Zitat:
Zitat von svmechow
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Ich hoffe sehr, dass bei Dir alles soweit gut ausgegangen ist 
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Ich danke Dir, für Deine Blumen und guten Wünsche. Den Mangel an Psychotherapeuten und vor allem auch an Kinderpsychotherapeuten kenne ich ja nur zu gut aus meiner eigenen früheren beruflichen Tätigkeit, wenn es an der Familienberatung galt, Eltern oder Kinder / Jugendliche in eine KK-Therapie zu vermitteln, nachdem man vielleicht bei einer akuten Krise weitergeholfen hat, aber eine Anschluss Therapie sinnvoll gewesen wäre.
Es würde den Thread sehr weit sprengen, wenn ich meine Behandlungserfahrungen umfänglich schildern würde. Aber obwohl viel gelesen oder gehört, so schlimm habe ich es (die Versorgung) mir doch nicht vorgestellt. Insgesamt hat der Weg von der 1. Tumordiagnose bis zur 1. Chemo ca. 9 Wochen gedauert (alles Termin-Wartezeiten) zwischenzeitlich nach der 1. OP noch PET / cMRT, Gespräch mit Prof und Behandlungsempfehlung. (Leider ein in der Blase eher seltenes neuroendokrines, kleinzelliges Karzinom, 4x4 cm, SCNEC, G3) schon wegoperiert. Pech: Der Onkologie-Prof meinte salopp , verbreitet sich wie der Teufel, Glück: aktuell keine Metastasen.) Informiert habe ich mich sofort nach dem histologischen Befund über Chatgpt, research Funktion, und dort die meines Erachtens richtige medizinische Behandlungempfehlung erhalten (im Unterschied zu der vom urologischen Facharzt z.B.).
Ich bin gerade heute nach dem 2. stationären Zyklus einer Chemotherapie (4 Tage KH, Carboplatin, Etoposid) wieder nach hause zurückgekehrt für 3 Wochen Pause.
Nur mal ein Beispiel, Thema Luxus / Standard: abgekürzt: Ich checkte am Fr. um 9 bei der zentralen Anmeldung mit Wartenummer ein, termingerecht für die Chemobehandlung plus kleine OP für implantierten Venen-Port am Freitag (im vorigen Befund alles festgehalten.). Es dauerte diesmal ganze 27 Stunden bis ich nach dem Einchecken meine 1. Infusion erhielt. An ärztlichen Leistungen gab es in der Zeit eine kurze Untersuchung (Blutproben für Labor, Fieber messen, Blutdruck und Puls, Gewicht, Organe abtasten / abhören). Nach 5 Stunden warten auf Stühlen in der Flur-Station auf freiwerdende Bettenplätze von Entlassungs-Patienten, erhielt ich ein Bett, um dann von der Nachmittagsschichtärztin informiert zu werden, das Labor bräuchte noch mehr Blutproben (die 1. bekam nämlich keinen vernünftigen Zugang hin, Proben deshalb unzureichend, wie ich später feststellte, weil mir ein Pfleger freundlicherweise die Daten ausdruckte. Der im Plan notierte Freitagstermin in der Chirurgie für einen implantierten Port wurde leider vor 3 Wochen vergessen anzumelden und nur im Bericht vermerkt.). Eine halbe Stunde später musste ich meine Sachen einpacken, von der Onkologie auf die Neurologie (weit weg im Gebäude) umziehen, weil sie sich bei den Bettplätzen verkalkuiert hätten, und wurde quasi zwischen geparkt bis zum nächsten frei werdenden Bettenplatz am nächsten Vormittag, wo es wieder auf die Onkologie zurückging, um dann 27 Stunden nach dem Einchecken die 1. Tropfinfusion zu erhalten. Würde ich diese Cocktailmischungen nicht dringend benötigen, hätte ich mich sofort am Freitag schon verabschiedet.
Meine Infektabwehr wurde auf jeden Fall durch meine Bettnachbarn während des Aufenthaltes extrem gestärkt parallel, trotz der Chemo

. Letzte Nacht kam z.B. ein sehr netter Mann von der Rettungsstelle, der Fieber und eine triefende Nase hatte für eine Antiobosebehandlung an meine Seite, weil er sich in der Tumorbehandlung befindet, der vorige Nachbar musste leider am gleichen Abend wegen Infekt / Fieber, Kreislaufüberwachung auf die Intensiv.
Obwohl für den So. in der Chirurgie das Einsetzen des Ports auf dem kurzen Dienstweg durch eine Ärztin dann spontan organisiert und im Plan für So. dann eingetragen worden ist, stand für die Pfleger am Sa. und So. immer noch Lixiana (Gerinnungshemmer) unkorrigert im Mediplan und wurde zur Mahlzeit serviert.
Meine Freiheit habe ich hergestellt, als ich mich nach den Medi-Cocktails am So. auf dem Rummel am Schlosspark Lichterfelde vergnügte, Kindheitsträumen nachhängend, sowie im Kaffee mich mit Exfreundin traf und erst um 20:00 den Stuhlgang aufschreiben und Blutdruck / Fieber messen liess. Vorteil: ich bin heute direkt nach den Cocktails entlassen worden, die morgige notwendige Neulasta Spritze in Eigenregie, im Unterschied zum letzten Mal, riesige Freude bei mir...
Zum Glück habe ich alles mit viel Humor genommen und mich über die kurzen netten und freundlichen Kontakte in den 4 Tagen zu Menschen aus vielen Ländern gefreut (Irak, Polen, Asien, Balkan, Sudan, Kamerun, Türkei natürlich, Frankreich, England, Deutsch, sicher noch ein paar vergessen. Kleine, kurze Weltreise).