Was für ein Tag, aber immerhin noch ein knappes Daylight Finish, kurz vor Sonnenuntergang bin ich im Ziel
Allen Respekt bei so vielen Problemen und Pech das ganze durchzuziehen.
Sieh es mal so, schlechter kann es eigentlich bei deiner nächsten Langdistanz nicht kommen.
Hut ab drbig, ganz stark!
Hatte in Rapperswil drei Platten und irgendwann über 2 Stunden verloren, für mich war dann zwangsweise fertig. Ursache: Felgenband an einer Stelle minimal verrutscht. da musst erstmal draufkommen...
Aber Deine Geschichte ist überhart und Dein Kampf mega!!!
Ich teile dann auch mal gerne meine Erfahrungen meiner vierten LD und Ersten in Frankfurt:
Ich habe meine Startunterlagen bereits am Freitag abgeholt und war dann doch etwas überrascht die Nummer 2158 zu bekommen, anscheinend bin ich doch etwas spät dran. Egal, am Ende muss das ja kein Nachteil in der WZ sein.
Mir ist dann erst mal wieder bewusst geworden, wie schwer es ist die nötige Menge Kohlenhydrate zum Carb Loading aufzunehmen. Probleme, die wohl auch nur Ausdauersportler haben, von denen andere träumen würden.
Samstag dann einen kurzen Lauf und eine kurze Radfahrt gemacht. Hat sich alles sehr gut angefühlt, aber die Hitze hat mir schon ganz schön zu schaffen gemacht. Dazu war es am Samstag auch noch sehr windig. Aber egal, das Wetter kann man nicht beeinflussen und der Körper hat sich gut angefühlt.
Nach ca. 30 Minuten Stau zum Bike Check-In das Fahrrad ohne große Umstände abgegeben und kurz einen Spaziergang zum Schwimmstart gemacht. Die Stimmung war grandios und die Aussicht auf den Strand und den See hat dazu geführt, dass ich das erste Mal an dem Wochenende Schmetterlinge im Bauch hatte. Ich war mir bis zu dem Zeitpunkt noch recht sicher, dass es kein Neoverbot geben wird, da die Wassertemperatur der Homepage noch unter 24 Grad Celsius war. Aber egal, geschwommen wird so oder so.
Den restlichen Samstag dann noch ruhig verbracht und mit knapp 20.000 Schritten (nah, wer kennts?) früh ins Bett gegangen.
Sonntag aufgestanden, gefrühstückt und alle anderen Geschäfte gemacht, die nötig sind. Alles lief super und es ging zum Shuttlebus. Gleich den ersten bekommen und als erster in den Bus gestiegen. Alles lief wie geplant und die Aufregung hielt sich in Grenzen.
Dem Busfahrer wurde nun gesagt, er solle einem Motorrad hinterherfahren, der uns direkt zum Schwimmstart lotst. Nach ca. 45 Minuten fahrt kam dann ein Athlet nach vorne und fragte den Busfahrer, ob er überhaupt wisse, wo wir hinfahren müssen, weil wir uns immer weiter vom Schwimmstart entfernen. Der verwies nur auf den Motorradfahrer und brachte diesen nach ein paar Lichthupenmanövern zum Stoppen. Das stellte sich als gute Idee heraus, da der Motorradfahrer gestand, dass er sich verfahren hatte und keinen Plan mehr hat, wo es lang geht. Google Maps sei dank waren wir dann aber ca. nach einer Stunde bei der Einfahrt zum See. Bei der falschen Einfahrt, wie sich herausstellen sollte. Dort mussten wir dann noch mal 15 Minuten warten, bis wir hereingelassen wurden. Da der Ordner dachte wir wären Zuschauer, wollte er uns auf den Besucherparkplatz lotsen. Nachdem er aber das Geschrei von ca. 50 Athleten aus dem Bus gehört hat, hat er sich dann doch entschlossen uns direkt zum Schwimmstart fahren zu lassen.
So, es war nun ca. 30 Minuten vor dem Start und nach kurzer Radvorbereitung, Calv Sleeves wieder ausziehen und Neo in den weißen After Race Bag stecken gings zum Vorstartbereich. Die Profis waren da schon unterwegs. Ich sicherte mir relativ weit vorne einen Platz und wartete auf den Startschuss.
Nach dem obligatorischen Wiking Clap ging es los. Nach ein paar Minuten war ich im Wasser und hatte die Probleme meines Lebens. Absolute Atemnot und beklemmendes Gefühl in der Brust. Ich konnte kaum atmen und entschied mich am Rand des Athletenstroms zu schwimmen und erst mal locker etwas Brust zu schwimmen. Als die Atmung wieder unter Kontrolle war startete ich einen erneuten Schwimmversuch und es stellte sich heraus, dass alles wieder normal war. Puh, Glück gehabt, ich dachte schon, dass war es für den Tag.
Das Schwimmen verlief dann ganz unspektakulär, außer, dass man mit der tief stehenden Sonne kaum wusste, wo es lang geht und ich mich etwas verschwommen habe. Aber nach 77 Minuten ging es aus dem Wasser. Keine Glanzleistung, aber es war wenigstens vorbei.
Also ab aufs Rad. Alles läuft gut und die Beine fühlen sich gut an. Die Frankfurter Straßenqualität könnte besser sein, aber OK, was will ich mich beschweren. Ich schaffe es gerade noch einem Drogenabhängigen auszuweichen, der im Rausch auf die Straße torkelte, Glück gehabt.
