Ein wesentlicher Beitrag zu den stetig erhöhten Renditezielen ist u.a. der steigende Anteil von bürokratisch verursachten "Bullshit-"Jobs, um der steigenden Zahl von Verordnungen, Audits, etc. gerecht zu werden. Bei uns in der Firma fallen auf ca. 80 Produktive Mitarbeiter inzwischen 2 - 3 Stellen, die sich nur noch mit der Erfüllung von Vorschriften (Sicherheit, Umwelt, ...) befassen. Als Ausgleich wurden Stellen im kaufmännischen abgeschafft, das können doch die Mitarbeiter nebenbei selbst erledigen. Das alles senkt die Produktivität, bzw. das Geld dafür muß zusätzlich erwirtschaftet werden.
Diese Logik erschließt sich mir nicht.
Völlig einverstanden, dass es viel zuviel bloedsinnige vorschriften etc. Gibt.
Und wenn das zu Preiserhöhungen führt, ok, point taken.
Aber deswegen mehr(!) Geld rauszupressen?!
Der Handwerksmeister, der 2x täglich die Sohlentiefe der arbeitsschuhe seiner Angestellten prüfen (und dokumentieren!) muss, der Apotheker, der dreimal täglich die Temperatur seiner Kühlschränke prüfen (und dokumentieren!) muss, erhöhen die dann auch ihre Renditeziele, indem sie paar angestellte rausschmeissen?
Das sieht auch die US-Investmentbank Lazard so, die jährlich einen Bericht über die Gestehungskosten für Strom herausgibt.
"Erneuerbare Energien bleiben die kostengünstigste Form neuer Stromerzeugungsanlagen ohne Subventionen."
Danke. Interessanter Bericht. Da wird unter anderem an einem Beispiel die Herausforderung dargestellt:
Wenn du z. B. 1 MW Wind installierst, deckt dieser nur zu ~15–40 % die Spitzenlast (→ Effective Load Carrying Capability).
Den Rest (~60–85 %) musst du über andere Technologien absichern.
Diese Reserve kostet extra – und wird bei 100 % EE-Anteil zur eigentlichen Herausforderung.
Lazard betont, dass auch bei günstiger Erneuerbaren-Stromerzeugung ein signifikanter Anteil gesicherter Leistung notwendig bleibt.
Genau das sehen wir ja gerade. Nicht umsonst wirbt Lazard für einen technologieoffenen Energiemix.
Wenn du z. B. 1 MW Wind installierst, deckt dieser nur zu ~15–40 % die Spitzenlast (→ Effective Load Carrying Capability). Den Rest (~60–85 %) musst du über andere Technologien absichern.
Das ist der gegenwärtige Zustand. Für die Zukunft sieht das anders aus. Man muss eben mehr als 1 MW Windkraft installieren – außerdem Photovoltaik etc., verbundene Netze und Stromspeicher. Zusätzlich kann die benötigte Spitzenlast verringert werden.
Soso.
Et vice versa?
Auch in der Uckermark gibt es doch sicher Besen, wo man vor der eigenen Haustür kehren kann.
Billigste Psycho-Sprüche täuschen nicht darübef weg, dass Du nur auf 1 Jahr (Rosinenpickerei) und ich auf drei Jahre wirtschaftliche Entwicklung verweise.
Diese Logik erschließt sich mir nicht.
Völlig einverstanden, dass es viel zuviel bloedsinnige vorschriften etc. Gibt.
Und wenn das zu Preiserhöhungen führt, ok, point taken.
Aber deswegen mehr(!) Geld rauszupressen?!
Der Handwerksmeister, der 2x täglich die Sohlentiefe der arbeitsschuhe seiner Angestellten prüfen (und dokumentieren!) muss, der Apotheker, der dreimal täglich die Temperatur seiner Kühlschränke prüfen (und dokumentieren!) muss, erhöhen die dann auch ihre Renditeziele, indem sie paar angestellte rausschmeissen?
Der Handwerker erhöht seine Rendite, um die unproduktive Zwangskosten zu decken, indem er Preise erhöht - das kann er, weil keiner sich einen billigeren Handwerker aus China holen wird.
Eine Firma, die Industrieprodukte für den internationalen Markt produziert, kann das nicht, denn dann ist sie teurer als die Konkurrenz, und kann weniger verkaufen. Sie muß diese Kosten über interne Maßnahmen "erwirtschaften", u.a. indem Stellen reduziert werden (und die gleiche Arbeit auf weniger Schultern verteilt wird). Das erhöht auch die Rendite. Übrigens, in den meisten Fällen wird hierzulande nicht entlassen, sondern nur keiner ersetzt, der geht, was für die Angestellten erst mal "nur" mehr Arbeit bedeutet, aber kein direktes Risiko.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Da kannst du kämpfen so viel du willst, der globale Ausgleich wird zwangsläufig weiter voranschreiten. Schwellenländer wollen völlig zu Recht ihren Anteil am globalen Industriekuchen und werden uns weiter Marktanteile abnehmen.
Wer natürlich immer noch der Kolonialzeit nachtrauert und der Meinung ist, dass die reichen Industrienationen ihren exorbitanten Wohlstand gegenüber allen ärmeren Regionen verteidigen können und Schwellenländer doch lieber von Landwirtschaft statt Industrie leben sollten, der mag das evtl. nicht akzeptieren. Verhindern lässt sich diese Entwicklung aber nicht und das ist auch gut so. Wir müssen nachhaltige Wirtschaftskonzepte finden, immer nur auf Wachstum auf Kosten anderer zu setzen führt in die Sackgasse.
Mein Gott, jetzt kommt noch die Kolonialzeit hinzu. Nokia war schon dabei, der Klassiker Webstühle natürlich auch. Es ist schon eine Art von Komik, wie Dinge verteidigt werden, die einem letztendlich zuwider laufen.
Immer geht es doch auch um Maximierung von Profiten. Die Tanker wollen doch nur in Gewässer, wo sie noch mehr abgrasen können.
Selbstverständlich müssen wir nachhaltige Wirtschaftskonzepte finden, das höre ich seit Jahrzehnten. Aber "wir" sollten das finden. Dafür setze ich mich ein.