Dann habe ich endlich festen Boden unter den Füßen und bin wieder auf den Beinen. Ein schönes Gefühl, noch etwas wacklig, aber keine Krämpfe. Erster Blick fällt auf die Uhr: 57 Minuten irgendwas. Wow, das war mein nicht wirklich realistisches erscheinendes Traumziel. Nächster Blick geht nach vorne, wo mich meine Frau anstrahlt und mich aus dem Wasser zieht. Ich bin ja immer froh, Anke zu sehen, aber diesmal besonders. War mein bestes Schwimmen bisher und hat auch noch Spaß gemacht, Ich grinse wie ein Honigkuchenpferd und bin einfach nur glücklich.
Anke hakt mich unter und wir rennen gemeinsam den steilen steinigen Strand hoch. Dudelsäcke und Drumms geben den Takt vor. Ich schreie innerlich vor Glück einmal laut „Yes“ . Erste Disziplin abgehakt. Ich darf auch an dieser Stelle daran erinnern, das dies hier ja ein Nichtschwimmerblog ist.
Plötzlich und früher als erwartet sehe ich ihn. Ich hatte Sascha in einer anderen Gruppe erwartet. Schnell aber vorsichtig balanciere ich über die Steine runter an den Schwimmausstieg. Sascha strahlt über das ganze Gesicht. Ich hatte keine Ahnung wieviel Uhr es war und wusste somit auch nicht, dass er nur eine Stunde gebraucht hatte. Wir sind beide erleichtert und glücklich, dass das Schwimmen überstanden ist. Glücklicherweise zittert Sascha nicht. Das wird den Wechsel erheblich erleichtern. Jetzt blos nicht stolpern oder ausrutschen….ich halte ihn lieber am Arm fest.
Am Wechselplatz begrüsst mich Igor und beglückwünscht mich zur guten Zeit und macht fleissig Fotos. Ich grinse derweil fröhlich weiter. Aber das Rennen ist ja noch nicht zu Ende, also erstmal aus den Neosachen raus. Mir ist zwar überhaupt nicht kalt, aber meine Finger sind klamm, so dass Anke mir helfen muss. Das haben wir zum Glück schon trainiert. Salzwasser abspülen und Racesuit hochziehen.Socken an.
Igor ist auch zum Wechselplatz gekommen. Mit etwas Unterstützung von Igor und mir pellt sich Sascha aus den verschiedenen Neopren-Lagen. In der Zeit schalte ich schnell den Bike-Computer und das Varia an, was ich vorher vergessen hatte Nach dem Abspülen mit Wasser setzt sich Sascha in den Sessel. Ich stelle ihm die Schuhe mit dem Kompressionskniestrümpfen hin. Zu meinem Glück, kann er die Strümpfe alleine anziehen. , die erste größere Supporterhürde ist somit geschafft. Beim Üben bin ich an den Strümpfen immer gescheitert. Dann noch in die Schuhe rein. Ich wühle Tracker und Handy aus der Bauchtasche meines Bug-Shirts. Dann noch die Gele und Regenjacke aus der Fahrradtasche genommen. Während Sascha ein Schluck Tee trinkt stopfe ich alles in die Rückentaschen. Er ist abmarschbereit und schnappt sich sein Rad. Gute Fahrt!
Anke gibt mir Gele und ganz wichtig, den Transponder.
Dann nehme ich mir die Zeit und trinke noch ein paar Schlucke warmen süssen Tee verabschiede mich erstmal vom Team und laufe mit dem Rad durch die lange Wechselzone. Aufsteigen und gleich mal eine 20% Rampe hoch zur Straße. Ein kleiner Vorgeschmack für die nächsten Stunden. Und es werden viele Stunden werden.
Igor und ich packen alles Neozeug in die Tasche mit den Schwimmsachen. Ein kurzer Blick in die Radtasche…sieht gut aus, nur noch Notfall-Wechselklamotten und ein Longsleeve drin. Die Supporter müssen sofort alles mitnehmen, es darf nichts in der Wechselzone liegen bleiben. So marschieren wir bepackt zum Auto. Glücklicherweise ist das nicht weit. Am Auto nochmal kurz die Taschen sortieren: Schwimmtasche ganz nach hinten, an die Seite das Ersatzrad und die Lauftasche und Igors Laufrucksack. Ganz vorne Werkzeugtasche und Radklamotten. Im Innenraum haben wir die Tasche mit Supporter Verpflegung, eine Kiste mit vorgemischten Radflaschen und eine Tasche mit Athleten Verpflegung inklusive Maltodose, Zuckertüte, Waage und Salzdose verstaut. Jetzt geht’s richtig los
Wahnsinn. Mich hätte schon die Planung überfordert und die Schwimmzeit finde ich jetzt für einen "Nichtschwimmerblog" nicht angemessen (oder eher andersherum: der Titel passt nicht zur Zeit ).
Vielen Dank fürs Mitnehmen, auch aus der Supportersicht, die ohnehin schon einen wichtigen Part spielen, und hier natürlich noch viel mehr. Ich bin gespannt auf die nächsten Strecken.
Wahnsinn. Mich hätte schon die Planung überfordert und die Schwimmzeit finde ich jetzt für einen "Nichtschwimmerblog" nicht angemessen (oder eher andersherum: der Titel passt nicht zur Zeit ).
Dankeschön!
Die Planung hat mich auch überfordert. Zum Glück hab ich meine Frau. Ich sage dann, das wird schon irgendwie gehen und lege den Optimismus vor, und sie tüftelt dann meist konkret an logistischen Lösungen und Plänen.
Fairerweise muss man zu der Schwimmzeit sagen: Für die 3,4km, die offiziell ausgeschrieben sind, muss man schon einen ziemlichen Bogen um die Inseln Schwimmen. Ich denke eher, 3.200m sind realistisch bei guter Orientierung und wir hatten an diesem Tag sehr glattes Meer und teilweise auch eine hilfreiche Strömung.
Andererseits sind 11 Grad nun wirklich extrem und kraftraubend und ich hab echt eine gute Linie gefunden und gut performed. Bin also echt zufrieden mit dem Schwimmen und stolz auf die Leistung.
Zitat:
Vielen Dank fürs Mitnehmen, auch aus der Supportersicht, die ohnehin schon einen wichtigen Part spielen, und hier natürlich noch viel mehr. Ich bin gespannt auf die nächsten Strecken.
Gebe ich weiter! Ich denke, ich kann am Wochende den Radpart liefern!