Ernstgemeinte Frage: was denkst du, wie der Energiebedarf ab den 1960ern gedeckt hätte werden können, wenn nicht über fossile Brennstoffe?
Erstmal weiter mit den Fossilen. Man hätte sich aber bereits damals an den Aufbau einer emissionsfreien Energieversorgung machen können. Schritt für Schritt, in aller Ruhe.
Ein großer Teil unserer heutigen gesellschaftlichen Widerstände kommt ja daher, dass wir dieses Problem jahrzehntelang verschleppt haben, und jetzt alles ganz schnell gehen muss. De facto hatten wir 50 Jahre Zeit.
1960 war der Energieverbrauch in Deutschland pro Kopf etwa halb so groß wie heute.
Der Metzger denkt, das Fleisch habe ihn reich gemacht. Was er nicht sieht: Auch als Gemüsehändler wäre er zu Wohlstand gekommen.
Ich denke, Du ähnelst in diesem Punkt dem Metzger.
Dafür müsste man aber auch Gemüse produzieren/günstig einkaufen um damit reich zu werden.
Wie hätte denn vor 150, 100 oder 50 Jahren grüner Strom in ähnlichen Mengen produziert werden sollen, der uns den Wohlstand den wir heute haben gebracht hätte?
Erstmal weiter mit den Fossilen. Man hätte sich aber bereits damals an den Aufbau einer emissionsfreien Energieversorgung machen können. Schritt für Schritt, in aller Ruhe.
Ich weiss nicht, ob das irgendso ne Legende war, aber ein Kollege hat mir mal erzählt, dass sein Bruder an einem Forschungsprojekt zu einem emissionsfreien Verbrennungsmotor mitgearbeitet habe.
Als das Projekt erfolgreich abgeschlossen war, kam irgendn Minaeralölkonzern, kaufte alles unter strikten Auflagen, kein Wort drüber zu verlieren, und versenkte alles in der Schublade.
Live dabei war ich bei nem Projekt eines Bekannten, der mit Freunden einen Kunststoffheizkessel entwickelt hatte. Sie gewannen einiges an Innovations- und Forschungspreisen damit und sahen sich vor ner gloriosen Zukunft.
Sie wussten allerdings nicht, wie sie das Ding finanzieren sollten und hatten die güldene Idee einer Art frühen Kickstarters (weit zurück im letzten Jahrtausend), klapperten Heizungsbaufirmen in der näheren und weiteren Umgebung ab und sammelten so die Kohle ein.
Auf irgendne Weise schaffte es ein etablierter Heizkesselbauer, Strohmänner in das Unternehmen einzuschleusen, denen relativ schnell ne feindliche Übernahme gelang und in Folge, das Projekt einzustampfen.
Selbstredend, dass alle Handwerker, die investiert hatten, ihre Kohle los waren.
Ob jetzt an der Motorengeschichte was dran ist oder nicht, bin ich überzeugt davon, dass es zu jeder Zeit durchaus ernstzunehmende und erfolgversprechende Ansätze und Alternativen gegeben hat.
Die passten nur halt den Platzhirschen nicht ins Geschäftskonzept.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Wie hätte denn vor 150, 100 oder 50 Jahren grüner Strom in ähnlichen Mengen produziert werden sollen, der uns den Wohlstand den wir heute haben gebracht hätte?
Das wäre vermutlich nicht gelungen. Andererseits wären wir Deutsche vermutlich nicht mit Panzern nach Russland gefahren und die Amerikaner hätten keine Atombomben aus Flugzeugen auf Japan geworfen.
Wir wissen es nicht, wie die Welt sich entwickelt hätte, wenn wir dies oder jenes anders gemacht hätten. Ich halte es aber für verdächtig, wenn jemand behauptet, sie wäre in jedem Fall eine schlechtere Welt gewesen. Das scheint mit eine eher ideologische Weltsicht zu sein.
Das wäre vermutlich nicht gelungen. Andererseits wären wir Deutsche vermutlich nicht mit Panzern nach Russland gefahren und die Amerikaner hätten keine Atombomben aus Flugzeugen auf Japan geworfen.
Wir wissen es nicht, wie die Welt sich entwickelt hätte, wenn wir dies oder jenes anders gemacht hätten. Ich halte es aber für verdächtig, wenn jemand behauptet, sie wäre in jedem Fall eine schlechtere Welt gewesen. Das scheint mit eine eher ideologische Weltsicht zu sein.
