Ich kann die Priorisierung einerseits verstehen, was nützt mir ein Klimawandel, der abgewehrt wurde wenn ich in einer russischen Enklave sitze und mich aus Verzweiflung mit mit Wodka in die Rente schaukeln muss.
Wie schon gesagt, viele Maßnahmen die dem Klima dienen fördern auch unsere Unabhängigkeit von importierter Energie - klassisch win-win eigentlich. Versteht vor lauter Grünenbashing nur kaum einer.
Ok, die bashen sich teilweise total selber ... hatten wir hier gerade mal wieder. Stadt hat einen Radweg freigeschnitten damit man den wieder vernünftig befahren darf. Ergebnis: Klage der Grünen wegen Schnitt nach 1.3. Schulgebäude das die Containerlösung ersetzen soll - Klage wegen 1 (!) Baum, Ergebnis richtige Schule vielleicht wieder nächstes Jahr. Schottergarten kein Thema, aber wehe du schneidest deine Hecke 1 Tag zu spät ...
Da bleiben dank schlechtem Image viele gute und sinnvolle Maßnahmen auf der Strecke.
Letztlich haben wir in D um halbwegs unabhängig von Energieimporten zu sein nur Braunkohle und EE. Weil Tagebau und Braunkohle ja böse ist, Windräder ja sowieso und überhaupt kaufen wir lieber Kohle, Gas und Öl am anderen Ende der Welt, karren das Zeugs um die halbe Erde, finanzieren die Scheichs oder Kriegstreiber ala Putin, ... sinnvoll.
Ok, die bashen sich teilweise total selber ... hatten wir hier gerade mal wieder. Stadt hat einen Radweg freigeschnitten damit man den wieder vernünftig befahren darf. Ergebnis: Klage der Grünen wegen Schnitt nach 1.3. Schulgebäude das die Containerlösung ersetzen soll - Klage wegen 1 (!) Baum, ...
Wo sollte man denn geltendes Recht brechen dürfen?
Wollen wir, dass der Amtsarzt bei der Verladung von 80 Rindern mal kurz wegschaut (sie werden eh getötet)? Muss man sich wegen ein paar Fässern altem Autolack im Bodensee wirklich so anstellen? Sollten wir nicht Verständnis haben, wenn dem Lehrer mal die Hand ausrutscht? Haben wir nicht wichtigere Sorgen als die goldene Uhr am Handgelenk des Bürgermeisters, die er geschenkt bekam?
Es ist verführerisch, dazu aufzufordern, beim Umweltschutz sollen sich alle mal etwas locker machen. Wo hört das auf? Heute nur ein Baum, morgen einhundert Bäume, die man mal so weghaut. Ich habe kein gutes Gefühl dabei.
Wie schon gesagt, viele Maßnahmen die dem Klima dienen fördern auch unsere Unabhängigkeit von importierter Energie - klassisch win-win eigentlich. Versteht vor lauter Grünenbashing nur kaum einer.
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Also ich verstehe das. Dann kann man davon ausgehen, dass es alle anderen auch verstehen (können).
Die Frage ist nur: wann tritt das ein? Mir wurde ja sogar gesagt, dass man Putin dankbar sein muss, weil er die Transformation letztendlich beschleunigt.
Zwar vernehme ich heute, dass DE sein Klimaziel für 2030 wohl erreicht, aber nur wegen weniger Energieproduktion (kein Wachstum schon im 3. Jahr). Und ist es nicht der Ami, der nicht nur mit einem F35 freudig winkt, sondern auch mit LNG?
Bis 1990 lag das BIP der in die NATO und den Westen integrierten BRD ein wenig über Italien, Frankreich, England. Seit der Wiedervereinigung ist es deutlich grösser geworden als in diesen Ländern, ohne dass parallel ein Zuwachs an politisch-militärischer Macht und Einfluss damit Schritt gehalten hätte. Auf diese Weise wird in Deutschlands Politik leider ein altes (und gefährliches) Problem aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts wieder virulent, die Kluft zwischen wirtschaftlicher und politisch-militärischer Macht. Typisch dafür der ständige Verweis von Regierungspolitikern auf DE als 3. (4.?) stärkste Wirtschaftsmacht der Welt und jetzt das Vorpreschen DE mit den 5 % Verteidigung von Wadephul innerhalb der NATO Tagung. Und mit der erheblichen militärischen Unterstützung der Ukraine (2. Stelle nach USA) scheint DE auch dabei zu sein, diesen Zustand ändern zu wollen.
Wo sollte man denn geltendes Recht brechen dürfen?
Falsche Frage. Wozu übermäßig Vieles juristisch per Gesetz regeln? Warum nicht mehr Felder dem gesunden Menschenverstand und anlaßbezogener Priorisierung überlassen?
Ich hoffe immer noch auf eine Regierung, die bei Amtsantritt die Entbürokratisierung mit einer jährlichen Quote an abzuschaffenden Gesetzen und Regelungen einläutet.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Es ist verführerisch, dazu aufzufordern, beim Umweltschutz sollen sich alle mal etwas locker machen. Wo hört das auf? Heute nur ein Baum, morgen einhundert Bäume, die man mal so weghaut. Ich habe kein gutes Gefühl dabei.
Dann denk mal darüber nach, daß die Grünen, die wegen einem Baum ein Schulgebäude verhindern, zustimmen, wenn ("nur") 13 Hektar Wald für 20 Windmühlen gerodet werden sollen. Es mag gesetzeskonform sein, aber ist es rational, richtig priorisiert und konsequenter Naturschutz? Wie kommt das bei den Anwohnern wohl an?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)