Laut Statista ist dieser Preisunterschied im Mix nur noch 25 %. Wenn man bedenkt, wie gering die Mengen sind, ist das beachtlich wenig, ebenfalls fehlen Subventionen.
Ich gehe davon aus, dass die meisten, die hier diskutieren, gar nicht wissen, was 100 Gramm Salami vom Schwein aus der Massentierhaltung oder auf pflanzlicher Basis kosten. Es geht ihnen materiell zu gut, um die Preise für Grundnahrungsmittel zu kennen. Das ist erfreulich!
Die Kostendebatte ist vorgeschoben und geht am Kern der Sache vorbei.
Als Omnivore mit gewisser Sympathie und praktischer Präferenz für vegetarische und vegane Ernährung ärgere ich mich gerade ziemlich über diese konservative Eu-Gesetzesinitiative.
Nun, wenn man sich mal näher mit dem euopäischen, aber vor allem dem deutschen Lebensmittelrecht befasst, lernt man relativ schnell, dass hier der Verbraucherschutz nur eine sehr geringe Rolle spielt. Die lobbyistische Verbrauchertäuschung hingegen aber eine ganz große. Da darf als Auslese beworben wertden, was gar nicht ausgelesen wird. Zuckerplöre wird darf sich Nektar nennen und ganz vieles darf ganz tolle Namen tragen, auch wenn nur 0,3% davon in 100g drin ist.
Jetzt wird der Verbraucher also davor geschützt, eine Tofu-Wurst zu kaufen und zu Hause dann enttäuscht festzustellen, dass es sich bei Tofu nicht um eine aus Japan eingebürgerte alte Haustierschweinerasse handelt. Auch das Soja-Schnitzel und ähnliche gefährliche Begriffe werden nun getilgt und vermeiden frustrane Momente am heimischen Grill.
Für mich astreine Steuergeldverschwendung im konservativen Kulturkampf gegen die Tofu-Bedrohung.
Vielleicht nehme ich das doch mal zum Anlass, wieder weniger Fleisch zu essen. Weil die fleischlose Klientel scheint ja immerhin so intelligent und furchtlos zu sein, dass sie solch irreführende Nomenklatur nicht beunruhigt.
Zitat:
Zitat von mwpk71
Am besten fand ich, dass die FAZ eine Eilmeldung daraus gemacht hat - habe mich schon gefragt ob es heute Abend einen Brennpunkt in der ARD dazu gibt.
Herrlicher Thread!
Zitat:
Zitat von ArminAtz
Da in den meißten Würsten eigentlich nur "Mist" drinnen ist
Meinst du damit die echte oder eher die vegane Wurst, in der meist Mist drin ist?
Habe ich mal in einer Talkshow gehört. Und auch, wenn man ChatGPT fragt:
Zitat:
das Thema „vegan = gesund“ wird oft überschätzt. Viele vegane Produkte sind stark verarbeitet und enthalten Inhaltsstoffe, die in größeren Mengen ungesund oder problematisch sein können. Hier ist eine Übersicht nach Produktgruppen:
Die Kostendebatte ist vorgeschoben und geht am Kern der Sache vorbei.
Nö, das hat IMHO auch was mit der Wertigkeit zu tun, was ist in dem veganen Zeugs denn drin was so teuer ist?
Zudem stört mich um einfach mal bei Rügenwalder zu bleiben die Kundenverarsche:
"Statt Schweinefleisch verwenden wir für die Herstellung des Schinken Spickers Sonnenblumenkerne. Hinzu"
Dann guckst du in die Inhaltsliste und da sind aberwitzige 2% Sonnenblumenkerne drin, Hauptbestandteile Wasser und Rapsöl, dazu viel Salz und Gewürze und oft Sachen die ich erst googlen muss. Anthocyane kannte ich z.B. nicht, auch wenn das am Ende nichts Schlimmes ist.
Ich es oft fleischlos, aber mit diesen Ersatzprodukten kann ich nichts anfangen. Dafür kenne ich die Preise von Grundnahrungsmitteln da ich die oft kaufe. Obst, Gemüse, Kartoffeln, so weit ich das kriege auch lokal und nicht vom Discounter. Da ich eh nicht frühstücke gibt's bei mir außer wenn Besuch kommt auch keine Wurst, wenn es Brot gibt dann Honig oder selbstgemachte Marmeladen.
Wenn man die Preise von Grundnahrungsmitteln kennt fragt man sich aber eben bei den Kosten warum so manche Dinge derart teuer und manche im Vergleich billig sind. Image ist halt alles ...
Dann guckst du in die Inhaltsliste […] Hauptbestandteile Wasser und Rapsöl, dazu viel Salz und Gewürze und oft Sachen die ich erst googlen muss. Anthocyane kannte ich z.B. nicht, auch wenn das am Ende nichts Schlimmes ist.
Wofür soll das ein Argument sein? Nichtwissen ist kein Argument für irgendwas. Auch hier:
Zitat:
Zitat von Meik
Wenn man die Preise von Grundnahrungsmitteln kennt fragt man sich aber eben bei den Kosten warum so manche Dinge derart teuer und manche im Vergleich billig sind
Zudem stört mich um einfach mal bei Rügenwalder zu bleiben die Kundenverarsche:
"Statt Schweinefleisch verwenden wir für die Herstellung des Schinken Spickers Sonnenblumenkerne. Hinzu"
Dann guckst du in die Inhaltsliste und da sind aberwitzige 2% Sonnenblumenkerne drin, Hauptbestandteile Wasser und Rapsöl, dazu viel Salz und Gewürze und oft Sachen die ich erst googlen muss. Anthocyane kannte ich z.B. nicht, auch wenn das am Ende nichts Schlimmes ist.
Das ist aber kein Exlusivproblem von Fleischersatzprodukten. Das Lebensmittelrecht ist halt eine Verbraucherverarschung.
Fleischwurst muss beispielsweise nur mindestens 8 % Muskelfleisch ohne Sehnen und Schwarten enthalten. Der Rest kann aus einfachem Speck, Fett und billigem Sehnenfleisch , Wasser und Co bestehen. Geflügelwurst muss 15% Geflügel im Fleischanteil (!) enthalten , Kalbsleberwurst 15 % Kalbsleber.
Weitere Verarschungen ?
Für Fruchtsaftgetränke reichen 20-30% Fruchtsaft, der Rest sind Wasser und Zucker. Für Schokoladenpudding wurden grandiose 1%. Mindestkakaoanteil festgelegt und mein besonderes Highlight: Heringssalat muss 20% Hering enthalten, der Rest darf auch Rindfleisch sein.
Da gibt es schon Punkte, wo man in Sachen Verbraucherschutz aktiv werden könnte. Stattdessen schützt man die Vebraucher vor quantentheoretisch missverständlicher Wurst, damit endlich an den Stammtischen dieser Welt diesselbe wieder in Ordnung ist.
Wohl bekommts.
PS: Das sich für dieses Beispiel konservativer Idiotie mit Leichtigkeit genügend linke Gegenbespiele ideologisch verprasster Steuergelder finden lassen, ist zwar richtig, aber halt Whataboutism.