Vielleicht habe ich etwas überlesen, aber ich denke, das hat hier niemand behauptet. Es ging doch um die (von dir) aufgebrachte These, unser Wohlstand von heute wäre auch ohne (oder mit deutlich weniger) fossilen Brennstoffen erreichbar gewesen.
Wir wissen es nicht, wie die Welt sich entwickelt hätte, wenn wir dies oder jenes anders gemacht hätten. Ich halte es aber für verdächtig, wenn jemand behauptet, sie wäre in jedem Fall eine schlechtere Welt gewesen. Das scheint mit eine eher ideologische Weltsicht zu sein.
Wir wissen aber, dass sie sich deutlich zum positiven entwickelt hat in Bezug auf folgendes:
Zitat:
Es ist aber belegt, dass wir ohne die fossilen Energien heute eine deutlich geringere Lebensqualität hätten, wenn wir Kriterien wie Kindersterblichkeit, Hygiene, Hunger, etc. ansetzen.
Ich habe auch geschrieben, wenn man diese Kriterien anlegt. Ohne dem wären natürlich deutlich weniger Menschen auf dem Planeten. Die Sterblichkeit wäre deutlich höher und wir hätten sehr wahrscheinlich heute noch weltweit feudale Gesellschaften. Das ist nicht 100% sicher, aber sehr wahrscheinlich.
Aus der Perspektive eines Naturliebhabers kann man das sicher als Rückschritt betrachten. meine Perspektive ist eine andere. Und die Kriterien liegen auf dem Tisch
Wie hätte denn vor 150, 100 oder 50 Jahren grüner Strom in ähnlichen Mengen produziert werden sollen, der uns den Wohlstand den wir heute haben gebracht hätte?
Die Öllobby hat relativ schnell eine Marktmacht erlangt und genutzt dass Versuche in die Richtung lange nie ernsthaft stattfanden.
Wind- und Wasserkraft waren zu der Zeit nicht unbekannt, genauso wenig wie E-Autos, Batterien, Energiepflanzen ... für den Gewinn auf der einen Seite haben wir auf der anderen auch verdammt viel verloren. Wie viele Kriege, Tote und Krankheiten gehen auf die Kappe der fossilen Energien? Siehe mein Link, alleine in London geht man von weit 5stelligen wenn nicht gar über die Jahre 6stelligen Todeszahlen aufgrund der Abgase aus. Weltweit?
Und viele Gewinne gehen nicht auf das Konto der Fossilen. Erkenntnisse in Medizin und Hygiene, das Wissen wie wichtig eine Abwasser- und Müllentsorgung für die Gesundheit ist, Antibiotika waren ein gewaltiger Fortschritt in der Medizin, Elektrifizierung, fließend Wasser, ... sehr vieles wäre auch ohne die Fossilen erfunden und umgesetzt worden.
Wie hätte sich Lebensqualität, Gesundheit etc.. entwickelt ohne die negativen Auswirkugnen der fossilen Verbrennung? Ohne den Weg zu überbordendem Fleischkonsum? Ohne Fast-Food?
Kindersterblichkeit und Hygiene bestreite ich mal fröhlich, dass die insbesondere Erdöl etc gebraucht hätten.
Louis Pasteur und insbesondere seine waermebehandlung der Milch (keimabtoetung) als großer Faktor war ebenso wie das obligatorische Händewaschen der Geburtshelfer seit Ignaz Semmelweis (heißes Wasser und Seife!) ohne größere Probleme machbar, man musste es halt wissen (und machen).
Alles um 1850-1900.
Sterile Operations- und Untersuchungsinstrumente (auskochen, in jod einlegen) gab es seit John (?) Lister, ähnlicher Zeitraum.
Robert v Ostertag hat paar Jahre später erheblich zu insbesondere Fleischhygiene beigetragen („Fleischbeschau, Stichwort Trichinen etc.).
Einwegspritzen, -Kanülen etc kamen erst richtig in den 70er Jahren, vorher waren auskochbare glasspritzen und vollmetallkanuelen etc üblich.
Haber-Bosch, Liebig und co wären vermutlich so nicht gekommen.
Aber vielleicht dafür was anderes. Kaffeesatzleserei.