Weil ich den FFM 2025 Thread nicht kapern will, ich das Thema aber spannend finde, grabe ich den alten Thread aus. Ist nebenbei auch noch spannend, was vor 6 Jahren dazu geschrieben wurde.
Hier also die Fortsetzung aus dem FFM 2025 Thread.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Oberhalb von 38.5°C kommt man gar nicht so leicht.
[...]
In der Praxis landet man daher bei der Parole, je heißer, desto besser.
Zitat:
Zitat von Tweety955
Die Triathlon Crew hat kürzlich ein Video zum Hitzetraining hochgeladen,
Danke euch. Hab das Video angeschaut. Ich frage mich, wie man 4-5x 45min / Woche für 3-5 Wochen idealerweise in eine strukturierte Vorbereitung einbaut? Die Zeit kommt ja noch oben drauf bzw. geht weg vom Zeitbudget. Meiner Erfahrung nach ist so n Zeitbudget nämlich im normalen Alltag eh gerne mal etwas zu klein
Das ist aus meiner Sicht ein praktischer Unterschied zu einem Höhentrainingslager, in dem man ja weiterhin strukturiert die geplanten Umfänge absolviert und man die Zeit dafür eingeplant hat, weil man das Höhentrainingslager im Urlaub macht.
Ich denke die gängigste Methode ist, dass man bei einer 2h Grundlagenausfahrt zum Beispiel 1-1,5h draußen fährt und danach direkt auf der Rolle noch das Hitzetraining ran hängt, so hat man kaum mehr Zeitaufwand und den gewünschten zusätzlichen Reiz.
Hast du oder irgendjemand ne Idee, wie lange der Effekt hält oder is das individuell? Man würde das ja wahrscheinlich nicht zwingend in der Race Week einer LD machen wollen, oder? Is ja beim Höhentraining auch so, dass es einen individuell optimalen Zeitpunkt gibt, der bei der Rückkehr aus der Höhe den Boost bringt.
Ich habe nur begrenzt viel Ahnung und es selbst auch noch nie probiert. Habe eben nur die oft zitierte Studie hier mal überflogen.
Nach meinem Verständnis wurde der Test direkt nach der 5 Wochen Phase durchgeführt und zu diesem Zeitpunkt war die höhere Leistungsfähigkeit vorhanden. 3 Wochen später scheint aber kein Effekt mehr zu sehen.
Ich kann nur schwer einschätzen wie groß die zusätzliche Belastung und Ermüdung durch Heattraining ist, würde aber ohne Erfahrung vermutlich in der Rennwoche auch darauf verzichten. Auch wenn der Effekt von Heattraining schnell abklingt, geht es ja in der Rennwoche oft in erster Linie ums gute Gefühl.
Wenn ich persönlich das Thema mal angehen würde, würde ich wohl beim ersten mal 6 Wochen vor dem Wettkampf damit starten und dann in der Rennwoche kein Heattraining mehr machen.
Je nach Gefühl und Leistung könnte man dann eventuell das Protokoll überarbeiten.
Ich habe gerade ein bisschen recherchiert und es gibt scheinbar bis jetzt nur begrenzt viele Studien über Heattraining. Interessant finde ich aber auch diese Studie zum Thema Akklimation. Welche zeigt, dass eine Art Panik Hitzeakklimation durchaus gute Ergebnisse erzielt. Dabei geht es aber um Akklimtation und nicht um Training.
Edit: Nachdem ich mich vor 2,5 Wochen bei einer Mitteldistanz an einem der wärmsten Tage seit langem komplett abgeschossen habe, hatte ich auch das Gefühl danach gut Akklimatisiert zu sein. Würde also auch aus persönlicher Erfahrung behaupten, dass ein sehr konzentrierte Hitzereiz für die Akklimatisierung hilfreich ist.
Wie so oft bei Youtubern werden wissenschaftliche Studien mit Trainingsempfehlungen verwechselt oder in einen Topf geworfen.
Wenn man in einer oder mehreren Studien herausfindet, dass 5x 45 Minuten Hitzetraining pro Woche soundsoviel Leistungsverbesserung bei einem ganz bestimmten Belastungstest bringen, ist das noch lange keine Trainingsempfehlung oder gar ein Trainingsplan. Es heißt nur: Wenn Du die Hitzereize auf diese Weise setzt, gibt es eine durchschnittliche Anpassungsreaktion mit dieser oder jener Effektstärke.
Anderes Beispiel: Wenn Du 5x pro Woche in den Kraftraum gehst, findet man in Studien eine Verbesserung der Maximalkraft von XY. Es bedeutet nicht: Gehe 5x pro Woche in den Kraftraum. Wissenschaftliche Grundlagen sind keine Trainingspläne.
Selbstverständlich kann man Hitzetraining auch anders machen als bei einem möglichst standardisierten Studiendesign.
Ich habe im letzten Jahr einige Athleten beobachtet die sich mittels Hitzeanpassung auf Hawaii vorbereitet haben.
Ergebnis: ich bin von den Ergebnissen enttäuscht.
Ich stelle damit nicht in frage, dass sowas funktioniert, allerdings gibt es viele andere Parameter die in die Rechnung eingehen:
Pacing
Hydration
Ernährung
Training
Etc.pp
Wenn man da nicht seine Hausaufgaben macht ist das Hitzeproblem nur eines von vielen.
Ich lese hier oft, wie viel Wert auf gezieltes Hitzetraining gelegt wird – klar, es kann absolut hilfreich sein, sich an höhere Temperaturen zu gewöhnen. Aber meiner Meinung nach sollte man das Ganze immer in Relation zum restlichen Training sehen.
Was bringt es dir, wenn du dreimal die Woche in der Sauna trainierst oder bei Mittagshitze deine Einheiten machst, aber danach so platt bist, dass du die nächsten Tage dein eigentlich geplantes Training nicht mehr sauber durchziehen kannst? Die Belastung durch Hitze ist real, und wenn sie die Qualität des restlichen Trainings drückt, ist langfristig keinem geholfen.
Außerdem: Wer bei Hitze grundsätzlich Probleme hat, wird auch mit vorherigem Hitzetraining beim Wettkampf kämpfen – vielleicht ein bisschen weniger, aber wegzaubern kann man die persönliche Hitzeempfindlichkeit damit auch nicht. Da würde ich eher schauen, dass ich mein normales Training möglichst sauber durchziehe und mich im Wettkampf bewusst für Rennen entscheide, bei denen die Temperaturen nicht komplett eskalieren.
Ich persönlich komme mit Hitze recht gut klar – Hawaii war für mich z. B. überhaupt kein Problem. Dafür wären kalte, nasse Rennen wie in Wales gar nichts für mich. Am Ende ist das alles auch Typsache.
Was bringt es dir, wenn du dreimal die Woche in der Sauna trainierst oder bei Mittagshitze deine Einheiten machst, aber danach so platt bist, dass du die nächsten Tage dein eigentlich geplantes Training nicht mehr sauber durchziehen kannst? Die Belastung durch Hitze ist real, und wenn sie die Qualität des restlichen Trainings drückt, ist langfristig keinem geholfen.
Voll. Das is auch mein „Concern“ bei dem Thema. Die Botschaften höre ich wohl, alleine kann ich mir das grad nicht so wirklich im normalen Training vorstellen.
Evtl. probiere ich es mal aus … hab für die zweite Saisonhälfte eh noch nix vor. Jetzt erstmal Urlaub. Mir ginge es übrigens weniger um die Hitzeakklimatisierung, sondern um die versprochene Leistungssteigerung i.A.