Naja, das Habeck von Wirtschafts-Materie nur sehr beschränkt Ahnung hat, ist hinlänglich bekannt.
Genau, der hat doch glatt vor der Wahl gefordert, die Schuldenbremse zu lockern und stark in die Infrastruktur sowie die Verteidigungsfähigkeit zu investieren.
Ich habe leider vergessen, wie viele Tage nach der Wahl genau das beschlossen wurde – waren es sieben oder vierzehn Tage?
Das sehe ich genauso. Das FED Watchtool zeigt das natürlich nur an, indem es schon 5 Zinssenkungen für dieses Jahr "einpreist", während vorher glaube ich nur ca. 1-2 Zinssenkungen erwartet worden sind.
Ich bin gespannt, was Jerome Powell heute von sich gibt. Mit den nun initiierten Zöllen muss er auf die zu erwartende Inflation eingehen. Damit wird er nie und nimmer glaubwürdig 5 Zinssenkungen vertreten können. Das wir noch spannend.
Unabhängig von den Zöllen, erstaunt mich, dass niemand auf die Einbestellungen der großen Anwaltskanzleien ins Weisse Haus eingeht, dass niemand über die Kürzung bei ausgewählten Universitäten eingeht, etc. Dieser Machtmissbrauch sucht seinesgleichen. Naja, zumindest in einem demokratischen Land. Im Senat gibt es allerdings erste Aufbegehren. Sogar Republikaner beginnen sich aus der Deckung zu trauen.
Und die hier im Forum so verhassten Chinesen waren die ersten, die den Arsch in der Hose hatten, sich zu wehren. Könnte man ja auch mal honorieren. Naja, zählt ja nicht, wenn die Falschen das Richtige machen
Btw. wird langsam Zeit verbleibende Liquidität in den Aktienmarkt zu werfen.
Kurzfristig wird es sicherlich einen bounce geben um den überverkauften Zustand zu entschärfen, aber derzeit scheint sich, gerade in den us-märkten, ein neuer Abwärtstrend auszubilden.
Das geheimnisumwitterte PPT (=plunge protection team) scheint in Rente zu sein.
Der Kurs von US-Präsident Trump widerspricht allen Erfahrungen und Experten-Meinungen. Doch was, wenn der nur Teil eines ganz anderen Plans ist. Dann würde es plötzlich eine Menge Sinn machen. Denn die Wut der geprellten Wähler müsste er nicht mehr fürchten.
Wie gesagt, man wird Trump zumindest nicht später vorhalten können, er hätte es nicht gesagt:
Zitat:
„ Ich liebe Euch Christen. Ich bin ein Christ. Ich liebe Euch, geht raus, ihr müsst rausgehen und wählen. In vier Jahren müsst ihr nicht mehr wählen, wir werden es so gut hinbekommen, dass ihr nicht mehr wählen müsst“
Zur dritten Amtszeit hat er sich ja auch geäußert:
„kein Scherz“ „mögliche“ und es gibt „viele Möglichkeiten“
Man kann das natürlich alles nur als Scherz und Provokation abtun, aber zumindest Humor hab ich bei ihm nich nicht bemerkt.
Nachdem ja schon viel zur Zollpolitik Trumps geschrieben worden ist, würde ich gerne noch einen Gedanken über die Machtverteilung der verschiedenen Sektoren in den USA anfügen. Bis zum Mittwoch schienen die Wallstreet und deren grossen Investmentfirmen, das Finanzkapital, allmächtig in ihrem Einfluss auf die Regierung und den Staat. Sie geben den wirtschaftlichen Takt vor, der vor allem der Gewinnsteigerung der grossen Konzerne und den Renditen gilt.
Eigentlich dachten einige Vertreter der Wallstreet noch am Mittwoch, so schlimm würde es mit den neuen Zoll-Ankündigungen schon nicht kommen, und Trump würde im 1. Schritt moderate Erhöhungen als Warnung vornehmen und wie bisher auf die Wallstreet und das Finanzkapital Rücksicht nehmen. Pustekuchen! Trump setzte radikal seine angekündigte Agenda um und löste an der Wallstreet damit die grössten Verkaufswellen seit Jahren an 2 Tagen aus, ca. - 10 % allein in den Indizes.
Bei dieser präsidialen Rücksichtslosigkeit gegenüber den fast allmächtigen Investmentfirmen und dem Finanzkapital handelt es sich bisher IMHO um einen einmaligen historischen Vorgang in den USA, der nichts mehr mit evolutionären Reformen zu tun hat, sondern ein Umsturz und eine Umkehr der Machtverhältnisse zwischen Regierung / Politik und Wallsteet / Finanzkapital bedeutet. Trump bzw. die Politik bestimmt die Musik, nicht die Wallstreet. Ich hätte eine solche Machtverschiebung selbst nie für möglich gehalten. Angenommen, ein Bernie Sanders hätte diesen Eingriff der Politik in die Wirtschaft veranlasst, die Zeitungen würden über einen kommunistischen Umsturz und Planwirtschaft schreiben.
Woran könnte das liegen? Spekulation on: In seiner Biografie hat Trump desöfteren harte, langjährige Rechtsstreitigkeiten mit Banken wegen seiner Finanztransaktionen ausgefochten, u.a. gegen die Deutsche Bank. Ich glaube, er verachtet die Investmentfirmen, von denen er als Bauunternehmer abhängig war, deswegen auch seine Vorliebe für Bitcoins etc.?
So richtig verständlich ist auch nicht wie die Republikanische Partei da mitspielt.
Was sind deren Interessen, was waren deren Interessen? Nicht die des Großkapitals?
Hat das Großkapitals aus zumindest den alten Industrien mittlerweile komplett den Einfluss verloren?
Gelten Betriebs und Volkswirschaftliche Lehrmeinungen nicht mehr?
Dazu kommt eigentlich hatte ich Trump und z.b. die Teeparty so verstanden, dass man das Establishment in Washington zerschlagen wollte, damit die US-Amerikaner wieder frei sein können.
Was er macht ist, ein neues Establishment aufzubauen und selbst alles steuert.
Die Idee hinter den Zöllen ist ja wohl, dass man mit den Einnahmen das Geld an die Amerikaner zurück zahlt. Das funktioniert aber ja alles nur über massive Steuerung und Planwirtschaft. Das Gegenteil von dem was eigentlich ein konservativer US Amerikaner will.
Es ist im Moment grazy und nicht verständlich in welche Richtung das eigentlich laufen soll und wie lange da noch hinter Trump her gelaufen wird.