Irgendwo geht das einfach nicht, die Großstädte sind voll, da ist kein Platz mehr für noch mehr Wohnraum, der Druck sorgt für die hohen Mieten.
Da wirken keine Naturgesetze und es könnte sehr leicht durch entsprechende Politik dafür gesorgt werden, dass es weiter sozial durchschmischte Bezirke in Berlin gäbe statt der Gentrifizierung. Es darf nicht sein, dass das Einkommen am Ende über die Besiedlung von Millionen Städten entscheidet und Ärmere stundenlang pendeln. Sehr viele Arbeitsplätze befinden sich nun mal in den Städten, gerade im Diensteistungs- und Bildungsbereich.
Sind jetzt 2 Kinder auch schon Luxus? So wie eine eigene Immobile?
Das mögen andere beurteilen. Zwei Kinder und zugleich eine eigene Immobilie in einer Großstadt aus Arbeitseinkommen ... da muss man schon gut verdienen und idelerweise kriegt man von der Oma noch n passendes Grundstück oder ne kleine Schenkung vorab usw.
Is das ein Missstand, wenn man das nicht kann? Ich meine, dass die Bewertung solch eines Zustandes als Missstand zu großen Teilen aus der starken Immobilienfixierung der Deutschen entsteht.
Ja, zumindest in Deutschland. Kürzlich hatten wir Verwandte aus den USA hier, die verstehen das überhaupt nicht, dass z.B. ein Ingenieur in einer Mietwohnung lebt. Das gibt es in den USA meist nur in Metropolen oder bei Mittellosen, aber nicht in größeren Dörfern wie Stuttgart.
Nun ja, sehen wir mal nicht so schwarz: ein Freund von mir, Doink hat sein Stadthaus in Leipzig bar bezahlt, also ohne Kredit. Der Makler meinte erst, er würde verarscht. Er musste sich also erst von der Bank bestätigen lassen, dass er keinen Kredit bräuchte. Aber er hatte halt knapp 20 Jahre gut verdient und seine Partnering auch, dabei bescheiden gelebt. Und ja, das ist vermutlich die grosse Ausnahme.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Is das ein Missstand, wenn man das nicht kann? Ich meine, dass die Bewertung solch eines Zustandes als Missstand zu großen Teilen aus der starken Immobilienfixierung der Deutschen entsteht.
Meines Wissens steht DE im europäischen Vergleich diesbezüglich nicht besonders gut da. Deutschland gehört zu den Ländern in Europa mit einer vergleichsweise niedrigen Wohneigentumsquote (47,2 %).
Meines Wissens steht DE im europäischen Vergleich diesbezüglich nicht besonders gut da. Deutschland gehört zu den Ländern in Europa mit einer vergleichsweise niedrigen Wohneigentumsquote (47,2 %).
Es werden drei Punkte thematisiert, die in Kombination eine Auswirkung auf die Eigentumsquote haben könnten:
- hohe Grunderwerbssteuern
- Fehlende Abzugsfähigkeit von Hypothekenzinsen
- hinderlicher sozialer Wohnungsbau
Kannst ja mal reinlesen, wenn du magst.
Du hast natürlich recht, wenn du schreibst, dass man mit politischen Maßnahmen die Wohneigentumsquote wahrscheinlich erhöhen könnte. Die Frage ist ob die Kräfte des Marktes das am Ende nicht auf der Preisseite überlagern (Wohneigentum wird nicht billiger werden, wenn die Nachfrage steigt, weil es sich mehr Menschen leisten könnten).
Nur ein Punkt unter vielen: Die Städte könnten z.B. vermehrt städtische Grundstücke für Genossenschaften und sozialen Wohnungsbau preiswert zur Verfügung stellen, statt sie meistbietend zu verkaufen, wie es in der Vergangenheit überwiegend passiert ist.
Du hast natürlich recht, wenn du schreibst, dass man mit politischen Maßnahmen die Wohneigentumsquote wahrscheinlich erhöhen könnte. Die Frage ist ob die Kräfte des Marktes das am Ende nicht auf der Preisseite überlagern (Wohneigentum wird nicht billiger werden, wenn die Nachfrage steigt, weil es sich mehr Menschen leisten könnten).
Meine Eingangsfrage war ja, warum man auf der einen Seite unglaubliche Summen locker machen kann, um u.a. Material zu kaufen, mit dem man Menschen töten kann und auf der anderen Seite wegen ein paar wenigen Milliarden einen Aufstand macht, die uns Flüchtlinge oder das Bürgergeld kosten. Warum der Geiz wegen ein paar Milliarden?
Mangelnde Mathe-Kenntnisse, Denkblockaden, viel Meinung bei wenig Ahnung, und vor allem überdrehte Ansprüche
Wohneigentum ist kein Einfamilienhaus oder die Top-Eigentumswohnung. Wenn mein Einkommen für die 60qm Mietwohnung reicht ist das erste Wohneigentum halt mal die 60qm Altbauwohnung. Aber da hört es bei vielen schon auf "nee, sowas kauf ich nicht, wenn dann xxx, aber das kann sich ja keiner leisten".
1000€ KM -> 12000€ pro Jahr -> 360000 über 30 Jahre ohne (!) Mieterhöhung. Bisschen was obendrauf was man eh an Altersvorsorge weglegen würde äh müsste, Bausparförderung und was man sonst noch so mitnehmen kann, Eigenleistungen, mal ein Urlaub weniger zugunsten der Vermögensbildung, da geht über die Jahre schon einiges.
Letztlich wohnt man wie lange zur Miete? Je nach Ausbildung/Studium ist man mit Mitte bis Ende 20 im Job und vielleicht mit 80 im Altenheim. Da sind 50 Jahre Kaltmiete ...
Einfach mal den Taschenrechner nehmen, gucken was man über 30 Jahre Berufsleben inkl. geschätzter Mietsteigerungen an Kaltmiete zahlt, Kaufpreise und Zinsen RECHNEN (!) ... aber soweit reicht es bei den meisten nicht. Ist bei Sanierungen, PV-Anlagen etc.. nicht anders. Die die rechnen machen, die anderen wissen immer genau dass sich das nicht lohnt.
Meine PV ist ein schönes Beispiel: Als ich die auf das Dach bekommen habe habe ich von so vielen gehört "ach kappes, lohnt sich ja nie bei den Preisen". Ein paar Jahre später "jaaa, als du die installiert hast hat sich das ja noch gerechnet, aber heute ..."