Um mal die Karten für den Haupt-Wettkampf der kommenden Saison auf den Tisch zu legen, hier die erfreuliche Post aus der letzten Woche:
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Ich freue mich natürlich wie Bolle, denn das war schon der Wunschwettkampf für 2026. Die XTRI-World-Tour hat mir dann als treuer Traininigs-Challenge-Jäger und Celtman-Finisher, vermutlich auch aufgrund meiner diversen Shopumsätze mit Celtman-Kaffeetassen und XTRI-Pullis

einen Early-Bird-Platz angeboten, den ich prompt angenommen hab.
Spart mir X-Points und/oder Nerven für die Verlosung. Andererseits ist das schon eine Klassenarbeit, die erfordert, dass Klein Antracis seine Hausaufgaben fleissig macht.
Wer das ICON nicht kennt, braucht sich nicht zu schämen. Es ist zwar eines der vier klassischen XTRI-Rennen, die mittlerweile alle (bei sehr begrenzter Startplatzzahl, meist 250-300 max. ) so begehrt sind, das es eine Verlosung gibt. Aber neben Norseman (seit 2003), Celtman (seit 2012) und Swissman (2013) nicht nur das am wenigsten bekannteste, sondern auch das jüngste. Erstmals ausgetragen 2016 und wie alle Geschwisterrennen gegründet von einem ehemaligen begeisterten Norsemanfinisher, der so etwas auch mal bei sich zu Hause machen wollte.
Nun ist es wie gesagt das Jüngste und unbekannteste Rennen unter den Vieren, aber sicher nicht das Leichteste. (Wobei man da eh sagen sollte, die sind halt alle auf ihre Art schwer...)
Die Aufgaben sind schon geeignet, mich nicht nur aus Vorfreude unruhig schlafen zu lassen.
Reine Stats:
Schwimmen 3,8km
Rad 195km 5000 Höhenmeter
Laufen 42km mit 1100-1500m (je nach Website, die Wahrheit liegt vermutlich dazwischen)
Schaut man dann genauer hin, wie ich die letzten Wochen, wirds noch spannender:
https://www.iconxtri.com/courses/
Livigno, ein vollständig von Bergen umschlossener Ort in der Lombardei in Italien ist dem einen oder anderern vielleicht als beliebtes Höhentrainingslager bekannt. Ein Ortsteil reklamiert für sich, der höchstgelegenste dauerhaft bewohnte Ort in Europa zu sein. Jedenfalls sind 1816m schon mal nicht schlecht. Die Radstrecke führt über den Stelvio auf 2700m und der Marathon endet, so ich schnell genug bin und den Cutoff schaffe, auf dem Carusello 3000, das nicht zufällig so heißt. Leistung in der Höhe wird also ein Thema.
Dann wird zumindest den jüngeren hier, die noch halbwegs scharf sehen können, nicht entgangen sein, dass das Rennen sehr spät, nämlich im September startet. Bei so einem langen Tag ist ein Daylightfinish sehr unwahrscheinlich, aber der Daylightstart ausgeschlossen.
Ins Wasser, genauer in den Lago Del Gallo, geht es schon um 5 Uhr und zwar in stockfinsterer Nacht mit Leuchtboje. Kein Witz, man sieht da wirklich nix. Hab mit Finishern gesprochen. Ist wie im Darkroom, nur deutlich kälter.
Wetter und Temperatur ist auch ein weiteres Thema. Das Wasser ist im Vergleich zum Celtman zwar fast ein Jacuzzi mit 14-16 Grad, aber die Lage in einem Bergkessel mit einstelligen Temperaturen am Morgen fordert nach dem Schwimmen schon mindestens warme Gedanken. Immerhin hab ich als beschissener Schwimmer eine Chance, dass der Morgen schon graut, wenn ich aus dem Wasser komme. (Oder dem Morgen...)
Das man auf der Radstrecke mit ihren 30km langen Abfahrten schockgefrostet werden kann und dann u.a. die 48 Kehren des Stelvio und am Foscagno-Pass wieder genug Gelegenheit zum Auftauen bieten, ist irgendwie tröstlich.
Aber die Gegend ist landschaftlich natürlich der Hammer und die Laufstrecke auch vom Untergrund einfacher als beim Celtman. Aber der Cutoff ist sehr anspruchsvoll mit 21 Uhr/16 Stunden für den Berg bei Km 30 der Laufstrecke. Schaffen so 40-45% der Teilnehmerinnen. Gibt auch ne vergleichsweise hohe DNF-Quote für ein XTRI-Rennen.
Also zusammengefasst: Geil wirds, ich hab Bock und freue mich und mein Supportteam auch.
Schaffbar ist das und auch der Cutoff für mich möglich nach erster Kalkulation. Sicher ist natürlich nix und da muss in Training und Wettkampf schon vieles passen. Aber das macht es ja spannend.
Und Livigno ist ja auch eine Steueroase mit billigem Alkohol. Kann ich mich also auf jeden Fall am Ende billig weglöten, wenns geklappt hat oder auch nicht. Ich rechne mit einer Renndauer von mindestens 18 Stunden. Zeit genug also, um ordentlich Durst zu entwickeln.
Hier wirds jetzt zukünftig viel um die Probleme ( Motivationspsychologisch = Herausforderungen

) und ihre Lösungen auf dem Weg zum Start und ins Finish auf dem Carusello 3000 gehen.
Freue mich, wenn Ihr mich dabei begleitet.
