nicht hätte. In seinem Fall wäre die einfache Lösung, aufzuhören.
Was wäre, wenn ein Sportler keine Schmerzen, sondern wegen der vielen Gels etwas Durchfall hätte? Dürfte er gemäß Deiner ethischen Standards ein rezeptfrei erhältliches Medikament einnehmen, oder würdest Du es besser finden, wenn er das Rennen beendet?
Ohne den Wettkampf hätte er oder sie den Durchfall gar nicht. Also?
Was wäre, wenn ein Sportler keine Schmerzen, sondern wegen der vielen Gels etwas Durchfall hätte? Dürfte er gemäß Deiner ethischen Standards ein rezeptfrei erhältliches Medikament einnehmen, oder würdest Du es besser finden, wenn er das Rennen beendet?
Ohne den Wettkampf hätte er oder sie den Durchfall gar nicht. Also?
Ich vertrete keine „ethischen Standards“, sondern meine Meinung. Die habe ich oben klargemacht und zwar in Bezug auf Schmerzmittel und deren übermäßigen Konsum.
Ich vertrete keine „ethischen Standards“, sondern meine Meinung. Die habe ich oben klargemacht und zwar in Bezug auf Schmerzmittel und deren übermäßigen Konsum.
Gut. Ich wollte von Dir wissen, ob du legale Medikamente bzw. medizinische Behandlungen im Wettkampf generell ablehnst, oder ob es Dir speziell um Schmerzmittel geht.
Darum fragte ich Dich, wie Du darüber urteilst, wenn jemand nicht Knieschmerzen, sondern Durchfall aufgrund der vielen Gels hat.
Bei den Knieschmerzen hast Du Dich für eine Aufgabe des Rennens ausgesprochen. Das sei die bessere Alternative als ein Schmerzmittel. Wie ist das bei Dünnpfiff? Das Rennen aufgeben?
Niemand bestreitet, dass die Einnahme von Ibuprofen legal ist.
Der Ausgangspunkt der Diskussion ist oder war, dass hier ein Sportler sorglos davon berichtet hat, seine Leistung ohne die Einnahme von 8-9000mg Ibuprofen nicht hätte erbringen können.
Danach muss seine Leistung unter einem anderen Licht betrachtet werden.
Es ist nicht mehr das "geile Ding", das er da abgeliefert hat, es ist irgendwas in irgendeiner Grauzone, vor allem ist es nicht etwas mit dem man als Influenzier prahlen kann oder sollte.
Ich finde deine Argumente an den Haaren herbeigezogen.
Wenn jemand während eines IronMan Knieschmerzen hat, wird er vielleicht 1 Ibuprofen nehmen aber nicht eine ganze Packung.
Genauso wird jemand bei Dünnpfiff nicht eine ganze Packung Imodium Akut nehmen.