Zitat:
Zitat von Rälph
Ohne sie wären sie vermutlich chancenlos.
|
Mag sein oder auch nicht. Das ist Spekulation.
Bitte verstehe mich nicht falsch. Ich hatte früher eine ähnlich strikte, ablehnende Haltung zu Schmerzmitteln im Sport wie Du sie vermutlich hast.
Allerdings habe ich dazugelernt und einige Fälle kennengelernt, bei denen ich den Einsatz von Schmerzmitteln im Wettkampf verständlich finde oder sogar befürworte. Etwa bei starken Menstruationsschmerzen – was soll ich mir als Mann da ein Urteil erlauben? Oder bei Personen, die sich ein ganzes Jahr auf einen großen Wettkampf vorbereitet haben, nach längerer Flugreise am Wettkampfort angekommen sind – und dann ein Start aufgrund eines alten Rückenleidens nur unter Schmerzen möglich ist.
Sicher kann man auch in diesen Fällen gegen Schmerzmittel argumentieren. Aber ich kann mich damit abfinden, wenn Menschen sagen: Genau dafür sind Schmerzmittel wie Ibuprofen schließlich da. Sie sind nicht verboten und unterliegen der freien Entscheidung des Sportlers und der Sportlerin. Sie sind keine schöne Sache, aber manchmal das kleinere von zwei Übeln.
Aufgrund solcher Grenzfälle habe ich mich intensiver mit dem ethischen Anspruch beschäftigt, Menschen, die Schmerzen haben, Schmerzmittel zu verbieten – und sei es durch soziale Ächtung, wenn es keine offizielle Regel gibt.
Im Sonderfall sportlicher Wettkämpfe bin ich immer wieder zu dem Schluss gekommen, dass es die Privatsache der betroffenen Sportler ist. Denn Schmerzmittel sind nicht verboten.
Wer das ethisch fragwürdig findet, hat meine Sympathie. Aber: Eine zweite, inoffizielle Dopingliste zu eröffnen, an die sich nach eigenem Gutdünken alle anderen zu halten hätten, ist ethisch ebenfalls fragwürdig.