Der "religiöse Quark" dient als Rechtfertigung für Kriege, solange es Menschen gibt. Schaut man näher hin, geht es immer um dasselbe: Macht und Ressourcen.
Ja. Das ist sicher auch im Nahostkonflikt eine wichtige Triebfeder.
Doch Antisemitismus ist historisch kein Konflikt um Territorien und Ressourcen. Er ist historisch in erster Linie eine Sache des Christentums, also einer Glaubensgemeinschaft, und nicht ein Konflikt zwischen Nationen oder Völkern. Es handelt sich um normale religiöse Konflikte, welche aus der Überzeugung heraus entstehen, den wahren und einzigen Gott auf seiner Seite zu haben.
Eine ähnliche Feindschaft wie zwischen den Christen und den Juden gab es zwischen Katholiken und Protestanten oder heute zwischen Schiiten und Sunniten oder Hindus und Muslimen. Entscheidend ist der universelle Wahrheitsanspruch dieser Religionen, der alle ins Unrecht setzt, die anders denken.
Den heutigen Wischiwaschi-Christen Europas, welche die Erfahrung des Holocaust und des Dreißigjährigen Krieges in ihrem historischen Erfahrungsschatz haben, ist es teilweise schwer verständlich, wie ihr eigener Glaube entscheidend zum Antisemitismus beigetragen hat. Solche religiösen Spannungen und Pogrome sind aber für sämtliche der vorgenannten Religionen typisch.
Ja. Das ist sicher auch im Nahostkonflikt eine wichtige Triebfeder.
Doch Antisemitismus ist historisch kein Konflikt um Territorien und Ressourcen. Er ist historisch in erster Linie eine Sache des Christentums, also einer Glaubensgemeinschaft, und nicht ein Konflikt zwischen Nationen oder Völkern. Es handelt sich um normale religiöse Konflikte, welche aus der Überzeugung heraus entstehen, den wahren und einzigen Gott auf seiner Seite zu haben.
Eine ähnliche Feindschaft wie zwischen den Christen und den Juden gab es zwischen Katholiken und Protestanten oder heute zwischen Schiiten und Sunniten oder Hindus und Muslimen. Entscheidend ist der universelle Wahrheitsanspruch dieser Religionen, der alle ins Unrecht setzt, die anders denken. ....
Aber ist es nicht so, dass die jeweils Herrschenden die Religionen vor allem für ihre Machtinteressen instrumentalisierten. was Welfe angeführt hat? Die Schiffe und Soldaten der kolonialen Eroberer bezahlten die Könige und Kaufleute, weil sie IMHO damit primär Reichtum erreichen, zusammen rauben wollten und nicht, weil sie das Christentum zu den Heiden bringen wollten, was eher als Vorwand diente.
So besitzt z.B. der israelische Staat eine wichtige, zentrale geopolitische Funktion im Nahen Osten für die USA (siehe Agieren im Sicherheitsrat).
Der religiöse Quark – es sei da ein Gott im Himmel, der den jüdisch glaubenden Menschen dieses oder jenes Land geschenkt hätte – spielt vielleicht vor Ort eine Rolle. Aber in der internationalen Debatte ist das doch überhaupt kein Thema. Völkerrechtlich ist es einerlei.
Es gibt nicht den Staat Israel, weil ein Gott im Himmel es den Juden geschenkt hätte, es ist kein religiöser Quark, sondern es entstand auf Grund eines UN-Plans, um den Juden einen Staat zu geben. Das ist bis heute das einzige Land der Erde, in dem Juden unbehelligt und frei leben können, und vom Staat geschützt werden.
Völkerrechtlich relevant (bzw. gegen jegliches Recht) ist allerdings, wenn Leute das Existenzrecht dieses Staates ablehnen, und dies z.B. mit Karten ohne den Staat Israel (wie in den UNRWA-Lehrbüchern in Gaza, oder auf Gretas Halsband) oder mit Sprüchen wie "from the river to the sea" als ihre Überzeugung kundtun. Wer sich, aus welchen sonst löblichen Motiven auch immer, solchen Menschen anschließt, unterstützt den Wunsch nach der Vernichtung Israels und ihrer Bevölkerung.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Doch Antisemitismus ist historisch kein Konflikt um Territorien und Ressourcen. Er ist historisch in erster Linie eine Sache des Christentums, also einer Glaubensgemeinschaft, und nicht ein Konflikt zwischen Nationen oder Völkern. Es handelt sich um normale religiöse Konflikte, welche aus der Überzeugung heraus entstehen, den wahren und einzigen Gott auf seiner Seite zu haben.
Das Christentum hat sicher einiges dazugetan, den Antisemitismus in Europa über die Jahrhunderte lebendig zu halten. Es ist aber weder die Quelle, noch der aktuelle Haupttreiber. Der jüdische Staat wurde seinerzeit nicht von Christen, sondern von den Römern ausgelöscht, und die Juden in alle Welt zerstreut. Und seit dem 7. Jahrhundert hat der Islam sich mit zunehmendem Erfolg bemüht, dem Christentum als antisemitische Religion den Rang abzulaufen. Keines der von Dir zitierten interreligiösen Konflikte haben als Ziel, das Gegenüber auszurotten, wie es militante Antisemiten schon immer versucht haben, ob in den mittelalterlichen Pogromen, in deutschen KZ-s oder in den arabischen Kriegen und Terroranschlägen seit 1948.
Warum auch immer, aber Antisemitismus hat eine ganz andere Dimension, als die meisten anderen religiösen Konflikte dieser Welt.
Zitat:
Zitat von qbz
So besitzt z.B. der israelische Staat eine wichtige, zentrale geopolitische Funktion im Nahen Osten für die USA (siehe Agieren im Sicherheitsrat).