Die restliche Strecke ist aber ganz OK, bis auf das Kopfsteinpflaster, welches wirklich nicht brauchen würde, aber das wurde ja schon lang genug hier diskutiert. Meine Meinung: Gibt bessere Untergründe für Triathlon Räder….
Am Ende des Radfahrens bin ich aber ganz schön platt und froh nach Frankfurt rollen zu können. 5:13 Uhr steht auf der Uhr mit ca. 180 Watt NP. Bin ich zufrieden und nehme ich so mit.
So wie sich zu dem Zeitpunkt meine Beine angefühlt haben, war ich mir nicht sicher, wie das Laufen so funktionieren würde. Die Sonne brannte nun bereits gnadenlos runter und führte schon bei vielen Athleten in der ersten Runde dazu, dass sie gingen.
Also erstmal loslaufen, locker natürlich, also Blick auf die Uhr und da steht ein 4:30 Pace. Wohl doch nicht so locker wie gedacht. Also langsamer machen. Mein Plan war so lange wie möglich eine 4:55 – 5:00 Pace zu halten. Das ging die ersten zwei Runden dann erstaunlich gut und die Temperatur war kein Problem für mich. Ich mag heiße Wettkämpfe lieber als zu kalte und das spielte mir in die Karten. Die dritte Runde war dann aber schon um einiges härter und ich musste mich zwingen die Pace zu halten. Das funktionierte aber noch einigermaßen gut, vor allem, weil ich bei den Verpflegungstellen nun langsamer machte und mich gut versorgte. Die Maurten Gels lieferten die nötige Energie, auch wenn ich das pappsüße Zeug eigentlich schon nicht mehr sehen konnte. Aber jammern kann man ja auch nach dem Zieleinlauf.
Die dritte Runde war geschafft und es ging auf die Letzte. Nun wusste ich, dass ich es auf jeden Fall ohne Wandertag schaffe. Diese Runde war aber wirklich nur durch mentale Härte machbar. Der Körper war längst durch.
Ein letztes Mal über die Brücke und endlich nach rechts ab in den Zielkanal. Ein himmlisches Gefühl! 3:41 Stunden mit 5:10 Pace. Besser als ich gedacht hätte! Geil!
Danach gabs gute Verpflegung in Form von Pizza und Bier und dann gings ab zum Duschen.
Mein zeitlich schlechtestes, aber zugleich härtestes Rennen. Ich bin stolz und trotzdem höchst zufrieden.
Mein zeitlich schlechtestes, aber zugleich härtestes Rennen. Ich bin stolz und trotzdem höchst zufrieden.
Danke Frankfurt, geil wars!
Glückwunsch zum Finish, top durchgezogen!
Zitat:
Zitat von Veloholic87
Dem Busfahrer wurde nun gesagt, er solle einem Motorrad hinterherfahren, der uns direkt zum Schwimmstart lotst. Nach ca. 45 Minuten fahrt kam dann ein Athlet nach vorne und fragte den Busfahrer, ob er überhaupt wisse, wo wir hinfahren müssen, weil wir uns immer weiter vom Schwimmstart entfernen. Der verwies nur auf den Motorradfahrer und brachte diesen nach ein paar Lichthupenmanövern zum Stoppen. Das stellte sich als gute Idee heraus, da der Motorradfahrer gestand, dass er sich verfahren hatte und keinen Plan mehr hat, wo es lang geht. Google Maps sei dank waren wir dann aber ca. nach einer Stunde bei der Einfahrt zum See. Bei der falschen Einfahrt, wie sich herausstellen sollte. Dort mussten wir dann noch mal 15 Minuten warten, bis wir hereingelassen wurden. Da der Ordner dachte wir wären Zuschauer, wollte er uns auf den Besucherparkplatz lotsen. Nachdem er aber das Geschrei von ca. 50 Athleten aus dem Bus gehört hat, hat er sich dann doch entschlossen uns direkt zum Schwimmstart fahren zu lassen.
ich dachte erst du beschreibst den Bus in dem ich war, erst gegen Ende deines Texts merkte ich dass es ein anderer gewesen sein muss. Wir stiegen ca 4:20 ein, selbes Spiel Busfahrer fährt auftragsgemäß dem Motorrad hinterher. A3 Richtung Offenbach schonmal falsch, A661 Richtung Süden dann eine mögliche Korrektur, aber an Ausfahrt Langen vorbei ganz sicher falsch. Da mussten wir auch nach vorne zum Fahrer, der sich aber auf seinen Auftrag berief und weiter dem Motorrad folgt. Autobahnende Egelsbach, Motorradfahrer fährt rechts ran. Ich zu ihm, er gesteht dass er sich vergurkt hat und nicht weiss wo's weitergeht. Gemeinsam aufm Handy geguckt, weiter zur A5, nächste Ausfahrt Zeppelinheim, quer rüber und runter an den See. Erleichterung im Bus als es heisst wir sind gleich da. Nach 1h Busfahrt die eigentlich 20min dauern sollte.
Wenn die Busfahrer sich lokal nicht auskennen, ok, dann sollen sie einem ortskundigen Motorrad folgen. Wenn die sich aber auch nicht auskennen und trotz Karte auf dem Tank nicht wissen wo's lang geht ergibt's keinen Sinn.
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Grüße
Tri-K
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