Israel ist nun mal der einzige freiheitlich demokratische Staat in der Region, der einzige Ort, wo Menschen jeder Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung unbehelligt leben können. Wenn wir diese Lebensweise für richtig halten, ist es unser aller Pflicht, dazu beizutragen, daß es erhalten bleibt - das ist mehr als nur Machtinteresse, finde ich, das ist mehr Demokratie verteidigen als die Bundeswehr im Hindukusch zu stationieren...
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Es gibt nicht den Staat Israel, weil ein Gott im Himmel es den Juden geschenkt hätte, es ist kein religiöser Quark, sondern es entstand auf Grund eines UN-Plans, um den Juden einen Staat zu geben.
Die Notwendigkeit eines eigenen Staatsgebietes für jüdische Menschen ist vor allem die Folge eines religiösen und rassistischen Wahns unter den Christen.
Ich halte nichts davon, wenn religiöse Glaubensgemeinschaften eigene Staaten gründen. Ich habe noch nie gesehen, dass etwas Gutes dabei herausgekommen wäre, wenn sich religiöse und weltliche Macht so fest verbinden. Aber das ist einerlei, solche Staaten existieren nunmal, und im Fall von Israel kann ich die Staatsgründung auch nachvollziehen.
Israel ist nun mal der einzige freiheitlich demokratische Staat in der Region, der einzige Ort, wo Menschen jeder Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung unbehelligt leben können.
Kennst Du das erst 2018 verabschiedete israelische Nationalstaatengesetz und die Reaktionen der arabisch-israelischen Minderheiten und anderer auf dieses Gesetz?
Zitat:
Darin wird festgeschrieben, dass Israel die „nationale Heimstätte des jüdischen Volkes“ und das vereinte Jerusalem die Hauptstadt ist. Hebräisch wird zur alleinigen Nationalsprache erklärt, während Arabisch, das in Israel bisher ebenfalls offizielle Sprache war, nur einen nicht näher definierten Sonderstatus erhielt. Betont wird auch, dass jüdische Siedlungen in Israel im Interesse des Nationalstaates seien.[6][7][5] Das Gesetz wurde von Avi Dichter (Likud) und weiteren Abgeordneten eingebracht und am 19. Juli 2018 nach achtstündiger Debatte mit 62 Stimmen bei 55 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen in der Knesset verabschiedet.[8]
und aus diesem Gesetz:
Zitat:
"1. Grundprinzipien
Das Land Israel, in dem der Staat Israel gegründet wurde, ist die historische Heimat des jüdischen Volkes. Dieser Staat Israel ist der Nationalstaat des jüdischen Volkes, in dem es sein Recht auf nationale, kulturelle, historische und religiöse Selbstbestimmung ausübt. Das Recht auf nationale Selbstbestimmung ist im Staat Israel einzig für das jüdische Volk."
Wo bleiben im letzten Satz die Rechte der arabisch-israelischen Staatsbürger und anderer ethnisch, religiöser Minderheiten? Meinem Verständnis von einem demokratisch-verfassten Staat entspricht dieses Gesetz nicht, weil es alle Nicht-Juden diskriminiert.
Doch Antisemitismus ist historisch kein Konflikt um Territorien und Ressourcen. Er ist historisch in erster Linie eine Sache des Christentums, also einer Glaubensgemeinschaft, und nicht ein Konflikt zwischen Nationen oder Völkern. Es handelt sich um normale religiöse Konflikte, welche aus der Überzeugung heraus entstehen, den wahren und einzigen Gott auf seiner Seite zu haben.
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Na ja, das ist sehr vereinfacht. Ursprünglich ging es weniger um den wahren Gott als vielmehr um seine korrekte Verehrung aus der antiken Überzeugung heraus, dass ein Gott/ die Götter korrekt und gebührend verehrt werden müssen, ansonsten ist mit einer Strafe für alle zu rechnen. An dem historischen Jesus schieden sich die Geister und dann an der Frage, ob man erst Jude werden muss um Christ werden zu können bzw. ob die jüdischen Gebote (Beschneidung, Speisegesetze) auch für Christen gelten.. Da gaben sich beide Parteien nichts (siehe Saulus der Christenverfolger bevor er zu Paulus wurde).
Und schon im Mittelalter war Antisemitismus eine krude Mischung aus Furcht vor dem Fremden (andere Rituale, abgeschlossene Gemeinschaft, Hebräisch als Kultsprache), finanziellem Neid (Juden dürfen Geld verleihen, was Christen verboten war, und verlangten natürlich Zinsen - wer schuldet schon gerne Geld) und einer Suche nach Sündenböcken in einer Welt, die häufig von Hunger, Krankheit und Krieg bedroht war (und dann kommen die vorgeschobenen religiösen Motive ins Spiel: Brunnenvergifter, Gottesmörder usw.).
Religionen sind genauso wenig das Problem wie Waffen oder Autos. Das Problem besteht in dem, was der liebe Mensch daraus macht um an das zu kommen, was er möchte.
Und kein Streit ist härter und unnachgiebiger als der zwischen Brüdern und Nachbarn (gilt für Nachbarvölker, Nachbarstaaten oder verwandte Religionen...).
Juden verstehen sich über die Religion und Kultur als Volk, während das Christentum in der Hinsicht einen universellen supraethnischen Anspruch hat. Im heutigen, nationalistischen Israel vermischt sich IMHO das jüdische Volksverständnis mit der jüdischen Religion und einem nationalistischen Nationalstaat, in dem Sinne, dass alle Juden die israelische Nation bilden (und nicht alle Staatsbürger).
Heute Fotoshooting mit Fußballtrikot, natürlich nicht irgendein schwedisches oder so, sondern ein ganz Bestimmtes. Link spare ich mir, ist ja alles nur Zufall.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen